Ein Sieg der Willenskraft: Die TSG Giengen/Brenz holte sich nach einem intensiven Kampf gegen TSG Schnaitheim einen 30:27(15:14)-Heimsieg. Damit sammelte der Aufsteiger um Trainer Jochen Karow weitere wichtige Punkte für den Klassenverbleib. Handballerisch war das Derby, vor dem beide Trainer auf wichtige Akteure verzichten mussten, nicht gerade ein Leckerbissen.

Dabei konnte Karow zumindest auf Toregarant Janik Beermünder zurückgreifen. Und das sollte wichtig werden. Denn: Der junge Rückraumspieler, der mit einem Doppelspielrecht (bei SG BBM Bietigheim II/Verbandsliga) ausgestattet ist, hatte mit 12 Treffern entscheidenden Anteil am Sieg seiner Mannschaft.

Rote Karte bringt TSG Schnaitheim zurück ins Spiel

Das Spiel der Schnaitheimer war in der gut gefüllten Schwagehalle zu Beginn von viel Unsicherheit geprägt. Die 6:0-Deckung um die hochgewachsenen Elias Benz und Fabian Wagner konnte nicht verhindern, dass die Hausherren immer wieder eine Lücke fanden.

Nach knapp neun Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 6:1 in Führung, was Schnaitheims Coach Thomas Feil sichtlich beschäftigte. Seine Spieler agierten überhastet und leisteten sich etliche technischen Fehlern in der Anfangsphase. Auch eine erste Auszeit zeigte keine Wirkung bei den Gästen. Einen Bruch im Spiel der Hausherren brachte die rote Karte von Benedikt Grötchen.

TSG Giengen/Brenz hält knappe Führung zur Halbzeit

Die Schnaitheimer witterten Morgenluft und kamen über Spielmacher Johannes Mühlberger und Kreisläufer Matthias Montag bis auf drei Tore (8:11) heran. Bis zur Halbzeitsirene agierten nun beide Mannschaften auf Augenhöhe, wobei sich die TSG bis auf ein Tor herankämpfte (14:15).

Folgte nach der Aufholjagd die Wende im Spiel? An diesem Tag nicht. Die Giengener, die nur zwei Auswechselspieler auf der Bank hatten, kämpften weiter wacker und blieben in Führung. Die nervös agierenden Gäste schafften erst zehn Minuten vor Spielende erstmals den Ausgleich in der Partie – Matthias Montag traf zum 21:21.

Janik Beermünder überragt bei TSG Giengen/Brenz

Schnaitheims Coach Thomas Feil wechselte nun auf Manndeckung, um den erneut überragenden Janik Beermünder zu stoppen. Die Gastgeber um Spielmacher Sebastian Schübelin verschleppten nun ihrerseits merklich das Tempo. „Da haben wir uns einfach einlullen lassen", sagte Thomas Feil zu der entscheidenden Phase der Partie, in der sein Team kaum noch Torgefahr ausstrahlte.

Der stark aufspielende Matthias Montag schaffte zwei Minuten vor dem Ende zwar noch den 27:28-Anschlusstreffer, aber Giengens Linksaußen Patrick Weller fand die passende Antwort und brachte sein Team mit seinem Treffer wieder auf die Siegerstraße.

Jochen Karow: „Haben verdient gewonnen“

Heimtrainer Jochen Karow war im Anschluss sichtlich stolz auf seine Spieler. „Das war eine tolle kämpferische Leistung meiner Mannschaft, wo wir vor allem in der zweiten Halbzeit clever agiert haben", sagte Karow und fügte hinzu: „Auch die jungen Spieler haben Verantwortung übernommen, was sehr wichtig für den Erfolg war. Letztlich haben wir verdient gewonnen."

Schnaitheims Trainer Thomas Feil war nach der Niederlage angefressen und fast schon ratlos. "Wir haben uns heute von der langsamen Spielweise der Giengener einschläfern lassen", analysierte Feil. "Wir haben in der Abwehr nicht Konsequent zugemacht und Giengen hat dann immer auf den letzten Drücker das Tor erzielt", so Feil.

TSG Giengen: Renelt und Daumann im Tor; Brachert (3), Schübelin (1), Yatkin, Danzer (1), Beermünder (12/3), Gebhardt (6), Grötchen (1), Wirbeleit (1), P.Weller (5), T.Weller

TSG Schnaitheim: Brosi und J.Krafft im Tor; Montag (6), Krapf (3), Mühlberger (8/5), Früholz (5), Hermann, Wagner, P.Krafft (1), Helwig, Simon (1), Kohler (2), L.Krafft, Benz (1)

Handabll-Bezirksliga: TSG Giengen gegen TSG Schnaitheim

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