Es ist ein prestigeträchtiges Stadtderby: TKSV Giengen gegen die TSG Giengen. Dieses Mal ging es aber weniger um den Sport. „Manchmal gibt es wichtigere Dinge als Fußball“, sagt Kemal Lelik. „Die Bühne des Heimspiels sollte genutzt werden, um gemeinsam mit der Robert-Bosch-Realschule so viel Geld wie möglich für krebskranke Kinder zu sammeln“, so der Abteilungsleiter des TKSV Giengen.
Die Einnahmen setzen sich aus den Ticketeinnahmen sowie den Verkäufen von Essen und Getränken zusammen. Auch Schiedsrichter Adnan Gudzevic leistete seinen Beitrag für die Aktion: Er spendete seine Aufwandsentschädigung.
Kemal Lelik ist glücklich, dass man die zuvor angepeilte Zahl von 500 Zuschauern sogar noch übertreffen konnte, und freut sich über eine Gesamtsumme von 2650 Euro, die man letztendlich spenden konnte. Auch TKSV-Offensivspieler Cem Arman spricht davon, dass „die Aktion heute im Vordergrund gestanden hat und es für die Mannschaft sehr besonders war.“

Dieser Grundgedanke war auch unter den Zuschauern regelrecht zu spüren, denn nach aggressiver Derbystimmung suchte man an diesem sonnigen Sonntagnachmittag vergebens. Vielmehr schienen beide Fanlager und Vereine gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Neben dem TKSV Giengen zeigten auch die Sechstklässler der Robert-Bosch-Realschule vollen Einsatz für die gute Sache. „Die Schüler meiner Klasse hatten gemeinsam während einer Ethikstunde die Idee, krebskranken Kindern helfen zu wollen. Der Kontakt zum TKSV Giengen kam dann über meinen zukünftigen Mann zustande, der dort als Spieler aktiv ist“, sagt die sichtlich stolze Lehrerin Cansu Cinar. Sie ergänzt: „Die Kinder haben zu den üblichen Spieltags-Verkäufen heute Kuchen angeboten.“ Der offensichtlich beliebte Stand der Schüler, die voller Stolz ihr mitgebrachtes Gebäck verkauften, trug also ebenfalls zum Gelingen der Aktion bei, da der Erlös ebenfalls vollständig gespendet wird.
Wir sind auf Spenden angewiesen und ohne sie nicht handlungsfähig. Deshalb sind wir sehr dankbar für solche Aktionen.
Sabrina Wöhrle, Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder
Sabrina Wöhrle vom Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder, denen die Spenden zugutekommen, war ebenfalls beim Spiel dabei: „Wir sind auf Spenden angewiesen und ohne sie nicht handlungsfähig. Deshalb sind wir sehr dankbar für solche Aktionen,“ sagt sie und fügt an: „Wir können das Geld direkt in unsere Kindertagesklinik, die Sternschnuppe, investieren. Dort werden die gesunden Geschwister der erkrankten Kinder betreut, damit diese nicht benachteiligt werden.“ Und Lehrerin Cinar ist überzeugt: „Wir haben heute gezeigt, dass Zusammenhalt nicht nur unfassbar viel bewegen, sondern auch viel Freude bringen kann.“
Ach ja, die TSG Giengen gewann das Derby mit 2:0.