Etwas einfach mal auslassen. Warum eigentlich nicht? Das denken sich auch die Turnerinnen der Wettkampfgemeinschaft Heidenheim/Nattheim. Im Sommer erst waren sie über die Relegation aus der Verbands- in die Oberliga aufgestiegen. Nach der ersten Freude wurde der Blick aber gleich eine Klasse höher gerichtet: auf die Regionalliga Süd. Die WKG wollte einen weiteren Schritt machen – erhielt auf ihre Anfrage hin für einen weiteren Aufstiegswettkampf vom Schwäbischen Turnerbund eine Zusage.
Das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Aber wir stellen uns auf die Herausforderung.
Judith Schneider, Trainerin der WKG Heidenheim/Nattheim
Es ist keine Anfrage aus Jux gewesen. „Wir haben das Potenzial, um in der Regionalliga mitzuturnen“, ist Judith Schneider überzeugt. Die Trainerin hat sich die Punktzahlen angeschaut, die in der vergangenen Saison in der vierthöchsten deutschen Klasse erzielt wurden. „Das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Aber wir stellen uns auf die Herausforderung“, so Schneider.
Es ist ein ambitioniertes Ziel, aber auch eine einmalige Gelegenheit: Aus der 6. Liga ging es für Heidenheim/Nattheim in die 5. Liga (gemeinsam mit dem FV Sontheim). Diese möchte die WKG überspringen – um möglichst gleich in der 4. Liga (Regionalliga Süd) starten zu können. Womöglich ein kleiner Vorteil: Die Aufstiegs-Relegation wird am Sonntag in Nattheim ausgetragen (Wettkampfbeginn in der Ramensteinhalle ist um 10.10 Uhr).

Mit dabei sind insgesamt zehn Mannschaften. Unter anderem zwei Teilnehmer aus der Regionalliga Süd, dazu auch Oberligameister der verschiedenen Landesverbände (diese haben kein direktes Aufstiegsrecht). Zum Vergleich: Der Oberligameister des Schwäbischen Turnerbundes kam auf ebenso viele Punkte wie die WKG Heidenheim/Nattheim.
Diese Entscheidung haben wir nicht blauäugig getroffen.
Judith Schneider, Trainerin der WKG, über den Entschluss, an der Relegation teilzunehmen
Schneider ist eines besonders wichtig: „Diese Entscheidung haben wir nicht blauäugig getroffen. Wir haben die Zukunft im Blick. Im nächsten Jahr kommen vier junge und sehr talentierte Turnerinnen nach. Wir haben ein starkes Team.“ Dieses besteht aus Olga Burger, Amelie Schübel, Mina Akkaya, Leonora Viola, Lioba Nieß, Collin Mörz, Marla Nowotny und Emma Kammerer. „Alle freuen sich riesig auf diese Chance. Sonst hätten wir es nicht gemacht“, betont Trainerin Schneider, die mit dem HSB schon in der 2. Liga antrat.
Zwei Mannschaften steigen am Ende in die Regionalliga Süd auf. „Für uns muss an dem Tag wirklich alles perfekt laufen. Das ist uns klar“, sagt Judith Schneider. Und wenn es nicht klappen sollte? „Dann ist es auch nicht schlimm. Die Mädels haben dann trotzdem auch mal über den Tellerrand geschaut.“
Der Zeitplan in Nattheim – zehn Teams sind dabei
Bei Wettkämpfen treten pro Gerät (Boden, Schwebebalken, Stufenbarren und Sprung) fünf Turnerinnen eines Teams an. Vier Einzelwertungen kommen in die Teamwertung, es gibt somit eine Streichwertung.
Folgende Mannschaften sind am Sonntag dabei: KTV Fulda, SV Großhansdorf, KTG Saar, TSV Vordorf, TC Arnum, WKG Heidenheim/Nattheim, TG Böckingen, TV Muggensturm, TG Karlsruhe/Söllingen II und die TG Rhein/Main. Wernau, der Tabellenletzte der Regionalliga Süd, hat seine Teilnahme zurückgezogen.
Hallenöffnung ist am Sonntag um 9.15 Uhr. Die WKG Heidenheim/Nattheim turnt im 1. Durchgang um 10.35 Uhr am Barren, um 11.25 Uhr am Balken, um 11.50 Uhr am Boden und um 12.40 Uhr am Sprung. Die Ergebnisbekanntgabe ist nach dem Ende des 2. Durchgangs um 15.35 Uhr vorgesehen.