Bei der Europameisterschaft in der Schweiz sind die Stadien aktuell voll, die Spiele werden im Fernsehen übertragen. Der Frauenfußball hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt, auch in der Region. Der 1. FC Heidenheim, die SG Sontheim/Hohenmemmingen, der TV Steinheim und der FC Härtsfeld sind hier Vorreiter. Ein schönes Beispiel für die Entwicklung ist Rebecca Fritz, die mit dem FC Härtsfeld und zuletzt mit dem FC Ellwangen den Bezirkspokal gewann.
Die gebürtige Nattheimerin entdeckte ihre Leidenschaft für den Fußball erst spät. „Ich bin erst mit 21 Jahren zum Fußball gekommen und hatte zuvor Ski gefahren und Basketball (beim HSB und in Aalen, Anm. d. Red.) gespielt“, erinnert sich die 30-Jährige. Beim FC Härtsfeld begann sie unter Trainer Markus Voitl und stieg direkt in den Spielbetrieb ein. „Nach nur wenigen Trainingseinheiten musste ich wegen Spielermangels sofort spielen“, erzählt sie lachend.
Nach einer Verletzung folgt das Double in Ellwangen
Während ihres Studiums in Ludwigsburg hatte Fritz ein Zweitspielrecht beim FSV Ossweil. Nach Stationen beim SC Athletik Nördlingen und dem FFV Heidenheim kehrte sie 2020 zum FC Härtsfeld zurück, wo sie 2021 und 2022 den Bezirkspokal gewann. 2022 zog sie nach Ellwangen und wechselte zum FC Ellwangen, um die lange Pendelstrecke zu vermeiden. Dort spielte sie zunächst in der zweiten Mannschaft und schnupperte gelegentlich Landesligaluft.

Im zweiten Jahr in Ellwangen erlitt Fritz eine Ellenbogenverletzung, die sie fast zum Aufhören bewegte. „Meine Freunde und Familie haben mich sehr unterstützt“, betont sie. Nach einem Abstieg 2024 folgte mit einem neuen Trainerduo der Erfolg: Fritz und ihr Team feierten die Meisterschaft, den Wiederaufstieg in die Landesliga und den Bezirkspokalsieg.
Der Verbindung zum FC Härtsfeld ist noch lebendig
Fritz, die auch die Schiedsrichterlizenz besitzt und Jugendtrainerin ist, pflegt weiterhin Kontakt zu ihrem ehemaligen Trainer Markus Voitl. „Glückwünsche und gegenseitiges Nachfragen gehören dazu“, sagt sie. Und auch die Verbindung zu ihrem ehemaligen Team ist noch vorhanden: Beim Pokalfinale durfte sich Fritz über die Unterstützung von früheren Mitspielerinnen freuen. Im Halbfinale am 1. Mai musste die Freundschaft kurzzeitig ruhen, als Fritz mit dem FCE gegen „ihre“ Härtsfelderinnen spielte und einen 2:1-Sieg bejubeln durfte.
Zukünftig möchte Fritz mit ihren B-Juniorinnen, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, zusammenspielen, weiter Spaß am Fußball haben und verletzungsfrei bleiben. „Ich bin nicht mehr die Jüngste, aber solange es geht, bleibe ich dem Fußball und Basketball treu“, blickt sie voraus.