Die zweite Niederlage als Aufsteiger in die Oberliga und wie gegen Bargau/Bettringen beim Auftakt erneut mit nur einem Tor: Die Frauen der SG Herbrechtingen/Bolheim verlieren beim TSV Köngen. Besonders bitter: in der letzten Sekunden musste der wacker kämpfende den entscheidenden Treffer zu 27:28 Niederlage hinnehmen und führt trotz 13 Treffen von Marie Brachert ohne Punkte wieder nach Hause.
Ersten 15 Minuten verschlafen
SHB Trainer Sebastian Kieser wusste um die Schwere der Aufgabe gegen etablierte Oberligaspielerinnen des TSV Köngen. „Köngen hat keine schlechte Mannschaft, wie man am dritten Tabellenplatz letzte Saison gesehen hat“, so der 47-Jährige, der auf Hanna Grupp nach ihrem verletzungsbedingten Ausfall im letzten Spiel zurückgreifen konnte. Die Gäste starteten bis zum 2:2 nach knapp drei Minuten gut in die Partie, mussten dann aber auf einmal die Gastgeberinnen davon ziehen lassen. „Wir haben in 15 Minuten keine Leistung im Angriff gebracht und konnten keinen Druck aufbauen. Das war nicht Oberligareif“, haderte Kieser mit der Spielweise seiner Mannschaft zwischen Minute vier und Minute 20, als Köngen auf 14:6 davon ziehen konnte. Auch dank der taktischen Umstellung von Trainer Kieser und durch die Hereinnahme von Marie Brachert wurde das Spiel des Aufsteigers deutlich besser: Das 19-jährige SHB-Kücken war maßgeblich an der Aufholjagd bis zum 13:17 zur Pause beteiligt.
„In der Halbzeit habe ich dann gewisse Dinge ansprechen müssen, dass man mit dieser Leistung keine Spiele in der Oberliga gewinnt“, so Kieser, der jetzt eine andere Mannschaft auf dem Spielfeld sah. Bis zum 17:20 sah der SHB Trainer 4 verschiedene Torschützen aus seinen Reihen und als Marie Brachert mit 3 Treffern in Folge sogar das 20:20 markierte, waren die SHB-Damen wieder im Geschäft. Das Spiel glich in der Folge eines Hauens und Stechens, denn es wurde um jeden Zentimeter gekämpft und die Spannung stieg bis in die Schlussphase. Spielmacherin Carmen Siller konnte knapp 50 Sekunden vor Schluss zum 27:27 ausgleichen und der Punktgewinn schien in Reichweite. Mit der Schlusssirene würgte Köngen aber einen Verzweiflungswurf in den SHB-Winkel und ging unter großem Jubel der Heimfans als Sieger vom Platz. Hängende Köpfe bei der SHB, die nach einer tollen Aufholjagd mit leeren Händen da stand.
SHB Trainer Sebastian Kieser haderte nach dem Spiel immer noch mit der Schwächephase seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. „Die 15 schwachen Minuten waren indiskutabel und so gewinnst Du dann kein Spiel in der Oberliga“, so der 47-Jährige in seiner ersten Einschätzung. „Es sind jetzt bittere Gesichter auf unserer Seite. Wir haben Moral gezeigt und hätten einen Punkt verdient gehabt“, ärgert sich der Coach der SHB und ergänzt: „Wir müssen uns klarmachen, dass wir 60 Minuten Leistung bringen müssen, denn die Aufgaben werden mit Pfullingen und Böblingen/Sindelfingen nicht leichter“.
Daten und Zahlen
Es spielten: Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Grupp (1), Fleischer, Sahin, Schweda (2), Braun (1), Lier (1), Brachert (13/5), Krempien (2), Frey (1), Schönefeldt (1), Lindenmaier (3), Siller (2)
Strafwürfe: SHB: 6 (5 verwandelt) TSV Köngen: 7 (4 verwandelt)
Zeitstrafen: SHB: 4 (Krempien 2, Lier, Frey) TSV Köngen: 5
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Kain Sauer und Thomas Ströh