Fast 12 000 Fans des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart sprechen sich für eine Vertragsverlängerung von Sportdirektor Sven Mislintat aus. Die in einer Online-Petition gesammelten Unterschriften sollen noch in dieser Woche an den Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle übergeben werden.

In einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Unterzeichner heißt es: „Das wiederholte Aufschieben der Verhandlungen ist uns ein Dorn im Auge und wir haben klare Erwartungen an den Verein, der momentan seinen Ansprüchen überhaupt nicht gerecht wird.“

Mislintats Vertrag endet am 30. Juni 2023. Die Verhandlungen über seine Zukunft sollen „ohne Druck“ in dieser Woche beginnen, sagte Wehrle, der auch die USA-Reise der Profis als Grund für die Verzögerung angab. „Jetzt lassen wir die Mannschaft erst einmal ankommen und dann werden wir sehen, ob wir uns am Mittwoch oder am Donnerstag zusammensetzen werden.“ Der Vorstandschef hatte die Kritik der Fans auf sich gezogen. Als Vorgriff für das nächste Jahr engagierte er, offenbar ohne vorherige Absprache mit Mislintat, die Ex-Stuttgarter Sami Khedira und Philipp Lahm als seine neuen Berater sowie Ex-Kapitän Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Zwar waren Mislintat und Wehrle in der Öffentlichkeit darum bemüht zu betonen, dass die Unstimmigkeiten ausgeräumt seien. Gerüchte, dass das Verhältnis schwierig sein soll, halten sich seither aber hartnäckig.

Wenn die Zukunft Mislintats geklärt ist, soll darüber entschieden werden, ob Interimstrainer Michael Wimmer zum Chefcoach des Bundesligisten befördert werden soll. Spätestens bis zum Trainingsstart am 12. Dezember sollen die Personalfragen beantwortet sein. Der Nachfolger des im Oktober geschassten Pellegrino Matarazzo gewann wettbewerbsübergreifend alle vier Heimspiele. Auswärts holte der Tabellen-16. unter Wimmer in drei Anläufen bislang jedoch keinen Punkt. sid/dpa