Coach beim Spitzenreiter

So überrascht Philip Rothofer als Trainer der Steinheimer Fußballerinnen

Sie schwimmen auf einer Erfolgswelle! Die Fußballerinnen des TV Steinheim führen die Tabelle der Bezirksliga an. Seit Beginn der Saison werden sie von Philip Rothofer trainiert. Der 39-Jährige hat dabei einen weiteren Schritt in seiner sportlichen Entwicklung gemacht:

Der schon wieder, wird sich der ein oder andere Fußballbeobachter sicherlich denken: Philip Rothofer ist im Amateurfußball sehr bekannt. Er kickte nicht nur selbst, sondern war auch schon Trainer im Männerbereich und zuletzt Sportlicher Leiter beim TV Steinheim. Jetzt ist der 39-Jährige zurück – als Trainer der Fußballerinnen des TV Steinheim.

Diese führen nach vier Siegen in den ersten vier Saisonspielen die Tabelle der Bezirksliga an. Im Spitzenspiel gab’s bei der SG Hohenmemmingen/Sontheim einen 5:0-Sieg. In der Regel ist Rothofer um keinen Spruch verlegen, was allerdings auch eine gewisse Angriffsfläche bieten kann, wie er selbst festgestellt hat. Die viel beschworenen und von so manch einem gewünschten „Typen“ im Fußball polarisieren eben zuweilen. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Rothofer als Steinheims Coach ruhigere Töne anschlägt. „Ich denke, dass im Fußballgeschäft mehr Demut nicht schadet“, sagt er, stellt aber auch klar: „Natürlich möchte ich maximalen Erfolg haben.“

Ich denke, dass im Fußballgeschäft mehr Demut nicht schadet.

Philip Rothofer, Trainer des TV Steinheim

Trotz des am Ende souveränen Siegs in Sontheim betont Philip Rothofer: „Ich sehe uns nicht als Titelaspiranten. Der FCH II ist für mich Meisterschaftsfavorit.“ Die zweite Mannschaft des 1. FC Heidenheim hätte die beste spielerische Anlage und könnten zudem von der ersten Mannschaft profitieren. Allerdings haben die Heidenheimerinnen auch schon eine Niederlage hinnehmen müssen (am ersten Spieltag beim FC Härtsfeld).

Philip Rothofer trainiert die Fußballerinnen des TV Steinheim. Foto: Markus Brandhuber

Rothofer äußert sich auch angesichts des eigenen, eher kleinen Kaders, vorsichtig. Aufgrund zweier erkrankter Spielerinnen hatte er in der Spitzenpartie bei der SG Hohenmemmingen/Sontheim nur eine Auswechselspielerin zur Verfügung. „Wir müssen da kreativ sein und aus wenig viel machen“, erklärt der Steinheimer Coach, der aufgrund seines Engagements an der Seitenlinie nicht mehr Sportlicher Leiter beim TV Steinheim ist. Um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden, wie er erklärt.

In der vergangenen Saison hatte Rothofer die Frauenmannschaft interimsweise als Trainer betreut, ehe ab dem 11. Spieltag Markus Schoger (zugleich Spieler der ersten Männermannschaft) übernahm. Zur neuen Saison wechselte Schoger zur TSG Schnaitheim – und die Steinheimer Fußballerinnen standen erneut ohne Trainer da. Nachdem sich ein Engagement eines Trainerkandidaten zerschlagen hatte, sprang wieder Rothofer ein. „Der Vibe zwischen dem Team und mir stimmt. Wir sind auf einer Wellenlänge, es passt zwischenmenschlich einfach“, sagt er über sein Trainer-Comeback.

Bei Fußballerinnen muss man als Trainer schon diplomatischer sein. Dafür haben wir keinen Strafenkatalog. Und bei den Spielerinnen gibt es auch keinerlei Allüren.

Philip Rothofer

Dabei gebe es Unterschiede zwischen der Betreuung eines Männerteams und eines Frauenteams. Mit Fußballern könne man schärfer beziehungsweise härter reden. „Bei Fußballerinnen muss man als Trainer schon diplomatischer sein. Dafür haben wir keinen Strafenkatalog. Und bei den Spielerinnen gibt es auch keinerlei Allüren“, erklärt Philip Rothofer. Seine Spielerinnen seien äußerst diszipliniert und wissbegierig – und schwimmen auf einer Erfolgswelle. „Wir dürfen das auch genießen“, sagt Rothofer, schränkt aber ein: „In zwei Wochen geht‘s gegen den FCH II. Mal sehen, wie wir da mithalten können.“ Eine Mahnung statt eines lockeren Spruchs. Auch so geht Fußball.

Die SG Hohenmemmingen/Sontheim hielt lange mit

Das 0:5 im Kreisderby aus Sicht der SG Hohenmemmingen/Sontheim sieht deutlich aus. Die letzten drei Tore fielen allerdings ab der 82. Minute. „Wir haben unser schlechtestes Spiel der Hinrunde gemacht“, sagt Giuseppe Milazzo. Der SG-Trainer findet die ausgeglichene Liga interessant, als Tabellenvierter hat sein Team nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Steinheim. Auch Milazzo sieht FCH II aufgrund der technischen Klasse der Spielerinnen als Meisterschaftsfavoriten. „Vielleicht haben sie zu Beginn der Saison noch nicht ihren Rhythmus gefunden“, so Milazzo, der mit der SG bereits am Freitag, 17. Oktober, bei Schlusslicht Wasseralfingen/Neuler antritt (18.30 Uhr). Von seiner Mannschaft erwarte er eine Reaktion auf die 0:5-Niederlage.

Der TV Steinheim, der in der ersten Runde des Bezirkspokals mit der SG Eintracht Kircheim/Dirgenheim den Vorjahresmeister der Bezirksliga rausgeworfen hat, tritt am Sonntag beim FC Ellwangen II an (10.30 Uhr). Der FCH II hat zeitgleich den FC Härtsfeld zu Gast.

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