Tanja Studener kehrte in ihre Heimat zurück

Neue Ausbilderin beim Reiterverein Heidenheim

Der Reiterverein Heidenheim ist nun optimal aufgestellt: Neben Marc Bauhofer fürs Springreiten hat der RV seit jüngstem mit Tanja Studener eine ebenso hochkarätige Trainerin und Ausbilderin für die Dressur, in der für den Nachwuchs die reiterlichen Grundlagen gelegt werden.

Neue Ausbilderin beim Reiterverein Heidenheim

Der Reiterverein Heidenheim ist nun optimal aufgestellt: Neben Marc Bauhofer fürs Springreiten hat der RV seit jüngstem mit Tanja Studener eine ebenso hochkarätige Trainerin und Ausbilderin für die Dressur, in der für den Nachwuchs die reiterlichen Grundlagen gelegt werden.

Die 48-Jährige ist nicht nur ein äußerst erfreulicher Zugang für die Heidenheimer Reiter, sie ist auch eine Rückkehrerin. Denn Studener stammt aus Steinheim und begann mit sechs Jahren ihre sportliche Laufbahn beim Reiterhof Croonen sowie dem RV Steinheim. Schon bald zeigte sich ihre Begabung und neben den sportlichen Erfolgen war schnell klar, dass es beruflich in diese Richtung gehen würde. Nach einer begonnenen Ausbildung in Zucht und Haltung bei Jacob Schmidt in Urspring, wechselte Studener dann auf Pferdewirtin im Bereich klassische Reitausbildung bei Herbert Lang in Herbrechtingen-Bolheim. 1996 legte sie in Warendorf ihre Prüfung zur Pferdewirtin ab.

Zur Lehre bei Paul Schockemühle

Dabei hatte sie sich nicht immer komplett der Dressur verschrieben, wollte zunächst auch Springreiterin werden und ging nach der Lehre ans Gestüt der deutschen Reitsportlegende Paul Schockemöhle. Doch die in der Lehre entstandene Begeisterung für Dressur und ein früherer Unfall und eine Verletzung an der Wirbelsäule führte dann zur Entscheidung für die Dressur und zur Arbeit als Reitlehrerin.

Nach der Zeit in Bolheim, wo sie ebenfalls schon mit dem Nachwuchs arbeitete, folgte weitere Stationen auf Reitanlagen in Bayern, Baden-Baden, Günther Karle in Dettingen und Andreas Platzdasch im Kreis Böblingen. Ehe sich Studener selbstständig machte und dabei 15 Jahre ihren Standort in Böblingen hatte. Dabei startete sie in Prüfungen bis zur Klasse S** und bildete Pferde bis Klasse S aus.

Der Kreis schließt sich

Dabei war ihr eines immer klar: „Irgendwann möchtest du mal wieder heim.“ Dafür sprachen nun sowohl das Angebot des RVH als auch familiäre Gründe und so ist sie nun seit Juni an der Römerstraße für die gesamte Ausbildung im Dressurbereich zuständig. Der Unterricht läuft meist nachmittags und in den Abendstunden, vormittags kümmert sich Studener um die Schulpferde des Vereins sowie und um Berittpferde von Schülerinnen. Und das sechs Tage die Woche, immer mit Unterstützung ihrer Reitlehrer-Kollegin Sonja Ahrens-Wagner.

„Ich habe den Eindruck, dass sich nun der Kreis geschlossen hat“, sagt Studener, die ganz in ihrer neuen Aufgabe aufgehtund die eigenen sportlichen Ambitionen erst einmal zurückstellt. Ihr letzter Erfolg war ein dritter Platz in der S**-Dressur beim Turnier in Rindelbach. Studener brachte auch zwei Pferde mit nach Heidenheim, der 19-jährige Seabiscuit, wegen seiner verspielten Art auch „Keks“ genannt, ist inzwischen aus dem Sport verabschiedet, eine fünfjährige Stute befindet sich noch auf dem Weg der Ausbildung.

Perfekter Standort für die Reitanlage

Ohnehin sieht sie ihr Ziel darin, den RV Heidenheim durch eine gute Ausbildung wieder zu erfolgreichen Zeiten führen zu können. „Das war mal ein Topverein mit national erfolgreichen Startern, daran wollen wir wieder anknüpfen“, sagt die Reitlehrerin. Die Voraussetzungen dafür seien gegeben, die Anlage am derzeitigen Standort an der Römerstraße perfekt. „Das ist doch wie im Paradies, zentral und dennoch ruhig, auch mit dem Bus und Fahrrad gut erreichbar“, schwärmt Studener.

Der Verein wurde durch Corona zurückgeworfen, doch mittlerweile läuft es rund, die Anmeldezahlen sind sehr gut. Und die – meist weiblichen – jungen Mitglieder kommen dann zu Studener, die in ihrer Disziplin mehr als einen Sport sieht: „Es ist ein Sport mit einem Lebewesen und deshalb für die Kinder unheimlich wertvoll. Sie müssen Verantwortung übernehmen, Geduld mit sich und ihrem Pferd haben.“

Und sie bricht eine Lanze für die Dressur, wohlwissend, dass das Springreiten mehr im Blickpunkt steht und als attraktiver gilt. „Das ist so, aber die Dressur ist die Grundlage für alles, auch bei Springpferden. Ich sage immer, „das ist die Sprache zwischen Pferd und Reiter“, so Studener.