Erstmals seit 2017 fehlt Alba Berlin im Playoff-Halbfinale. Der entthronte Serienmeister war auch im letzten Spiel gegen Ulm nicht auf der Höhe. Maodo Lo zum Beispiel geht auf dem Zahnfleisch. Da war es fast sinnbildlich, dass ausgerechnet der deutsche Nationalspieler den letzten Wurf von Alba im 75. Match dieser Saison vergab.

„Wir hatten viele kleine Probleme“, sagte Trainer Israel Gonzalez, 48, bei nach dem 81:83 (51:50) bei Ratiopharm Ulm, das zum 1:3-Endstand und dem Aus im Viertelfinale der Bundesliga führte. Der Kräfteverschleiß war nach Ansicht des Spaniers für das schnelle Scheitern ausschlaggebend. Für Ulm war‘s das 59. Spiel.

Spielmacher Lo hatte kürzlich verraten: „Ich wache mit Schmerzen auf. Mir tut der Rücken weh, wenn ich sitze. Ja, das ist der Preis, den Profisportler zahlen müssen. Trotzdem: So wie ich mich fühle, sollte man sich mit 30 Jahren nicht fühlen...“ EuroLeague, Bundesliga, Pokal. Alba tanzt seit Jahren auf drei Hochzeiten.

Ulmer am Sonntag in München

Dennoch ging der Meistertitel seit 2020 immer nach Berlin, dazu zweimal der Pokal. Doch in dieser Saison bewältigte die Mannschaft die Belastung ganz offensichtlich nicht so wie bisher.

Schon nach dem Auftakt in eigener Halle (64:88) schrillten die Alarmglocken, Alba stand völlig neben sich. Die Überraschung kündigte sich an und wurde nun im vierten Spiel Realität. Ulm wirkte meist deutlich wacher. „Sie waren physisch stark und haben die Serie verdient gewonnen“, sagte Gonzalez, dessen Zukunft in Berlin wohl wie die einiger der Spieler offen ist. Ohne Alba geht‘s im Halbfinale so weiter: Ulm spielt am Sonntag, 18 Uhr, das erste Match bei Bayern München, die MHP Riesen Ludwigsburg folgen am Montag, 19 Uhr, bei den Telekom Baskets Bonn. sid/dpa/swp