Kein Fußball-Wunder: Begleitet von schweren Krawallen hat sich Eintracht Frankfurt aus der Champions League verabschiedet. Die insgesamt chancenlosen Hessen verloren am Mittwoch das Achtelfinal-Rückspiel beim italienischen Topclub SSC Neapel mit 0:3 (0:1) und schieden nach dem 0:2 im Hinspiel aus. Vor 50 000 Zuschauern erzielten Victor Osimhen (45.+2/53. Minute) und Piotr Zielinski (64.) per Foulelfmeter die Tore für den Spitzenreiter der Serie A.

Überschattet wurde der letzte Auftritt der Frankfurter in der Königsklasse von heftigen Ausschreitungen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff hatten sich Anhänger beider Teams in der Innenstadt Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Brennende Autos, verwüstete Cafés und Leuchtraketen prägten die gespenstische Szenerie.

„Es ist klar, dass das niemand sehen möchte. Es sind die Ausschreitungen, die wir seit dem Tag der Auslosung befürchten mussten. Wir müssen das vollständig aufarbeiten. Aber das braucht Zeit“, sagte der für Fan-Themen zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke.  Obwohl die Präfektur Neapel den Ticketverkauf an Frankfurter Fans verboten hatte, waren mehrere Hundert Eintracht-Anhänger ohne Eintrittskarten in die süditalienische Stadt gereist. „Man hat gesehen, dass solche Erlasse untauglich sind“, sagte Reschke. „Damit kann man Ausschreitungen nicht verhindern.“

Krawalle vor dem Anpfiff

Auch ohne die Unterstützung seiner Fans agierte der Europa-League-Gewinner vor der Pause auf Augenhöhe mit den Hausherren. Das lag auch daran, dass Trainer Oliver Glasner erstmals seit langer Zeit auf ein defensiveres System mit einer Viererkette in der Abwehr setzte. Das zeigte Wirkung. Neapel tat sich schwer. Lediglich bei einem Schuss aus spitzem Winkel von Chwitscha Kwarazchelia (19.) musste Nationaltorwart Kevin Trapp seine Klasse unter Beweis stellen.

Nach vorne ging bei der Eintracht allerdings wenig. Auf der Gegenseite entschärfte Trapp einen Schuss des durchgebrochenen Kwarazchelia (43.). Gegen den Kopfball von Neapels Top-Torjäger Osimhen war er aber machtlos. Kurz nach dem Wechsel schlug der Nigerianer erneut zu. Piotr Zielinski traf vom Elfmeterpunkt.

Die Eintracht blieb zwar bemüht, war dem italienischen Titelanwärter aber klar unterlegen. Ohne den gesperrten Torjäger Randal Kolo Muani und den verletzten Jesper Lindström fehlte es am Offensivschwung. sid