Das war ein Krimi: Nach einer klaren Niederlage gegen Makkabi Frankfurt hatten Heidenheims Ü-40-Basketballer die Hoffnung fast schon begraben, doch am Ende reichte es bei der südwestdeutschen Meisterschaft doch noch zu Rang zwei und damit zur erneuten Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe.

„Ich bin am Montag erstaunlich gut aus dem Bett gekommen“, berichtet HSB-Cheftrainer Mike Nahar nach dem anstrengenden Wochenende. Mit seinen 51 Jahren könnte er sogar eine Altersklasse höher spielen, hielt aber wieder in der Ü 40 die Knochen hin. „Jede Woche brauche ich das nicht, aber es macht ja noch Spaß und wir sind eine tolle Truppe“, sagt der ehemalige niederländische Nationalspieler, der zusammen mit Ex-Bundesligaprofi Konrad Wysockki zu den Leistungsträgern im erfolgreichen Heidenheimer Team gehört.

Fehlstart gegen Frankfurt

Dieses hatte sich im Januar die Landesmeisterschaft geholt und durfte nun wieder in der heimischen Landkreishalle zu den südwestdeutschen Titelkämpfen antreten. Diese begannen allerdings nicht gut, im Spiel gegen Makkabi Frankfurt war die Trefferquote schwach, die Gäste vom jüdischen Turn- und Sportverein (der für alle Religionen offen ist) liefen dagegen gleich heiß. So gingen die HSBler mit einer klaren 37:66-Niederlage vom Feld.

Anschließend waren die Frankfurter allerdings platt und unterlagen der Spielgemeinschaft MJC Trier/Trimmelter SV mit 43:49. Damit sprach alles gegen die Heidenheimer, die hoch gewinnen mussten, zudem schon zweimal gegen die Truppe aus Trier verloren hatten. „Ich habe gesagt: Jetzt spielen wir einfach mal volle Kanne, die Mathematik können wir dann später machen“, sagt Nahar schmunzelnd.

Grandiose Aufholjagd

Und das taten er und seine Kollegen dann vom Sprungball weg. Das dritte Viertel gewannen die ausgeglichen agierenden und gut verteidigenden Heidenheimer sogar mit 22:2 und so ging dann auf der Tribüne doch das Rechnen los. Am Ende gewann der HSB, bei dem Nahar, Wysocki, Adrian Frey und Björn Branicki zweistellig punkteten, mit 69:45 und das reichte tatsächlich. So hatte jedes Team einen Sieg und Frankfurt (+23 Körbe) gewann das Turnier vor Heidenheim (-5) und Trier (-18).

Jetzt geht‘s zur deutschen Meisterschaft

Das Niveau war dabei wieder hoch, viele der beteiligten „AH-Basketballer“ gingen früher in der Bundesliga auf Körbejagd, einige spielen jetzt noch in der Ober- oder Landesliga. Und noch etwas hochklassiger und anstrengender wird‘s am 13. und 14. Mai in Hagen, wo der HSB dann zur deutschen Meisterschaft antreten darf. Vergangenes Jahr erreichten Nahar, Wysocki und Co. auf nationaler Ebene einen starken vierten Rang. Nun bleibt abzuwarten, wie sie die vier Spiele in zwei Tagen überstehen – und wie Mike Nahar dann am Montag aus dem Bett kommt.

Für Heidenheim spielten: Björn Branicki, Brane Cvijanovic, Sevki Dogan, Florian Fischer, Adrian Frey, Rafael Janik, Marco Kopi, Mike Nahar, Ingo Sand, Konrad Wysocki, Aleko Zlatanis