Der Angeklagte im Verfahren zur tödlichen Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz will sich am Donnerstag (9.00 Uhr) vor dem Oberlandesgericht Stuttgart zur Person äußern. Er werde sich persönlich einlassen und nicht seine Anwälte für sich sprechen lassen, sagte sein Verteidiger Axel Küster. Zur Sache, also zur Tat und den Vorwürfen, will er sich demnach nicht äußern. Sulaiman A. ist unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt.
Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft hat der mittlerweile 26-jährige Afghane am 31. Mai 2024 bei dem Angriff in Mannheim sechs Menschen mit einem Messer verletzt: fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) sowie den 29-jährigen Polizist Rouven Laur, der zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen starb.
Der Bundesanwalt geht davon aus, dass der Angeklagte Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hegt. Sulaiman A. habe sich dazu entschlossen, einen Anschlag auf vermeintlich Ungläubige zu begehen. Der Angeklagte hatte zuletzt mit Frau und Kindern im hessischen Heppenheim gelebt - rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim.
Für das Verfahren sind noch rund 50 Verhandlungstermine bis Ende Oktober angesetzt. Insgesamt sind für den Prozess nach Angaben des Oberlandesgerichts bisher 17 Zeugen und neun Sachverständige geladen.

