Fußball-Kreisliga A3

Topspiel Fleinheim gegen Königsbronn/Oberkochen: Was das Aufstiegsrennen mit Erbsenzählerei zu tun hat

Ein Kracher an Ostersamstag: Als Tabellenzweiter empfangen die SF Fleinheim den punktgleichen Spitzenreiter SG Königsbronn/Oberkochen (15.30 Uhr). Welche besonderen persönlichen Verbindungen es zwischen den beiden Topteams gibt, welche Hoffnung die beiden Trainer Jochen Baß und Mersad Haskovic haben und was es mit einem Vergleich mit dem ehemaligen Weltstar Figo auf sich hat:

Samstagnachmittag, Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Und mit den Sportfreunden Fleinheim und der SG Königsbronn/Oberkochen treffen die beiden punktgleichen Topteams der Kreisliga A3 aufeinander (30. März, 15.30 Uhr). Was will man als Fußballfan mehr? „Natürlich ist es etwas Besonderes. Für so etwas lebt man als Fußballer“, sagt Jochen Baß. Der 30-Jährige, der Fleinheim zusammen mit seinem Vater Uli Baß trainiert, sieht das Spiel als Lohn für die Arbeit, die sein Team geleistet hat. „Wir genießen den Moment und freuen uns aufs Spitzenspiel. Und es wäre schön, wenn bei dem guten Wetter viele Zuschauer kämen“, so Jochen Baß weiter.

Für mich ist es die spielstärkste Mannschaft der Liga.

Jochen Baß, Trainer der SF Fleinheim, über die SG Königsbronn/Oberkochen

Allzu hoch hängen möchte er die Partie aber nicht. Schließlich haben die Fleinheimer interessante Tage vor sich. Am Ostermontag geht’s zum Tabellenvierten Türkspor Heidenheim. Danach treten die Fleinheimer beim Tabellendritten TSV Gussenstadt an. In neun Tagen messen sie sich also mit den restlichen Top-vier-Teams.

Trainiert mit seinem Vater Uli die Sportfreunde Fleinheim: Jochen Baß. Foto: Markus Brandhuber

Jochen Baß sagt aber auch ganz klar: „Wir sind nicht unberechtigt oben mit dabei. Aber Königsbronn/Oberkochen hat eine sehr hohe individuelle Qualität. Für mich ist es die spielstärkste Mannschaft der Liga.“

Eine gemeinsame Vergangenheit hat Baß mit Philipp Leister. Zusammen mit dem aktuellen Co-Trainer der SG Königsbronn/Oberkochen spielte er einst bei der TSG Hofherrnweiler. Wobei Jochen Baß scherzhaft anfügt: „Ich war ja mehr verletzt, als dass ich gespielt hätte.“

Mersad Haskovic, der Coach der SG Königsbronn/Oberkochen, lief wiederum zusammen mit Fleinheims Manuel Illenberger für den SV Neresheim auf. Seit dieser Saison trainiert Haskovic die SG – vor kurzem wurde bekannt, dass der 36-Jährige auch über das Saisonende hinaus weitermachen wird. Für Haskovic ist es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. 1992 floh seine Familie vor dem Bürgerkrieg in Bosnien – damals war Mersad Haskovic fünf Jahre alt. In Oberkochen wuchs er auf, spielte später auch höherklassig beim TSV Essingen (Verbands- und Landesliga), beim SV Ebnat und dem SV Neresheim (beide Bezirksliga). Mit dem SV Waldhausen gelang ihm 2020 der Aufstieg in die Landesliga.

Seit Saisonanfang Trainer der SG Königsbronn/Oberkochen: Mersad Haskovic. Foto: Fupa/SG Carolin Althammer

Nun muss man wissen, dass den SV Ebnat und den SV Waldhausen durchaus eine Art Hassliebe verbindet. Wie schaffte es also Haskovic für beide Vereine zu spielen? Bei seiner Antwort wird deutlich, dass er für den ein oder anderen lockeren Spruch gut ist: „Bei mir war es ja nicht so wie bei Figo, der von Barcelona zu Real Madrid gewechselt war. Bei mir war Neresheim dazwischen“, sagt Haskovic – und lässt ein schelmisches Lachen folgen.

Jede Erbse, also jeder Punkt, zählt. Und da kann die Saison noch so lange gehen.

Mersad Haskovic, Trainer der SG Königsbronn/Oberkochen

Einerseits versuche er entspannt und locker das Meisterschaftsrennen zu sehen. Andererseits möchte er durchaus auch Druck erzeugen, wie er sagt. Und das auch wegen seiner Erfahrung. Mit dem SV Ebnat verpasste er aufgrund eines Punkts die Meisterschaft, mit dem SV Waldhausen aufgrund der Tordifferenz. Daher vergleicht Haskovic ein Titelrennen mit „Erbsenzählerei“, wie er es ausdrückt. „Jede Erbse, also jeder Punkt, zählt. Und da kann die Saison noch so lange gehen.“

Ein hitziges Duell in der Hinrunde

Beide Seiten hoffen zudem, dass sich nicht so ein hitziges Spiel wie in der Hinrunde wiederholt. Da führte Fleinheim zur Pause 2:0, am Ende gab es ein 2:2. Neben einer roten Karte (Fleinheim) und zwei gelb-roten Karten (Königsbronn/Oberkochen) gab es auch acht gelbe Karten (fünf auf Fleinheimer Seite). „Man muss schon auch relaxt an die Sache rangehen“, sagt Mersad Haskovic. Was auch Jochen Baß ähnlich sieht: „Wir hoffen auf ein gutes und faires Spiel.“   

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