Mit einer grandiosen Leistung haben sich die Handballerinnen der Spielgemeinschaft Oberkochen/Königsbronn zum Abschluss der Saison selbst belohnt: Der 28:23-Sieg über die SG Burlafingen/Ulm in der heimischen Herwartsteinhalle bescherte dem Team den Klassenerhalt und dem scheidenden Trainer Joachim Schneider einen perfekten Abschied.
Die Ausgangslage vor der Partie am vergangenen Samstag war klar: Nur bei einem Sieg wäre die HSG auf der sicheren Seite, sonst darauf angewiesen, dass Konkurrent Ludwigsfeld am folgenden Tag nicht gegen Argental gewinnt. Der Gegner war aber kein geringerer als Vizemeister SG Burlafingen/Ulm. Zwar ging es für die Gäste um nichts mehr, aber die SG hat natürlich ihre Qualität und wollte auch die Saison positiv abschließen.
Burlafingen/Ulm war noch voll motiviert
„Burlafingen/Ulm hat das Spiel überhaupt nicht abgeschenkt, sie haben alles versucht, in den letzten zehn Minuten mit einer doppelten Manndeckung und am Schluss sogar mit offener Deckung gespielt“, berichtet HSG-Trainer Joachim Schneider, dessen erneut nur in knapper Besetzung antretendes Team zunächst schwer ins Spiel kam. „Die ersten drei Würfe gingen gleich mal vom Innenpfosten wieder raus und ich hab schon das schlimmste befürchtet, aber dann hat die Mannschaft eine sensationelle Leistung geboten“, so Schneider.
Nach fünf Minuten war der Bann gebrochen, Rebecca Schneider mit einem Doppelschlag und Julia Engel sorgten für den Ausgleich. Bis Mitte der Halbzeit blieb die Partie ausgeglichen, dann steigerten sich die HSGlerinnen noch einmal in der Defensive und auch die Angriffe wurden sauber zu Ende gespielt. Auf Außen war in dieser Phase immer wieder Mona Newman erfolgreich, am Ende war sie mit acht Treffern auch erfolgreichste HSG-Torschützin. Kurz vor der Halbzeit parierte Torhüterin Simge Aziret, die wieder einmal aushalf, noch einen Strafwurf der Gäste und so ging die Spielgemeinschaft mit einer 16:11-Führung in die Pause.
Neun Tore Führung kurz nach der Pause
Die Gastgeberinnen erwischten dann auch den besseren Start in die zweite Hälfte und bauten den Vorsprung mit einem 5:1-Lauf auf beruhigende neun Tore aus. Beim 21:12 nach 37 Minuten war die Hoffnung auf den Klassenerhalt bereits groß. Allerdings folgte noch einmal eine kurze Schwächephase. Die Angriffe wurden schlecht abgeschlossen und das Rückzugsverhalten ließ zu wünschen übrig.
Mit schnellen Toren verkürzten die Gäste auf 23:18, dann war es wieder Theresa „Eda” Maier, die mit einem beherzten Rückraumwurf die fast zehnminütige Torflaute der HSG beendete. In der etwas zerfahrenen Schlussphase ließ die HSG nichts mehr anbrennen und brachte den Vorsprung souverän über die Zeit. „Die Körpersprache war eindeutig“, berichtet Schneider und lobt seine Truppe für eine „komplett gute Mannschaftsleistung“.
Nach der Schlusssirene wurde der Klassenerhalt gefeiert, Ludwigsfeld nützte der Sieg über Argental nichts mehr und auch die FSG Giengen/Brenz, die wegen des wieder einmal kuriosen Spielplans schon vor über vier Wochen ihr letztes Spiel bestritten hatte, muss nun absteigen.
Abschied von Trainer Joachim Schneider
„Für Giengen/Brenz tut es uns leid, wir hätten nächste Saison lieber wieder die Derbys gespielt“, sagt Schneider, der diese Begegnungen allerdings sowieso nicht mehr als Trainer beobachtet hätte. Nach vier erfolgreichen Jahren verabschiedet er sich von der HSG, in der kommenden Runde wird das Team von den bisherigen Co-Trainern Yannik Werner und Felix Schön betreut.
„Es ist einfach eine Zeitfrage, eigentlich bin ich vor vier Jahren auch nur eingesprungen und wollte lediglich eine Saison als Trainer bestreiten“, erklärt Schneider. Doch dann stieg die Mannschaft auf, die folgende Runde fiel Corona zum Opfer und nachdem erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt in der Saison 2021/22 wollte Schneider auch nicht aussteigen.
Nun freut er sich, die Mannschaft als Landesligist an seine Nachfolger übergeben zu können und ist sich sicher, dass die HSG, wenn sie nicht wieder so extrem wie in dieser Saison vom Verletzungspech gebeutelt wird, auch in der vorderen Hälfte mitspielen kann. Zusammen mit dem Trainer wurde die langjährige Leistungsträgerin Karin Huep verabschiedet, die nach einer schweren Knieverletzung in dieser Saison ihre Karriere beendet hat.
HSG Oberkochen/Königsbronn – SG Burlafingen/PSV Ulm 28:23 (16:11)
HSG: Aziret, Siegmann (2), Rentschler (3), Maier (7), Humme, Kommer, Engel (2), Stitz, Schneider (6/3), Newman (8)
Siebenmeter: HSG 6/4 verwandelt – Burlafingen 11/10
Zeitstrafen: HSG 3 (Siegmann, Engel, Schneider) – Burlafingen 4
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Wolfgang Jetter (TV Altenstadt)