Emotionen gehören zum Fußball dazu, auch Diskussionen über Entscheidungen von Schiedsrichtern. Unter Adrenalineinfluss kann es auch schon mal zu unüberlegten Aktionen kommen. So weit, so normal – ebenso im Amateurfußball.
Kapitäne haben eine besondere Stellung, so ist es nicht verwunderlich, wenn Baris Acikgöz nach dem Spiel seiner SG Heldenfingen/Heuchlingen im Albpokal gegen den VfL Gerstetten das Gespräch mit dem Unparteiischen gesucht hat.
Kapitäne müssen aber auch ihrem Amt entsprechend auftreten, sie haben eine Vorbildfunktion. Wie er auf die Idee gekommen ist, den betreffenden Schiedsrichter am Tag darauf in einer anderen Stadt und einer vollkommen anderen Situation zur Rede stellen zu wollen, weiß Baris Acikgöz vermutlich im Nachhinein selbst nicht mehr. Seine verbale Entgleisung lässt sich rational nicht erklären. Sie ist ein Novum, ein negativer Höhepunkt in den unteren Fußballklassen, in denen es auch um den Schutz von Schiedsrichtern geht.
Ein deutliches Zeichen der SG Heldenfingen/Heuchlingen
Die SG Heldenfingen/Heuchlingen hat das einzig Richtige getan. Sie hat nicht nur das Urteil des Sportgerichts akzeptiert, wobei darüber vereinsintern sicherlich diskutiert worden ist. Nein, sie hat Baris Acikgöz auch intern mit Strafen belegt. Es ist ein eindeutiges Zeichen an die Mannschaft, dass niemand über der Mannschaft steht und dafür, dass niemand unantastbar ist.
Doch viel wichtiger wird es sein, welche Lehren Baris Acikgöz aus dieser Dummheit ziehen wird. Womöglich wird er charakterlich gestärkt aus dieser Situation kommen. Und wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Wie er es in den vergangenen Jahren stets getan hat.