Sprung auf den vierten Platz

Dominante SHB-Handballerinnen feiern 35:24-Heimsieg gegen den HB Kinzigtal

Zweiter Sieg im dritten Oberliga-Spiel: Die Damen der SG Herbrechtingen/Bolheim taten sich beim 35:24-Erfolg gegen den HB Kinzigtal nur in der Anfangsphase schwer und siegten verdient. Warum ein Wermutstropfen bleibt und wie SHB-Trainer Sebastian Kieser das erfolgreiche Heimspiel einordnet.

Die SG Herbrechtingen/Bolheim ist endgültig in der Oberliga angekommen. Nach kleinen Startschwierigkeiten gegen den Tabellenletzten HB Kinzigtal fuhr der Aufsteiger im dritten Spiel mit einem deutlichen 35:24 den zweiten Sieg ein. Der Lohn ist der vierte Tabellenplatz und ganz viel Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben. Ein Wermutstropfen ist die Wadenverletzung von Hanna Grupp.

„Den Gegner ja nicht unterschätzen“, war die Vorgabe von SHB-Trainer Sebastian Kieser, der die Tabellensituation des Gastes als trügerisch bezeichnete. Schließlich hat Kinzigtal beim Tabellenführer Böblingen/Sindelfingen nur mit einem Tor verloren. In der Bolheimer Buchfeldhalle konnte der Aufsteiger personell aus dem Vollen schöpfen und wollte an die zuletzt gute Defensivleistung gegen Gerhausen anknüpfen.

SHB-Damen starten unkonzentriert

Die Anfangsphase vor knapp 150 Zuschauern wurde jedoch etwas verschlafen. „Die ersten 15 Minuten standen wir nicht gut in der Abwehr und haben die Räume durch die enge Deckung an Marie Brachert nicht genutzt und einfache Gegentore bekommen“, sagte Kieser nach dem Spiel. Vom Fokus der Gäste auf ihre Rückraumspielerin Brachert zeigten sich die SHB-Damen überrumpelt, sodass beim 4:5 nach zwölf Minuten Kieser die Auszeit nahm, um seine Mannschaft wachzurütteln. Ein Doppelpack von Sabrina Krempien brachte danach nicht nur die erste Führung, sondern auch Sicherheit in das Spiel der Gastgeberinnen. Die SHB gestaltete das Spiel nun immer geordneter, und beim 14:8 durch Anne Schweda in der 26. Minute erhellte sich die Miene von Trainer Kieser zusehends. Auch die emsige Hanna Grupp trug sich doppelt in die Torschützenliste ein, und somit ging man mit 18:12 schon vorentscheidend in die Kabine.

Der 46-jährige Kieser brachte in der zweiten Halbzeit mit Nilda Sahin und Luisa Fleischer frische Kräfte, und diese erhöhten den Vorsprung auf 20:12. Die SHB wirbelte im Angriff weiter, und fast alle Spielerinnen konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Genervt von der dominanten Spielweise der Blau-Weißen löste Kinzigtal dann die enge Deckung gegen Marie Brachert auf. Beim 30:17 durch Sahin, knapp zehn Minuten vor dem Ende, war die Partie längst entschieden. Mit der hohen Führung im Rücken wurde aufseiten der Gastgeberinnen etwas fahrlässig mit den Chancen umgegangen. Die eingespielten und routinierten SHB-Damen ließen sich jedoch den Sieg nicht mehr nehmen und brachten die nächsten beiden Punkte sicher ins Ziel.

Zufriedener SHB-Coach Kieser: „Fahrplan gut umgesetzt“

Trainer Sebastian Kieser hatte nach dem Spiel wenig zu meckern und lobte seine Mannschaft für den Sprung auf den vierten Platz. „Für die Moral war es heute ein ganz wichtiger Sieg, vor allem zu Hause“, begann Kieser seine Analyse und ergänzte: „Wir haben den Fahrplan heute gut umgesetzt und das Tempo dank des tiefen Kaders hochgehalten.“ Auf die Frage, wie wichtig der Sieg für die weiteren Aufgaben war, sagte Kieser: „Ich bin sehr froh über den Sieg, aber die Verletzung von Hanna Grupp trübt die Stimmung etwas. Da hoffe ich, dass es nicht so schlimm ist, wie es aussah.“ Und er richtete den Blick nach vorne: „Gut ist, dass wir mit einem positiven Punktekonto gelöst an die nächsten Aufgaben gehen können!“

Namen und Zahlen

Es spielten: Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Grupp (4), Fleischer (1), Sahin (5), Schweda (4), Braun, Lier, Brachert (5/1), Frey (3), Schönefeldt (1), Lindenmaier (5), Siller (2)

Zeitstrafen: SHB: 3 (Lier, Krempien, Lindenmaier)  HB Kinzigtal: 3

Strafwürfe: SHB: 1 (verwandelt)  HB KInzigtal: 6 (5 verwandelt)

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Henrik Becker und Niklas Braiger