Die Stimmung? Im Keller! Mit dem 1:3 im Heimspiel gegen den SV Frickenhofen kassierten die Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal in der Oberliga ihre vierte Niederlage in Folge. Was man jetzt machen kann? „In den Urlaub zu gehen, ist jetzt vielleicht nicht schlecht“, sagt Stephan Kaiser. Der Co-Trainer sagt das mit einer Prise Humor, allerdings auch bewusst. Um darauf hinzudeuten, wo das Hauptproblem der Mannschaft aktuell zu sein scheint: Es ist nur in deinem Kopf.
Mit den Köpfen wurde bei der SG zum einen viel geschüttelt. „Wir wussten nicht, was passiert ist. Die Niederlage ist eigentlich nicht erklärbar“, sagt Kaiser. Der Gegner sei zwar gut gewesen. Im Training werde aber zum Beispiel bei der SG Volley Alb/Brenztal aber mit stärkeren Aufschlägen trainiert. Warum also das Team sich besonders bei der Abstimmung in Annahme und Feldabwehr zu viele eigene Fehler leistete, sei nur schwer nachzuvollziehen.
Ich kann es mir nur mit einer Art von Prüfungsangst erklären.
Stephan Kaiser, Co-Trainer der SG Volley Alb/Brenztal
Überhaupt sei die Leistung im Training mit der im Spiel gezeigten nicht zu vergleichen. „Wir trainieren um Klassen besser, als wir es gerade in Spielen abrufen. Ich kann es mir nur mit einer Art von Prüfungsangst erklären. Wie es damals in der Schule bei manchen gewesen ist. Im Klassenraum scheint dann alles Gelernte wie weggeblasen zu sein“, wählt Kaiser einen mentalen Ansatz für die Analyse. „Wenn man sich etwas zu stark wünscht, kann man auch verkrampfen. Man ist dann vielleicht zu verkopft.“ Eine Sache für einen Mentalcoach? Stephan Kaiser reagiert auf die Frage mit einem Scherz: „Kennen Sie einen guten?“
Sport hat auch viel mit Psyche zu tun.
Bettina Peller, Trainerin der SG Volley Alb/Brenztal
Bettina Peller sieht es ähnlich wie Kaiser. „Im Sport ist es manchmal so, dass, wenn man eine Niederlage nach der anderen kassiert, der Kopf nicht so dabei ist“, sagt die 30-Jährige, die ebenfalls von sehr guten Trainingsergebnissen spricht. „Sport hat auch viel mit Psyche zu tun“, so die einstige Kapitänin der Mannschaft, die seit Saisonbeginn das Traineramt übernommen hat – und von Stephan Kaiser unterstützt wird. Doch was hilft, wenn man in so ein Loch gefallen ist? „Füreinander da zu sein und positiv zu bleiben“, betont Peller.
Ob das so einfach ist? Zum Abschluss des Jahres ist die SG Volley Alb/Brenztal am Samstag, 20. Dezember, bei der TG Biberach zu Gast (20 Uhr). Die Gastgeberinnen sind Spitzenreiter, die SG ist mittlerweile auf Platz acht abgerutscht. „Wir brauchen nicht auf den Tabellenplatz zu schauen, sondern müssen uns auf uns konzentrieren. Eine Chance hat man immer“, zeigt sich Bettina Peller kämpferisch. Ähnlich sieht es Stephan Kaiser. Als Hobby-Psychologe bewertet er die Ausgangslage wie folgt: „In Biberach muss man keine Wunder erwarten. Aber vielleicht tut das Spiel den Köpfen gut, da die Erwartungshaltung sicherlich eine geringere ist.“
Satz eins ging an die SG Volley Alb/Brenztal
Dank deutlich reduzierter Eigenfehler konnte die SG Volley Alb/Brenztal den ersten Satz gegen den SV Frickenhofen mit 25:23 für sich entscheiden. Trotz wiederholter taktischer Korrekturen nutzte Frickenhofen im zweiten Durchgang die Unsicherheiten bei den Gastgeberinnen konsequent aus und sicherte sich den Satz mit 25:20. Im dritten Satz geriet die SG schnell mit 8:14 in Rückstand und verlor diesen mit 18:25. Im vierten Satz war die Luft auf Seiten der Gastgeberinnen raus. Durch Kommunikationsprobleme und fehlende Sicherheit im Angriff wurde dieser Durchgang deutlich mit 15:25 verloren.
SG Volley Alb/Brenztal: Kupferschmid, Pappe, Bretz, A. Janik, L. Janik, Heußler, Junginger, Strehle, Wiedenmann, Behr, Mezencev


