Wieder einmal legte die Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim in den letzten Minuten eine wahre Nervenschlacht aufs Parkett. Doch dieses Mal war Fortuna, anders als in den letzten Begegnungen mit den Blau/Weißen im Bunde. Am Ende hatten es die Gastgeber gegen Biberach nach einer Drei-Tore-Führung drei Minuten vor dem Ende nochmal unnötig spannend gemacht. Torhüter Konkel wurde zum Matchwinner, nachdem er mit dem Schlusspfiff die Ausgleichschance für die Gäste vereitelte.

SHB-Trainer Cosmin Popa machte sich seine fünf Jahre Trainertätigkeit bei der TG Biberach zu Nutze und wusste natürlich ein Mittel gegen die hochgewachsenen Rückraumspieler der Gäste: Offensiv agieren und mit Domi Weller einen flinken Unruheherd nach vorne ziehen. Und dieser machte das Überragend gut. Doch nicht nur in der Abwehr erwischte der wieselflinke Youngster einen tollen Tag, auch im Angriff machte er gehörig Dampf. Egal ob von der Strafwurflinie, von außen oder auf der Spielmacherposition, Weller versenkte die Bälle wie am Fließband. Am Ende standen überragende zwälf Tore (davon sechs Strafwürfe) bei zwölf Versuchen bei ihm zu Buche.

Nach sieben Minuten hatte die SHB mit dem 4:1 einen Start nach Maß hingelegt. Die Hausherren fielen aber durch überhastete Abschlüsse und technische Fehler wieder in altbekannte Muster zurück und die erfahrenen Biberecher glichen nach zehn Minuten zum 4:4 aus. Mit dem Halbzeitpfiff traf Weller per Stemmwurf zur hauchdünnen Führung von 15:14.

Die zweite Halbzeit sollten die Zuschauer ein über weite Phasen überdurchschnittlich gutes Landesligaspiel sehen. Die Tore fielen in der Anfangsphase wie am Fließband und die Gastgeber hatten beim 22:19 nach 45 Minuten durch den ehemaligen Biberecher und jetzigen SHB-Akteur Bogdan Marin die Partie gut im Griff. Doch der Biberacher Rumäne Botezatu schaffte durch seine unorthodoxen Würfe den Anschluss im Alleingang.

Jetzt sollte die nervenzehrende Schlussphase beginnen. Zu allem Übel musste Allrounder Michi Kling verletzt raus. Bis zum 25:24 sechs Minuten vor dem Ende war es ein Spiel auf Messers Schneide, doch die Hausherren läuteten eine furiose Endphase ein. Moritz Elsenhans und Hannes Baur legten für ihre Farben eine 27:24-Führung knapp drei Minuten vor dem Ende hin.

Eine Vorentscheidung sollte man meinen, doch Biberach setzte alles auf eine Karte und stellte in der Schlussphase auf offene Deckung um. Das Heimteam begann gehörig zu schwimmen und Biberach nutzte die Ballverluste gnadenlos aus. Fast 70 Sekunden vor dem Ende schafften die spielstarken Gäste den Anschluss zum 27:26 und Popa reagierte nochmals mit einer Auszeit. Die Gäste scheiterten an Torhüter Konkel und die SHB kam nochmals in Ballbesitz. Anstatt die letzten Sekunden ruhig herunter zu spielen ließ man sich buchstäblich den Ball klauen und ein Biberacher Spieler lief alleine auf Konkel zu. Doch dieser machte sich riesengroß . . .

Namen und Zahlen zum Spiel


SHB: Konkel und Gehringer im Tor; Kling (4), Hauser (3), Baur (1), Mecenzev (3), Kraft, Wurelly, Marin (2), Elsenhans (1), Jäger (1), Akermann, Weller (12/6)

Zeitstrafen: SHB 5 (Jäger 2, Baur, Kraft, Weller) – TG Biberach 6

Strafwürfe: SHB 6 (alle verwandelt) – TG Biberach 1 (verwandelt)

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: Böck aus Schwenningen und Grzywna aus Winterlingen-Bitz