Fußball-Bezirksliga

Welcher Spieler für Nattheims Trainer Thomas Lieb die Entdeckung der Saison ist

Was für Voraussetzungen! Wenn am Sonntag die TSG Nattheim die Sportfreunde Dorfmerkingen II empfangen (14.30 Uhr), treffen auch zwei sportliche Welten aufeinander. Wie Nattheims Coach Thomas Lieb auf seine Zeit beim Gegner zurückblickt, was er über Patrick Brümmer und Fabian Horsch sagt und wieso er die Jugend hervorhebt:

Vor einigen Monaten konnten die Fußballer der TSG Nattheim erst in der Relegation den Klassenerhalt in der Bezirksliga gerade noch so sichern. Jetzt bestreitet die Mannschaft von Trainer Thomas Lieb auf dem heimischen Rasen auf der Halde ein Topspiel gegen Spitzenreiter Sportfreunde Dorfmerkingen II (Sonntag, 14.30 Uhr). „Unter den Eindrücken aus der vergangenen Saison stehen wir immer noch“, unterstreicht Lieb die demütige Haltung bei der TSG heraus. Natürlich wolle man als Sportler das Maximum herausholen. Doch dafür müsse man auch stets an die Leistungsgrenze gehen. „In Unterkochen haben wir alle nicht genug getan, um erfolgreich zu sein. Und da schließe ich mich mit ein“, sagt der 49-Jährige rückblickend über die herbe 1:4-Niederlage.

Dennoch blieben die Nattheimer auf dem Relegationsrang – der allerdings die Aufstiegs-Relegation zur Landesliga bedeuten würde. Doch möchte man überhaupt aufsteigen, wenn man sieht, wie schwer sich der FV Sontheim als Meister der vergangenen Bezirksligasaison in der Landesliga tut (13 Niederlagen in 13 Spielen)? „Es ist schon ein Risiko, weil im Landkreis Heidenheim eben nicht die große Menge an Spielern vorhanden ist, die in der Landesliga mithalten können“, räumt Lieb ein. In der „Stuttgarter Staffel“, wie es gemeinhin heißt, gebe es Mannschaften, die finanziell eine andere Hausnummer sind. Der Coach betont zudem, dass ein Aufstieg nicht das ausgegebene Ziel bei der TSG Nattheim sei. „Aber natürlich würde man das als Sportler gerne mitnehmen“, sagt Lieb. „Man möchte immer schauen, dass man so weit wie möglich in der Tabelle steht. Wie vor zwei Jahren die Aufstiegs-Relegation. Das war einfach ein cooles Erlebnis.“

Ich wusste vor der Saison schon, dass sie so stark sind. Jetzt haben sie auch ein paar Punkte abgegeben und sind konstant dazu.

Thomas Lieb, Trainer der TSG Nattheim, über Tabellenführer Dorfmerkingen II

Die Sportfreunde Dorfmerkingen II haben bereits sieben Punkte mehr als die TSG Nattheim – und dominieren die Liga. Kommt denn der Erfolg dieser zweiten Mannschaft wirklich so überraschend? Zumindest nicht für Lieb. „Ich wusste vor der Saison schon, dass sie so stark sind. Jetzt haben sie auch ein paar Punkte abgegeben und sind konstant dazu“, sagt der Nattheimer Trainer, der in die Saison 2023/24 als neuer Coach bei Dorfmerkingen II gestartet war, nach 24 Spieltagen aber gehen musste. Die Art und Weise der Trennung sei unschön gewesen, Lieb möchte sich aber auf die aktuelle Saison konzentrieren. In dieser profitieren die Sportfreunde von dem Rückzug des SV Neresheim aus der Bezirksliga, ist Lieb überzeugt. Und zwar auch die zweite Mannschaft.

Auch im Amateurbereich geht es dann oft um die finanziellen Möglichkeiten eines Vereins. Klubs wie Sontheim oder Nattheim zahlen Spielern kein Geld, konzentrieren sich dafür auf die Jugendarbeit. Thomas Lieb hebt den aktuellen B-Jugend-Jahrgang hervor, der in zwei Jahren für die Aktiven wichtig werden könnte. Bereits jetzt spielt Philipp Gnosa, der aus der eigenen Jugend stammt, eine bemerkenswert wichtige Rolle. Und es gibt Spieler, die sich über die zweite Mannschaft empfehlen. So wie Bennet Kaufmann, den der TSG-Coach als „die Entdeckung der Saison“ bezeichnet.

Wie offensiv spielt die TSG Nattheim gegen die Sportfreunde Dorfmerkingen II?

Natürlich gibt es da auch noch die etablierten Spieler wie Patrick Brümmer, der laut Lieb langsam Richtung einhundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit kommt. Oder Fabian Horsch, der jetzt nicht nur vermehrt wieder Tore erzielt, sondern auf allen Positionen eingesetzt werden kann und auch wird. Vor zwei Jahren spielte der Kapitän in der Regel auf der offensiven Zehnerposition, in der vergangenen Saison kam er über die Flügel. In dieser Saison war Fabian Horsch auch schon mal in der Dreier-Abwehrkette mit seinen Brüdern Maximilian und Florian zu finden. Oder auf der defensiven Sechserposition, so wie in Unterkochen. Wie es gegen Dorfmerkingen II aussehen wird, möchte Thomas Lieb offiziell offenlassen. „Es kommt auf die Balance an. Wir haben zuletzt in zwei Spielen sechs Gegentore kassiert“, deutet der Nattheimer Coach an, dass der Fokus auf der Defensive liegen könnte.

Am Sonntag wird es auch wieder auf den Support ankommen, bei dem auch die Jugend eine große Rolle spielt. Die B-Junioren machen in der Regel neben der Auswechselbank Stimmung. „Wir als Mannschaft haben die Jungs in der vergangenen Saison beim Final-Four den ganzen Tag unterstützt, da haben sie noch in der C-Jugend gespielt. Bei der Vorbereitung aufs Spiel gegen Unterkochen durften sie letzte Woche die andere Hälfte des Kunstrasenplatzes nutzen. Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Thomas Lieb. „Wir sind eben ein Ausbildungsverein.“ Ein (wieder) erfolgreicher obendrein…

Heimspiel für die TSG Schnaitheim

Zeitgleich am Sonntag empfängt die TSG Schnaitheim die Sportfreunde Lorch (Kunstrasenplatz am Fischerweg). Die SG Heldenfingen/Heuchlingen tritt beim SSV Aalen an.