Mit Sonja Stalter und Torben Staudenmaier

Ungewöhnliches Experiment: Kunstradfahren im Heidenheimer Kunstmuseum, in der Michaelskirche und in der Stadtbibliothek

Seit kurzem sind Sonja Stalter und Torben Staudenmaier nicht nur privat ein Paar, sondern nehmen für den RKV Herbrechtingen auch an Wettbewerben im Kunstradfahren teil. Dabei führen sie Übungen parallel auf zwei Rädern oder auf einem Rad vor. Um auf ihren Sport aufmerksam zu machen, zeigten sie ihr Können an drei ungewöhnlichen Orten:

In der Regel heißt es bei Sonja Stalter und Torben Staudenmaier, die bei Wettbewerben für den RKV Herbrechtingen (Rad- und Kraftfahrerverein) antreten: ab in die Sporthalle. Schließlich gilt es für das Duo, das auch privat ein Paar ist, möglichst viel zu trainieren. Für die Heidenheimer Zeitung wagten die beiden aber einen Versuch: raus aus der Sporthalle, rein auf – für die Sportart Kunstradfahren – ungewöhnliche Bühnen.

Dank der Zustimmung des Evangelischen Kirchenbezirks Heidenheim durften Sonja Stalter und Torben Staudenmaier ihr Können in der Michaelskirche zeigen. Bezirkskantor Leonard Hölldampf spielte zwischenzeitlich sogar an der Orgel, was besonders Sonja Stelter imponierte.

Ganz schön hoch: Torben Staudenmaier trägt seine Partnerin Sonja Stalter in der Michaelskirche auf den Schultern. Und das Ganze auf dem Hinterrad. Das nennt sich Steuerohrsteiger mit Schultersitz. Foto: Rudi Penk

Beim Kunstradfahren gilt es, 25 Übungen in fünf Minuten zu zeigen, in der Disziplin „Zweier“ einen Teil auf zwei Rädern, einen auf einem Rad. Jede Übung hat einen festgelegten Punktwert. Bei Unsicherheiten, Wacklern oder mangelnder Synchronität gibt es Abzüge. Sonja Stalter und Torben Staudenmaier konnten allerdings sechs Wochen lang nicht trainieren, weil sich Stelter während einer Trainingseinheit einen Mittelfußbruch zugezogen hatte.

Taaaaaadaaaaaaaa: Torben Staudenmaier und Sonja Stalter vor der Orgel der Heidenheimer Michaelskirche. Foto: Rudi Penk

Sonja Stalter sieht sich im Sport nicht als Einzelkämpferin. Deswegen bevorzugt sie die Disziplin Zweier beim Kunstradfahren gegenüber dem Einer. Seit Herbst 2024 geht die Ganztagskoordinatorin (Grundschule) mit ihrem Freund für den RKV Herbrechtingen an den Start. Über das Fotoshooting in der Michaelskirche sagt die 24-Jährige: „Es ist schon cool, wenn man in einer Kirche fährt und auf einmal wird für uns die Orgel gespielt. Das ist schon etwas Besonderes.“

Immer schön im Kreis fahren, aber stehend auf den Rädern: Die Michaelskirche bot viel Platz für Sonja Stalter und Torben Staudenmaier. Foto: Rudi Penk

Torben Staudenmaier wechselte vom Einer zum Zweier, auch, weil seine Leistung beim Einer stagnierte. Jetzt ist das Feuer wieder da, sagt der Herbrechtinger, der in Detmold Medienproduktion studiert und inzwischen in Bad Salzuflen lebt. Er selbst fährt gerne auch Mountainbike. Sein Bruder Marvin tritt für den RKV weiterhin im Einer an.

Ab ins Kunstmuseum: So ganz nebenbei besuchten Torben Staudenmaier und Sonja Stalter die Ausstellung „Creatures“, hier beim einfachen Steuerohrsteiger. Foto: Rudi Penk

Vom Kunstmuseum Heidenheim, in dem die Ausstellung „Creatures“ ihnen die Bühne lieferte, bekamen die beiden Kunstradfahrer gar nicht genug. Tobias Staudenmaier fand es „wild und spannend“. Die Lichtstrahlen durch die vielen Fenster entzückten wiederum Fotografen Rudi Penk, dessen Lieblingsmotiv des gesamten Fotoshootings auch hier entstand (Bild ganz oben im Artikel).

Phantastisch: Torben Staudenmaier vor einem Kunstwerk von Malte Bruns. Foto: Rudi Penk

3000 Euro kosten die speziellen Räder beim Kunstradfahren. Manche Vereine übernehmen die Kosten. Es gibt aber auch Sportler, die ihre Räder selbst bezahlen (müssen). Als Faustregel gilt aber auch, dass man am besten zwei Räder hat.

Weiter geht's zur nächsten Location: Sonja Stalter und Torben Staudenmaier beim Umziehen im Kunstmuseum. Foto: Rudi Penk

Einen Tag vor dem Fotoshooting wurde Torben Staudenmaier über dem linken Fußgelenk von einer Wespe gestochen. Trotz eines geschwollenen Knöchels hielt der 28-Jährige tapfer durch und zeigte die ein oder andere Übung. Auch vor und später in der Stadtbibliothek Heidenheim.

Hoch mit dem Vorderrad: die Heidenheimer Stadtbibliothek als Kulisse. Foto: Rudi Penk

Sonja Stalter hat, wie sie selbst sagt, relativ spät mit dem Kunstradfahren angefangen (als Zehnjährige). Zunächst fuhr sie für ihren Heimatverein, den RSV Knetterheide, bei dem auch Torben Staudenmaier während seines Studiums mittrainiert.

Nach einigem Probieren in der Stadtbibliothek freute sich Fotograf Rudi Penk über dieses
Bildmotiv besonders. Foto: Rudi Penk

Am Sonntag, 27. Juli, gehen Sonja Stalter und Torben Staudenmaier bei den baden-württembergischen Meisterschaften in Sindelfingen an den Start. Beim Kunstradfahren gilt es, 25 Übungen in fünf Minuten zu zeigen, in der Disziplin „Zweier“ einen Teil auf zwei Rädern, einen auf einem Rad. Jede Übung hat einen festgelegten Punktwert. Bei Unsicherheiten, Wacklern oder mangelnder Synchronität gibt es Abzüge.

Was gibt es da zu lachen? Sonja Stalter und Torben Staudenmaier machen die Gänge in der Stadtbibliothek „unsicher“. Foto: Rudi Penk

Nach diesem „Trainingslager“ in Heidenheim können Sonja Stalter und Torben Staudenmaier beruhigt bei den kommenden Wettkämpfen antreten…