In der Regel heißt es bei Sonja Stalter und Torben Staudenmaier, die bei Wettbewerben für den RKV Herbrechtingen (Rad- und Kraftfahrerverein) antreten: ab in die Sporthalle. Schließlich gilt es für das Duo, das auch privat ein Paar ist, möglichst viel zu trainieren. Für die Heidenheimer Zeitung wagten die beiden aber einen Versuch: raus aus der Sporthalle, rein auf – für die Sportart Kunstradfahren – ungewöhnliche Bühnen.
Dank der Zustimmung des Evangelischen Kirchenbezirks Heidenheim durften Sonja Stalter und Torben Staudenmaier ihr Können in der Michaelskirche zeigen. Bezirkskantor Leonard Hölldampf spielte zwischenzeitlich sogar an der Orgel, was besonders Sonja Stelter imponierte.

Beim Kunstradfahren gilt es, 25 Übungen in fünf Minuten zu zeigen, in der Disziplin „Zweier“ einen Teil auf zwei Rädern, einen auf einem Rad. Jede Übung hat einen festgelegten Punktwert. Bei Unsicherheiten, Wacklern oder mangelnder Synchronität gibt es Abzüge. Sonja Stalter und Torben Staudenmaier konnten allerdings sechs Wochen lang nicht trainieren, weil sich Stelter während einer Trainingseinheit einen Mittelfußbruch zugezogen hatte.

Sonja Stalter sieht sich im Sport nicht als Einzelkämpferin. Deswegen bevorzugt sie die Disziplin Zweier beim Kunstradfahren gegenüber dem Einer. Seit Herbst 2024 geht die Ganztagskoordinatorin (Grundschule) mit ihrem Freund für den RKV Herbrechtingen an den Start. Über das Fotoshooting in der Michaelskirche sagt die 24-Jährige: „Es ist schon cool, wenn man in einer Kirche fährt und auf einmal wird für uns die Orgel gespielt. Das ist schon etwas Besonderes.“

Torben Staudenmaier wechselte vom Einer zum Zweier, auch, weil seine Leistung beim Einer stagnierte. Jetzt ist das Feuer wieder da, sagt der Herbrechtinger, der in Detmold Medienproduktion studiert und inzwischen in Bad Salzuflen lebt. Er selbst fährt gerne auch Mountainbike. Sein Bruder Marvin tritt für den RKV weiterhin im Einer an.

Vom Kunstmuseum Heidenheim, in dem die Ausstellung „Creatures“ ihnen die Bühne lieferte, bekamen die beiden Kunstradfahrer gar nicht genug. Tobias Staudenmaier fand es „wild und spannend“. Die Lichtstrahlen durch die vielen Fenster entzückten wiederum Fotografen Rudi Penk, dessen Lieblingsmotiv des gesamten Fotoshootings auch hier entstand (Bild ganz oben im Artikel).

3000 Euro kosten die speziellen Räder beim Kunstradfahren. Manche Vereine übernehmen die Kosten. Es gibt aber auch Sportler, die ihre Räder selbst bezahlen (müssen). Als Faustregel gilt aber auch, dass man am besten zwei Räder hat.

Einen Tag vor dem Fotoshooting wurde Torben Staudenmaier über dem linken Fußgelenk von einer Wespe gestochen. Trotz eines geschwollenen Knöchels hielt der 28-Jährige tapfer durch und zeigte die ein oder andere Übung. Auch vor und später in der Stadtbibliothek Heidenheim.

Sonja Stalter hat, wie sie selbst sagt, relativ spät mit dem Kunstradfahren angefangen (als Zehnjährige). Zunächst fuhr sie für ihren Heimatverein, den RSV Knetterheide, bei dem auch Torben Staudenmaier während seines Studiums mittrainiert.

Bildmotiv besonders. Foto: Rudi Penk
Am Sonntag, 27. Juli, gehen Sonja Stalter und Torben Staudenmaier bei den baden-württembergischen Meisterschaften in Sindelfingen an den Start. Beim Kunstradfahren gilt es, 25 Übungen in fünf Minuten zu zeigen, in der Disziplin „Zweier“ einen Teil auf zwei Rädern, einen auf einem Rad. Jede Übung hat einen festgelegten Punktwert. Bei Unsicherheiten, Wacklern oder mangelnder Synchronität gibt es Abzüge.

Nach diesem „Trainingslager“ in Heidenheim können Sonja Stalter und Torben Staudenmaier beruhigt bei den kommenden Wettkämpfen antreten…