Trendsportart! Zuletzt hat der Sport mit den Pfeilen einiges an Aufmerksamkeit bekommen, nicht zuletzt durch den beeindruckenden Auftritt des Deutschen Gabriel Clemens bei der Weltmeisterschaft in London. Seitdem ist Darts beliebt wie nie.

Bei der TSG Nattheim scheint die Sache mit den Darts aber noch ein bisschen mehr als ein Trend zu sein. Nach dem überaus erfolgreichen Turnier Ende Januar wurde auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitagabend eine eigene Abteilung gegründet. Jede Woche treffen sich auf der Halde 15 bis 20 Menschen zum Training, bald will man als „Nattheimer Breama“ in eine ungewertete Sommerliga starten, im Herbst soll es mit zwei Mannschaften in die Kreisliga gehen. 13 Neumitglieder sind mit dabei, sechs weitere Spieler waren bereits zuvor im Verein.

Experte als Abteilungsleiter

Für den neuen Abteilungsleiter Philipp Schütz ist der Nattheimer Darts-Hype äußerst gutes Timing. Der 33-Jährige wohnt erst seit vergangenem Jahr in Nattheim und war auf der Suche nach einem neuen Verein. „Als ich zufällig von den Plänen für das Turnier gehört habe, habe ich sofort beim Verein angerufen und wollte mithelfen“, erzählt Schütz, der schon vor zehn Jahren seine erste Ligaerfahrung gesammelt hat, und den Turnier-Organisatoren der TSG als Experte zur Seite stand.

Philipp Schütz ist Leiter der neuen Darts-Abteilung der TSG Nattheim.
Philipp Schütz ist Leiter der neuen Darts-Abteilung der TSG Nattheim.
© Foto: Rudi Penk

Recht früh hatte man dabei auch die Zeit nach dem Turnier im Blick. „Ich wurde relativ schnell gefragt, ob ich nicht bei einer möglichen Abteilungsgründung die Leitung übernehmen will“, so Schütz, der nicht lange überlegen musste: „Ich habe mega Bock. Das Turnier kam zum perfekten Zeitpunkt, die WM war vorbei, aber alle waren noch im Darts-Fieber und hatten Lust, sich auch mal selbst auszuprobieren.“

Die Vereinsgaststätte auf der Halde ist die neue sportliche Heimat für Darts.
Die Vereinsgaststätte auf der Halde ist die neue sportliche Heimat für Darts.
© Foto: Rudi Penk

Von gutem Timing kann auch beim zweiten Abteilungsleiter Manuel Beyrle die Rede sein, das Turnier und die Abteilungsgründung sind mit seiner eigenen wachsenden Begeisterung für Darts zusammengefallen, so geht es vielen der Mitglieder. „Vor vier oder fünf Jahren habe ich auch schon gerne ab und zu ein paar Pfeile geworfen, aber jetzt hat das Ganze einfach einen komplett anderen Drive bekommen“, sagt der 39-jährige Wahl-Nattheimer, der Darts lange Zeit ganz klassisch von der WM im Fernsehen und vom feierabendlichen Treff mit Freunden kannte.

Manuel Beyrle ist zweiter Abteilungsleiter.
Manuel Beyrle ist zweiter Abteilungsleiter.
© Foto: Rudi Penk

Eine neue Qualität hat das Darten für Beyrle in den vergangenen Jahren vor allem durch seinen Sohn Tom bekommen. Der ist sieben Jahre alt und spielt seit er drei ist. „Er hat gesehen, was ich da im Fernsehen gucke und wollte das nachmachen“, sagt der Vater stolz. Von einer kleinen E-Dartsscheibe im Kinderzimmer ging es schnell weiter zur Profischeibe. Seit vergangenem Jahr spielt Tom auf Erwachsenenhöhe (1,73 Meter vom Boden zum „Bull’s Eye“), ist im Training auf der Halde ebenfalls dabei und nimmt auch seinem Vater das ein oder andere „Leg“ ab. Beim Turnier im Januar konnte er lediglich aufgrund der Altersgrenze von 14 Jahres nicht mitmachen.

Bislang nur eine Frau

Carolin Häußler ist bislang die einzige Frau in der Abteilung, sieht aber keinen guten Grund dafür, warum das auch so bleiben sollte. „Ich fühle mich kein bisschen wie ein Exot und trainiere genauso mit wie alle anderen, die Atmosphäre ist total angenehm“, sagt Häußler. „Ich kann wirklich nur animieren, es würde mich freuen, wenn noch ein paar Frauen dazukommen.“

Carolin Häußler ist die bislang einzige Frau bei der TSG Nattheim.
Carolin Häußler ist die bislang einzige Frau bei der TSG Nattheim.
© Foto: Philipp Hruschka

Wie viele andere genießt Häußler im Training neben dem gemeinsamen Spielen den Austausch mit Gleichgesinnten. „Man bekommt im Gespräch Tipps, auf die man alleine einfach nicht kommen würde“, sagt Häußler, die durchaus mit einigem Ehrgeiz bei der Sache ist. Nur so könne man sich stetig verbessern.

Darts ausreichend vorhanden

Möglichkeit zum Besserwerden will Philipp Schütz den Mitgliedern bieten, und überlegt sich dazu regelmäßig neue Trainingseinheiten, die man auch problemlos mit nach Hause nehmen kann. Es geht also nicht einfach nur darum, ein paar Pfeile zu werfen. Aber: „Anfänger sind ausdrücklich erwünscht bei uns. Man muss nichts mitbringen. Nicht einmal Darts, die haben wir ausreichend da“, sagt Schütz. Man freue sich einfach über weitere Mitstreiter und ausdrücklich auch Mitstreiterinnen. „Ins Training kann jeder kommen, der diesen schönen Sport erlernen möchte.“

Ein neues Sport-Mekka auf der Halde

Die TSG-Spielstätte auf der Halde ist mit fünf Scheiben, neuer Beleuchtung und Tablets zum digitalen Zählen der Spielstände bestens gerüstet. Ein angenehmer Nebeneffekt: die neuen Darts-Aktivitäten helfen dabei, das Vereinsheim zu beleben. „Der Freitagabend als Trainingstag war dafür prädestiniert“, sagt Manuel Beyrle. So könnten auch die TSG-Fußballer nach dem Training noch auf ein Bier vorbeikommen und ein paar Pfeile werfen.

Wer sich für das Dartstraining bei der TSG Nattheim interessiert, kann sich per E-Mail unter [email protected] melden.

Zu Besuch beim Training der neu gegründeten Darts-Abteilung der TSG Nattheim

Bildergalerie Zu Besuch beim Training der neu gegründeten Darts-Abteilung der TSG Nattheim