Volleyball

So tickt die neue Volleyballtrainerin Bettina Peller von der SG Volley Alb/Brenztal

Die kennt man doch! Mit den Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal schaffte Bettina Peller den Aufstieg in die Oberliga. Jetzt wagt die einstige Kapitänin den Übergang ins Trainergeschäft. Was die 30-Jährige dazu sagt und wie sie von ihrem Trainerkollegen Stephan Kaiser gelobt wird:

Volleyballlegende. Bei dieser Bezeichnung muss Bettina Peller lachen. Dabei kann die 30-Jährige darauf nicht wirklich etwas erwidern. Am Wort Legende gibt es für sie kein Vorbeikommen. Viele Jahre war die Diagonalspielerin Leistungsträgerin der Volleyballerinnen, zunächst bei denen des TSV Dettingen. Im Lauf der Jahre wurde eine Spielgemeinschaft entwickelt, zunächst mit Gussenstadt und Heidenheim. Später kamen auch Herbrechtingen und Giengen dazu.

Die SG Volley Alb/Brenztal besteht somit aus fünf Vereinen – Bettina Peller ist eines der Gesichter der Spielgemeinschaft. Zu finden war die Sozialpädagogin, die in der Kundenberatung eines Pflegeheims arbeitet, auf dem Feld sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Als Kapitänin hat sich viele Jahre die Mannschaft, mit der sie bis in die Oberliga aufgestiegen ist, zusammengehalten. Aufgrund von Rückenproblemen musste Peller in der vergangenen Saison kürzertreten. „Ganz aufhören wollte ich aber nicht“, sagt die Heuchlingerin.

Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Stephan Kaiser, im Scherz über das Trainerduo, das er und Bettina Peller bilden

Seit Beginn der Saison bildet Bettina Peller zusammen mit Stephan Kaiser das Trainerteam bei den Oberliga-Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal. Sie sagt, dass sie „Steph“ unterstütze. Er wiederum sieht Bettina Peller in der Hauptrolle und hebt den Vorteil hervor, dass Peller durch diese Konstellation nicht gleich „ins kalte Wasser“ geworfen werde: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, scherzt der 39-Jährige, der parallel als Spieler der Männermannschaft in der Landesliga aufläuft. „Meine Volleyballschuhe wollte ich noch nicht an den berühmten Nagel hängen“, so Kaiser, der jetzt von der Unterstützung profitiert.

In Aktion: Bettina Peller bei einem Schmetterball, hier im Februar 2020. Foto: Markus Brandhuber

Die Trainingseinheiten werden also aufgeteilt, bei Spielen fungiert Bettina Peller in der Regel als Cheftrainerin. „Sie kommt ja aus einer Volleyballfamilie. Sie lebt diesen Sport“, sagt Kaiser über Peller, deren Bruder Adam auch schon als Trainer bei der SG im Amt gewesen ist. Nach den Stärken seiner Trainerkollegin gefragt, sprüht es aus Stephan Kaiser förmlich nur heraus: „Als Spielerin war sie immer diejenige, die technisch in allen Bereichen allen anderen eine Nasenlänge voraus war. Sie ist sehr ehrgeizig, weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann.“

Als Spielerin sei Peller auf dem Feld sehr emotional gewesen. „Betti war da ein anderer Mensch“, sagt Kaiser und lacht. Als Trainerin sei sie ruhiger als sie es als Spielerin gewesen ist, was Kaiser wiederum als Vorteil sieht: „Wenn man als Trainer zu laut ist, läuft man Gefahr, dass die Spieler zu sehr auf die Bank schauen und sich nicht mehr auf ihre Aufgabe auf dem Feld konzentrieren.“

Foto: SG

Jetzt gehe es darum, wie Bettina Peller den Übergang von der Spielerin zur Trainerin schafft. Schließlich arbeitet sie mit ihren ehemaligen Mitspielerinnen zusammen. „Am Anfang war das schon etwas komisch“, gesteht sie. „Aber wir alle haben uns mittlerweile an die neue Situation gewöhnt. Jetzt hören die Mädels auch mal auf mich“, scherzt die Trainerin. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen Eislingen eine klare 0:3-Niederlage. Bei der SG Volley Alb/Brenztal lief nicht viel zusammen an dem Tag. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen“, sagt Bettina Peller und nennt die Annahme als Beispiel.

Am Sonntag, 23. November, geht es in einem weiteren Heimspiel gegen den Tabellenführer SSV Ulm (13 Uhr, Lindenhalle Dettingen). Dann wird Bettina Peller wieder allein in der Verantwortung als Trainerin stehen. Stephan Kaiser ist nämlich parallel mit den Landesliga-Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal am Sonntag im Einsatz (beim SSV Ulm, 13 Uhr). Im Anschluss werden sich Kaiser und Peller wieder austauschen. Und ihr Leid miteinander teilen – oder aber ihre Freude.

SG-Volleyballer siegen im Bezirkspokal

Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga mussten die Volleyballer der SG Volley Alb/Brenztal einige Abgänge verkraften. „Wir haben gewusst, dass es eine schwierige Saison wird“, sagt Stephan Kaiser, der mit 39 Jahren zu den älteren Spielern gehört. Das Team ist deutlich verjüngt worden, manche Spieler sind erst 17 Jahre alt (Levi Schober), stehen vor ihrem Abitur oder haben dieses gerade hinter sich gebracht. „Wenn alle Mann an Bord sind, ist es eine tolle Truppe“, sagt Kaiser, der die Trainingsbeteiligung allerdings bemängelt.

Das Ziel sei keineswegs der direkte Wiederaufstieg, vielmehr gehe es darum, eine neue homogene Mannschaft zu formen. „Es macht Spaß, auch für mich als alten Hasen“, sagt Kaiser, der zuletzt mit seinem Team einen 3:1-Sieg im Bezirkspokal beim TSV Ellwangen II gefeiert hat.