Die beiden Turnierwochenenden des RV Heidenheim im Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen standen nicht nur im Zeichen der guten sportlichen Leistungen, es wurde auch eine erfreuliche Neuigkeit gefeiert. Im Rahmen des Festabends verkündete Stadträtin Dr. Waltraud Bretzger, dass der Erbpachtvertrag mit dem Reiterverein um 25 Jahre verlängert wird. Im Interview blickt Catherine Wilhelm, die als Vorstandsmitglied für den Bereich Finanzen verantwortlich ist, auf den Verlauf der beiden Wochenenden sowie die Zukunft des Reitturniers und des Vereins.
Sechs Tage voller Reitsport liegen hinter dem RV Heidenheim. War es ein würdiger Rahmen für den 100-jährigen Geburtstag?
Auf jeden Fall, wir schauen in lauter glückliche Gesichter. Sportlich war alles dabei, von jungen erfolgreichen Reitern bis zu den starken Leistungen in den höheren Klassen. Zudem gab es keine Verletzten, das ist uns immer sehr wichtig. Der wunderschöne Festabend am Freitag hat das Jubiläum toll abgerundet.
Es gab nicht nur sportliche Höhepunkte, sondern auch ein buntes Programm rund um das Turnier.
Das stimmt. Es ist schön, dass wir so ein Rahmenprogramm auf die Beine stellen konnten. Wir wollen das ganze Turnier für Heidenheim machen und jedem die Möglichkeit geben, dass er an die Anlage kommt und auch rund um den Reitsport etwas erlebt. Das Ritterturnier hatte für alle etwas zu bieten und mit der Party am Samstag gab es auch einen Höhepunkt für das jüngere Publikum.
Als wohl größtes Geburtstagsgeschenk gab es die Gewissheit, dass der RVH weiter an der Römerstraße bleiben darf. Wie groß war die Erleichterung bei Ihnen?
Sie war riesig. Ich war von Anfang an gemeinsam mit Karlheinz Maier und Dietmar Warnke in der Arbeitsgruppe. Die ersten Gespräche gab es vor eineinhalb Jahren. Seither war es ein langer Weg. Dass wir es jetzt in Worte gefasst bekommen und schriftlich haben, ist ein großes Geschenk.

Mit der Verlängerung des Erbpachtvertrags kommen aber auch Aufgaben auf den Verein zu.
Wir müssen etwas tun, wir müssen investieren. Jetzt können wir durchspielen, welche Dinge am wichtigsten und realisierbar sind. Das Turnier ist nach wie vor unsere Säule, weil es eine sichere Einnahmequelle ist. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass das Turnier weiter diese Bedeutung behält. Aber wir müssen auch die Basis des Vereins stärken. Vielleicht brauchen wir noch ein Schulpferd, damit die Jugend weiter vorankommt.
Die Jugend ist ein gutes Stichwort. Die Nachwuchswettbewerbe haben eine gewichtige Rolle bei den Turnieren gespielt. Wie bewerten Sie das Abschneiden?
Ich bin wirklich glücklich. Es haben erstmals Dressurwettbewerbe für unsere Reitschüler stattgefunden, in denen sie sich einer starken Konkurrenz gestellt haben. Und es freut mich, dass sie sich mit tollen Platzierungen belohnt haben. Auch die ganz Kleinen waren bei den Führzügel-Wettbewerben vorne mit dabei.
Die Idee, ein Dressur- und ein Spring-Turnier auszurichten, ist demnach aufgegangen. Da spricht doch wenig gegen eine Wiederholung?
Das Dressurturnier hat großen Anklang gefunden. Die Zahl der Nennungen und die Starterzahlen waren super. Das zeigt uns, dass der Bedarf da ist. Wenn wir in naher Zukunft wegen unseres Platzes noch keine höhere Springklasse anbieten können, werden wir sicherlich den Gedanken durchspielen, in welcher Form wir die Dressur voranbringen können. Es war wunderschön und hat toll funktioniert.
Welche Aufgaben kommen in den nächsten Jahren auf den Vorstand des RVH zu?
Wir haben auf unserem Springplatz die eine oder andere Baustelle, die wir anpacken müssen. Zudem ist die Förderung unserer Jugend weiterhin ein großes Thema. Wir haben einen gut funktionierenden Schulbetrieb mit tollen Schulpferden. Da müssen wir dranbleiben, damit wir auch unsere Mitgliederzahlen halten und im Idealfall steigern können.