Dressurturnier

„Ein Turnier mit viel Herzblut“: So war das Dressurturnier beim Reiterverein Heidenheim

Wie viel Herzblut in einem Verein stecken kann, wurde vergangenes Wochenende wieder deutlich, als der Reiterverein Heidenheim den ersten Teil seiner Jubiläumsturniere abhielt. Seit 100 Jahren besteht der RV in Heidenheim, und dieses Jubiläum wurde nun in einem ersten Teil mit dem Dressurwochenende an der Römerstraße begangen.

Viele Helfer waren unter der Leitung von Barbara Maier, Babette Opalla und Sonja Ahrens-Wagner im Einsatz und sorgten mit dafür, dass sich die knapp 150 Reiterinnen und Reiter wohlfühlten. Die Stuttgarterin Claudia Deyle, die für die Meldestelle gebucht wurde und schon 30 Jahre für Formulare und Listen zuständig ist, lobt das hohe Niveau in Heidenheim.

An 18 Wochenenden im Jahr ist die 60-Jährige bei Reitturnieren im Einsatz. „Es ist sozusagen ein bezahltes Hobby, das immer noch sehr viel Spaß macht“, so Deyle, die bei tropischen Temperaturen in ihrer Holzhütte zwischen Laptop und Drucker immer kühlen Kopf bewahrte.

150 Reiterinnen und Reiter absolvierten über 300 Starts

Barbara Maier, die mit ihrem Team die beiden Tage unermüdlich im Einsatz war und alles im Blick hatte, weiß, dass es nur mit Herzblut für den Verein funktioniert: „Ich finde es klasse, wenn wir mit guter Stimmung rangehen und nachher froh sind, gemeinsam etwas Gutes hinbekommen zu haben. Positiver Stress tut immer gut, und wenn der erste Reiter ins Turnier startet, fällt erstmal eine große Last ab“, beschreibt Maier die stressige Vorbereitung.

Insgesamt war sie mit dem Turnier sehr zufrieden. „Alleine mit 26 Teilnehmern bei der S*-Dressur sind wir super zufrieden, und 150 Teilnehmer bei über 300 Starts muss man erst mal in zwei Tagen unterkriegen“, sagt die Organisatorin und erklärt, dass es insgesamt immer schwieriger wird, Helfer zu finden.

Eine Reiterin, die schon viele Jahre nach Heidenheim kommt und sich in Württemberg als Dressurreiterin einen Namen gemacht hat, ist Ina Casper vom Gestüt Birkhof. „Hier gibt es tolle große Plätze in Heidenheim, und man gibt sich große Mühe. Zudem ist mein Highlight immer der Flammkuchen und die Bewirtung, die mit viel Liebe hier gemacht wird“, schwärmt die 26-jährige Donzdorferin.

Sie konnte dieses Mal zwei Siege und einen zweiten Platz mit zwei ihrer insgesamt fünf Pferde einfahren. Auch sonst ist die sympathische Dressurreiterin recht erfolgreich unterwegs. „Ich brauche noch einen Sieg fürs goldene Reitabzeichen, zudem bin ich württembergische Meisterin und habe an den baden-württembergischen Meisterschaften teilgenommen“, so Casper.

Doppelsieg für Andrea Dlugos

Auch Heidenheims Bürgermeisterin Simone Maiwald wollte es sich nicht nehmen lassen, dem Dressurturnier beizuwohnen und überreichte den „Großen Preis der Stadt Heidenheim“. Diese hochkarätige Prüfung der Klasse S* dominierte Andrea Dlugos von der Reitsportgemeinschaft Ostalb, der mit seinen Pferden Fleur d'espoir und Royal Faristo Rang eins und zwei belegte.

Simone Maiwald hatte in der Kindheit und Jugendzeit Bezug zu Pferden. „Ich komme aus Münster, da ist eigentlich das Reiten ein Muss“, erklärt die Bürgermeisterin, die früher zwar auch geritten ist, aber eher am Klavier und beim Ballett zu Hause war. Für Heidenheims Reiterverein wünscht sie nur das Beste. „Ich hoffe, dass der Verein keine Nachwuchssorgen hat und weiter viel Energie aufbringt, das alles hier weiterzubetreiben. Es ist einfach schön, Mensch und Tier im guten Einvernehmen zu sehen“, sagt Maiwald, die im Hinblick auf den Verbleib des RVH an der Römerstraße erklärt: „Es ist schwierig, als Stadtgesellschaft alle Interessen zu berücksichtigen. Soweit ich weiß, hat man aber einen guten Weg gefunden, dass der Reiterverein hier bleiben kann. Ich habe es im Blick, wir werden abwägen und die beste Lösung für beide Seiten suchen.“

Kann der RV an der Römerstraße bleiben?

Barbara Maier, die noch im Beirat des RVH ist, wünscht sich eine baldige Entscheidung seitens der Stadt Heidenheim über einen Verbleib. „Es ist offiziell noch nicht klar, wie es weitergeht, aber wir würden natürlich gerne hier bleiben“, so die 65-Jährige, die hofft, dass vielleicht zum Springturnier jemand von der Stadt mit einer positiven Nachricht vorbeischaut. Das wäre ein schönes Geschenk zum 100-jährigen Bestehen.

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