Handball-Landesliga

So klar analysiert Trainer Tim Hoga die Niederlage der HSG Oberkochen/Königsbronn gegen Biberach

Chance vertan! Die Landesliga-Handballer der HSG Oberkochen/Königsbronn verpassten den Sprung an die Tabellenspitze. Wie es zur 35:37-Niederlage gegen die TG Biberach kam, was Kapitän Lukas Eckardt kritisierte und was besonders schmerzte:

Im Topspiel der Landesliga mussten die Handballer der HSG Oberkochen/Königsbronn am Nikolausabend eine bittere 35:37-Heimniederlage gegen die TG Biberach hinnehmen. Dabei verpassten die Hausherren eine große Gelegenheit: Da Spitzenreiter Altenstadt zuvor gepatzt hatte, hätte die HSG mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen können. Doch über weite Strecken präsentierten sich die Blau-Gelben zu fehleranfällig, während die Gäste aus Biberach abgeklärt und effizient agierten.

Vor rund 300 Zuschauern legten beide Teams ein hohes Tempo vor, nach vier Minuten stand es bereits 4:4. Eine Zeitstrafe gegen Biberach nutzte die HSG zunächst konsequent: Jeweils zwei Treffer von Lukas Eckardt und Ivo Dragicevic, der am Ende auf neun Treffer kam, brachten den Gastgebern eine 8:4-Führung. Grundlage dafür waren eine mutige, offensive Abwehr und sauber ausgespielte Angriffe.

Doch der Schwung hielt nicht an. Innerhalb weniger Minuten verlor die HSG den Faden – im Angriff festgelaufen, im Rückzug zu langsam, in der Defensive zu passiv. Biberach nutzte diese Schwächephase eiskalt und glich zum 9:9 aus. Auch eine Auszeit von Trainer Tim Hoga brachte zunächst nur bedingt Besserung. In der Folge verschafften sich die Gäste zunehmend Vorteile und setzten sich bis zur 25. Minute auf 13:16 ab. Mit Mühe rettete sich die HSG zur Pause auf 17:19.

Wir haben den Start in die zweite Hälfte vollkommen verschlafen.

Tim Hoga, Trainer der HSG Oberkochen/Königsbronn

Der zweite Durchgang begann aus Sicht der Gastgeber denkbar schlecht. Binnen fünf Minuten wuchs der Rückstand auf sechs Tore an. „Wir haben den Start in die zweite Hälfte vollkommen verschlafen“, ärgerte sich Hoga später. Besonders schmerzten drei Empty-Goal-Treffer während einer HSG-Unterzahl. Beim 21:27 in der 39. Minute sah sich der Coach bereits zur nächsten Auszeit gezwungen – ohne nachhaltige Wirkung. Nach 45 Minuten lag die HSG mit 24:31 zurück.

Auch eine doppelte Zeitstrafe gegen Biberachs Mihai-Marcel Sandu brachte die Hausherren nicht näher heran. Im Gegenteil: Die Gäste erhöhten sogar auf 34:27. „Wir haben in dieser Phase zu wenig Verantwortung übernommen“, sagte Kapitän Luk Eckardt selbstkritisch.

Erst in der Schlussphase bäumte sich die HSG nochmals eindrucksvoll auf. Ein Vier-Tore-Lauf heizte die Stimmung in der Herwartsteinhalle wieder an, Biberach musste fast durchgehend in Unterzahl spielen. Die Gastgeber stellten in Überzahl auf Manndeckung um – mit Erfolg. Eine Minute vor Ende verkürzte Dragicevic per Konter auf 35:36 und brachte sein Team bis auf ein Tor heran. Doch die letzte Chance verpuffte: Lumpp kam beim Pass der Gäste zwar noch an den Ball, konnte ihn aber nicht sichern. Im Gegenzug setzte Biberach den entscheidenden Treffer zum 35:37.

Wir haben viel zu spät angefangen, das zu zeigen, was wir eigentlich können.

Tim Hoga, HSG-Coach

„Wir waren heute nicht bereit für dieses Spiel und haben viel zu spät angefangen, das zu zeigen, was wir eigentlich können“, resümierte Hoga. „Biberach hat das wirklich clever gemacht.“

In der Tabelle bleibt es an der Spitze nun eng: Drei Mannschaften stehen mit 14:4 Punkten gleichauf, dicht gefolgt von Treffelhausen (13:5). Bereits am Dienstag, 9. Dezember, empfängt Oberkochen/Königsbronn die SG Lauterstein (20.30 Uhr/Herwartsteinhalle). Ein Gegner, der zuletzt Altenstadt bezwingen konnte. „Sie haben eine Mannschaft mit einer guten Mischung aus jüngeren und erfahreneren Spielern hat. Wir müssen eine konzentriertere Leistung zeigen als gegen Biberach“, blickt Tim Hoga voraus.

Namen und Zahlen zum Spiel

HSG Oberkochen/Königsbronn: Dragicevic (9), Eckardt (8), Schneider (8), Engel (3), Hafner (3), Grohsler (2), Jäschke (1), Trittenbach (1), Alfes, Balle, Hug, Lumpp, Schweikert, Stanke

Siebenmeter: HSG 7 (alle verwandelt), TG 2/2

Zeitstrafen: HSG 3, TG 7