Im kleinen Derby gegen die SG Hofen/Hüttlingen musste der Verbandsligaaufsteiger SG Herbrechtingen/Bolheim die dritte Niederlage im sechsten Spiel hinnehmen, bleibt mit 5:7 Punkten aber weiterhin absolut im Soll. Nach einem ereignisreichen Verbandsligaspiel vor einer stimmungsvollen Kulisse hatte die Mannschaft vom Trainergespann Sebastian Schmid und Michael Kling am Ende mit 31:35 das Nachsehen und rutscht in der Tabelle auf Rang 9 ab.
Turbulenter Start in Wasseralfingen
„Ich war zuversichtlich, dass wir hier aufgrund der Leistungen zuletzt auch was holen können“, sagte SHB Trainer Sebastian Schmid nach dem Spiel. Und tatsächlich sah es auch lange gut aus für seine Mannschaft in der Wasseralfinger Talsporthalle. Nach dem 42:25 Kantersieg zuletzt gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf fuhr man mit viel Selbstvertrauen zu einem Gegner, der dem Aufsteiger in der Vergangenheit vor allem zu Hause immer gelegen hat. Der Beginn vor über 400 Zuschauern war beim 5:3 nach fünf Minuten vielversprechend. Bis zum 6:4 durch Tim Kraft sah alles noch rund aus, ehe die Heimmannschaft mit einem 5:0 Lauf auf 9:6 davon zog.
Eine Auszeit musste nach 11 Minuten schon früh genommen werden, um den Fluss der spielstarken Hausherren zu unterbinden. „Ein Grund war, dass wir in den ersten 8 Minuten schon drei Zeitstrafen kassiert hatten und in der Abwehr etwas gehemmt und verunsichert zu Werke gingen“, ärgerte sich Schmid nach dem Spiel. Nach der Auszeit schafften aber Rene Kraft und Daniel Mezencev dennoch den Anschluss zum 8:9 nach 13 Minuten. Hofen/Hüttlingen spielte geduldig und effizient, während die Gäste einige Chancen liegen ließen, beim 16:19 Halbzeitstand aber dennoch in Reichweite blieben.
Schlecht kamen die Blau/Weißen der SHB dann aus der Kabine. Unter dem Jubel der gewohnt enthusiastischen SG Fans zogen die vom ehemaligen Steinheimer Spieler Gerd Mühlberger trainierten Hausherren auf 22:17 davon, was SHB Coach Schmid, wieder früh zur Auszeit zwang. Etliche Zeitstrafen gegen beide Teams führten zu vielen Spielminuten, ohne voller Kaderstärken und so fielen viele Tore. Als der formstarke Luca Hauser den 24:25 Anschlusstreffer nach 45 Minuten Spielzeit markierte, keimte Hoffnung bei der SHB auf, diese war jedoch nur von kurzer Weile: prompt folgte die Zeitstrafe gegen Hauser und Hofen/Hüttlingen zog wieder auf drei Tore (29:26) davon. Luis Soderer und Pascal Mailänder schafften erneut den Anschluss, aber nun nahmen die Gastgeber die Auszeit und diese brachte die SHB-Mannschaft komplett aus dem Tritt. Zwar war beim 33:30 durch Mezencev knapp 2 Minuten vor dem Ende noch ein Punktgewinn drin, aber die eingespielten Gastgeber ließen sich nicht mehr verunsichern und brachten den Vorsprung sicher nach Hause.
SHB Trainer Schmid war nach dem Spiel aber nicht allzu sehr enttäuscht. „Die Mannschaft hat heute toll gekämpft. Wir sind immer noch in einer Entwicklung und da gehört so etwas dazu“, so der 44-Jährige in seiner ersten Analyse nach dem Spiel. „In der Schlussphase hatten wir zu viele Fehlwürfe und Pech mit Pfostentreffern. Wir sind geknickt, denn ich hätte gerne gewonnen, aber dann legen wir halt nächste Woche wieder nach“, ist sich Schmid sicher, dass seine Mannschaft nicht den Kopf hängen lässt. Auf die Frage, ob diese ärgerliche Niederlage so schnell aus den Köpfen zu bekommen ist, meinte Schmid abschließend: „Die Mannschaft wächst auch an Niederlagen, das gehört zu gewissen Prozessen auch dazu. Ob das dann auch so gelingt, wird man dann sehen“.
Die Daten und Zahlen zum Spiel
Es spielten: Buntz, Mannbeiß, Hauser (7/2), T.Kraft (4), Ruoff, Braun (4), Lindenmaier (1), R.Kraft (3/2), Mailänder (4), Mezencev (5), Soderer (1), Weller, Englisch (2)
Zeitstrafen: SHB: 8 (T.Kraft 2, R.Kraft 2, Buntz, Hauser, Braun, Mailänder) SG Hofen/Hüttlingen: 7
Strafwürfe: SHB: 6 (4 verwandelt) SG Hofen/Hüttlingen: 5 (3 verwandelt)
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Stefan Banzhaf und Kai-Peter König