Jährlich findet die Weltelite der Degenfechter in das unscheinbare Heidenheim. Dabei ist die Ausrichtung der Heidenheimer Fechtertage eine große Ehre. Die weiteren Weltcup Turniere der Herren, die für die Weltrangliste und zum Teil auch für die Olympiaqualifikation gelten, finden nämlich sonst in Metropolen wie Vancouver, Buenos Aires, Paris und Budapest statt. Darunter sticht Heidenheim als scheinbar unbekannte, schwäbische Kleinstadt nicht wirklich hervor, überzeugt allerdings durch viele positive Eigenschaften.
Heidenheim ist international: Teilnehmer aus bis zu 50 Nationen finden den Weg nach Heidenheim, um sich im Degenfechten zu messen. Für sie ist es eine große Freude, auf Zuschauer und Unterstützer zu treffen, die den gleichen kulturellen Hintergrund teilen. Sport verbindet und ermöglicht Menschen jeder Nation einen fairen Umgang untereinander, dazu gilt Fechten als äußerst respektvoll, nicht nur im Gefecht, sondern auch abseits der Fechtbahn.
Heidenheim ist gastfreundlich: Über 500 Menschen, darunter 300 Sportler, samt Trainer- und Betreuerschaft, im Kreis unterzubringen, wird an den Fechtertagen zur Mammutaufgabe der vielen Gastgeber in Hotels und Pensionen. Durch die zahlreichen Partnerschaften zwischen Fechtzentrum und Hotels, wird diese allerdings immer gut gemeistert. Fechter aller Nationen freuen sich dabei besonders über die einzigartige Gastfreundschaft der Heidenheimer.
Der Franzose Romain Cannone siegte im Jahr 2022
Heidenheim hat Tradition: Bereits zum 69. Mal wird dieses Jahr um den „Heidenheimer Pokal“ gefochten, das Einzelturnier der Degenherren. Er gilt als Wimbledon des Fechtens und ist dabei eines der teilnehmerstärksten Wettkämpfe der gesamten Turniersaison. Im vergangenen Jahr siegte der Franzose Romain Cannone unter 262 Mitstreitern. Cannone erreichte trotz bereits gewonnenem Olympiagold, endlich seinen ersten Weltcup-Sieg. Für ihn „war es immer ein Traum, den Heidenheimer Pokal zu gewinnen“ und er sei stolz, dass sein Name auf der Tafel neben all den anderen Fechtikonen verewigt wird.
Teamevents ausschlaggebend
Ein Turnier, das erst zum zwölften Mal in Heidenheim ausgetragen wird, ist der Voith-Cup, ein Mannschaftsweltcup der Nationen. Jede Nation schickt dabei ein Team aus mindestens drei Fechtern ins Rennen, die einzeln gegen jeden Fechter der gegnerischen Mannschaft antreten. Da im Fechten die Qualifikation für die olympischen Spiele über die Mannschafts-Weltrangliste läuft, sind die Teamevents besonders ausschlaggebend. Im vergangenen Jahr überraschte das deutsche Team mit einer grandiosen Silbermedaille und verzauberte die Heidenheimer Fangemeinde. Beim Voith-Cup werden etwa 40 Nationen erwartet.
Für Tradition steht auch der Coupe d’Europe, die „Champions League“ des Fechtens. In der 62. Auflage kämpfen die besten Fechtvereine Europas um den Titel. Startberechtigt sind nur die Mannschaftsmeister der Nationalmeisterschaften jedes Landes, dazu der gastgebende Verein Heidenheimer Sportbund. Hier treffen Elitefechter auf Amateur-Degenkünstler aufeinander. Die Heidenheimer konnten den Coupe bisher noch nicht für sich beanspruchen, allerdings heißt es für das junge Herrenteam dieses Jahr in erster Linie: Dabei sein ist alles.
Fechten in den Heidenheimer Schlossarkaden
Einen kleinen Einblick in die Sportart Fechten gibt es bei einem Schaukampf der HSB-Abteilung in den Schlossarkaden am Samstag, 18. Februar, von 11 bis 14 Uhr.
Der Zeitplan für die Heidenheimer Fechtertage sieht wie folgt aus: Donnerstag, 23. Februar, ab 8 Uhr Vorqualifikation Heidenheimer Pokal (Eintritt frei); Freitag, 24. Februar, ab 9 Uhr 64er K. o./17 Uhr Finalgefechte; Samstag, 25. Februar, ab 8 Uhr Voith-Cup, 18 Uhr Finalgefechte; Sonntag, 26. Februar, ab 8 Uhr Coupe d‘Europe, 17.30 Uhr Finalgefechte
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