213 Fechter gingen in der georgischen Hauptstadt an den Start, darunter alle Topathleten. „Ich war noch nie bei so einem großen und langen Wettkampf und schon etwas nervös“, berichtet Bülau, der die Anspannung aber positiv umsetzen konnte und in seiner Vorrundengruppe fünf von sechs Gefechten (+ 12 Treffer) gewann.
Allerdings lief es nicht problemlos. Im Duell gegen den Japaner Ryu Matsumoto bekam er Probleme mit dem Oberschenkel, konnte das Duell aber noch erfolgreich zu Ende bringen. „So nach 20 Minuten, als das Adrenalin weg war, kam dann der Schmerz“, berichtet der 20-Jährige. Eine Physiotherapeutin vermutete bei der Behandlung einen kleinen Muskelfaserriss. Bülau überlegte, ging dann aber mit dickem Tape doch wieder auf die Planche.
Mit Muskelfaserriss ins K.o.
Die gute Vorrunde bescherte ihm ein Freilos in der ersten K.-o.-Runde, danach besiegte er Leandro Sauri aus den USA – „mehr oder weniger im Stehen“ – mit 15:11. Es folgte ein 15:13 geben Cador Beautyman aus Großbritannien, damit stand Bülau unter den besten 64 und hatte den zweiten Turniertag erreicht.
Erneut mit dicker Bandage und Schmerzmitteln trat der HSBler hier an, unterlag aber dem Portugiesen Filipe Frazao mit 12:15. „Ich will es nicht auf den Oberschenkel schieben, vielleicht war ich da doch zu nervös“, sagt Bülau, der mit seinem 46. Platz dennoch zufrieden sein konnte, war er doch bester deutscher Degenfechter bei dieser WM. Lukas Bellmann, Ole Petersen und Fabian Herzog hatten alle das 64-er-K.o. verpasst, überhaupt waren die Titelkämpfe nicht sonderlich erfolgreich für die deutschen Fechter, die allen sechs Waffengattungen ohne Medaille blieben.
Gelungener Abschluss der Saison
„Ich hätte schon noch gerne das erste Gefecht gewonnen, zumal ich dann auf die drei besten der Welt getroffen wäre, das wäre sicher interessant geworden. Aber insgesamt bin ich absolut zufrieden“, so das Resümee des HSBlers, der die kleinen Faserrisse mittlerweile kaum noch spürt. Auf einen Start mit der deutschen Mannschaft verzichtete er aber nach Absprache mit dem Bundestrainer sicherheitshalber.
Es war für Bülau auch der Abschluss der Saison. Derzeit ist er noch bei seiner Familie in Heidenheim, in zwei Wochen geht es wieder an die Universität in den USA, wo dann auch bald die Vorbereitung auf die neue Wettkampfsaison beginnt.
Viertelfinale bei der DM
Zuvor startete Bülau mit seinen HSB-Kollegen bei der deutschen Meisterschaft, deren erster Teil in Leverkusen ausgetragen wurde. Hier erreichte er, ebenso wie Viktoria Hilbrig bei den Damen, das Viertelfinale. Die beiden Mannschaften das HSB landeten auf dem Bronzerang, bei den Finales in Dresden, war die Heidenheimer also nicht mehr vertreten.