Die SHB war im Vergleich zur Auftaktniederlage in Biberach kaum wiederzuerkennen. Dank einer tollen Abwehrleistung um einen bärenstarken Adi Konkel zwischen den Pfosten konnte man den Angstgegner Bad Saulgau endlich auch mal in dessen Halle bezwingen.

Es waren in der Vergangenheit immer spannende Duelle, ob in der Landesliga oder Württembergliga, meist hatte man im Hexenkessel Kronried das Nachsehen. Dieses Mal hatte Trainer Cosmin Popa jedoch einen klaren Plan gegen die Bäderstädter. Unter der Woche wurde an der zuletzt etwas löchrigen Deckung gefeilt, denn gegen Biberach war der blau-weiße Deckungsverbund nicht immer sattelfest. Die Gastgeber sind in der Vergangenheit besonders aus dem Rückraum gefährlich gewesen.

Personell musste Popa immer noch auf Linkshänder Lukas Konkel verzichten, konnte aber sonst die Auswechselbank voll besetzen. Aus der zweiten Mannschaft musste Torhüter Dominik Mittmann aushelfen, da Pascal Gehringer fehlte.

Einen Fehlstart wollte man unbedingt vermeiden und so ging man entsprechend konzentriert in der Kronriedhalle, welche coronabedingt dieses Mal keinen gefürchteten Hexenkessel darstellte, zu Werke. Vor allem der flinke Dominik Weller hatte sein Visier prächtig eingestellt und steuerte die ersten drei Treffer für seine Farben bei. Der Ball lief gut und wie schon gegen Biberach versuchten die SHB-Akteure ihr Heil oft über den Kreis.

Spielmacher Stefan Beljic und Kreisläufer Patrick Jäger konnten einen kleinen Vorsprung (5:3) herauswerfen. Die im Vergleich zum Vorjahr personell stark veränderte Heimmannschaft blieb aber dran. Die Gäste wurden wieder nachlässiger mit ihren Chancen und Bad Saulgau konnte knapp fünf Minuten vor der Pause ihre einzige Führung im Spiel (7:6) erzielen. Popas Mannen fingen sich aber wieder und schnell stand es 9:7 für die Gäste.

Die Körpersprache war im Vergleich zur Vorwoche eine komplett andere. Die Abwehr verschob toll und die Absprachen funktionierten gut. Vorne wurde zwar immer noch zu viel liegen gelassen, weil man zu oft noch an Saulgaus Dauerbrenner David Bakos scheiterte, aber dennoch ging es mit einer hauchdünnen Führung in die Kabinen.

In den zurückliegenden Jahren waren die SHBler in der zweiten Halbzeit im Kronried meistens deutlich auf verlorenem Posten. In dieser Saison verlief die zweite Hälfte aber zur Freude von Coach Popa zu Gunsten der SHB. Die Heimmannschaft vertendelte ungewohnt oft den Ball oder scheiterte an Konkel, der mehr und mehr sein Tor vernagelte. Daniel Ruoff, der wie entfesselt aufspielte, sowie Beljic der toll die Fäden zog, fingen an, den Vorsprung auszubauen. Ein Doppelschlag von Linkshänder Adrian Akermann sowie ein Treffer von Luca Hauser bescherten den Gästen Mitte der zweiten Halbzeit schon eine komfortable 18:12-Führung. Jetzt galt es, die Konzentration weiter hochzuhalten, denn oft verspielte die SHB in der Vergangenheit schon derartige Führungen.

Diese Mal hatten aber die Hausherren keine Antwort parat. Zu stark war die Gästedeckung an diesem Abend und wenn mal was durchkam, war Konkel zur Stelle. Somit wurde der Vorsprung fast schon selbstverständlich nach oben geschraubt. Ganz stark in dieser Phase die Achse Beljic, Ruoff, Weller und Jäger. Beim 25:17 knapp eine Minute vor Schluss rieben sich viele verdutzt die Augen. Gerechnet hatte vor dem Spiel niemand damit, dass die SHB-Truppe sich nach der Niederlage in Biberach so schnell zusammenraufen würde.

Jetzt hat die SHB coronabedingt bis zum 14. November Pause. Da heißt der Gegner im ersten Heimspiel dann Lauterstein II.

SHB: Konkel und Mittmann im Tor, Kling, Hauser (1), Beljic (5), Ruoff (6), Mecenzev, Kraft (1), Marin, Peralta, Jäger (3), Akermann (4/2), Weller (5/1), L. Ruoff
Strafwürfe: SHB: 5 (3 verwandelt) – Bad Saulgau: 4 (alle verwandelt)
Zeitstrafen: SHB: 8 – TSV: 8
Zuschauer: 100