Der Mann hat eigentlich immer gute Laune. Und das zu Recht. Marco Benz spielt mit dem SV Bissingen eine starke Saison. Der Aufsteiger belegt den achten Platz – und Benz hat bereits 20 Treffer erzielt. Legendär ist bereits sein Kopfballtor zum 3:3 bei Türkspor Heidenheim. Und das in der vierten Minute der Nachspielzeit. Nach einer Ecke von Dominik Blaich steht Benz förmlich in der Luft und trifft wuchtig per Kopf.
Für die Gastgeber ist damit die Meisterschaft wohl endgültig abgehakt (es wartet die Aufstiegs-Relegation). Für die Bissinger ist es ein Ausdruck ihrer bravourösen Saison. Es wird auf dem Kunstrasenplatz am Fischerweg ausgiebig gefeiert. „So ein geiles Tor“, schwärmt Marco Benz und schiebt nach: „Eigentlich waren wir schon abgeschrieben.“ Denn in der 85. Minute hatten die Gastgeber das 3:2 erzielt. Den Schlusspunkt setzen aber die Bissinger.

Für den Anlagenmechaniker (Heizung/Sanitär) ist es zwar das 20. Saisontor. Der Herbrechtinger spricht aber in erster Linie vom Team, der Leistungssteigerung in der Rückrunde und von seinem Trainer, Ben Meschke. Eben das zeichnet Benz aus: Er nimmt sich gerne zurück. „Ich stehe halt da und mache die Tore“, sagt der 32-Jährige und lässt ein fröhliches Lachen folgen.
Eigentlich, das war früher mal, sei er ein Abräumer gewesen. Marco Benz hat einst weiter hinten im defensiven Mittelfeld auf der Sechserposition gespielt. Unter Meschke läuft er offensiver auf, auf der Zehn, sagt man in der Fußballersprache. „Er ist der Trainer, der gemerkt hat, dass ich da spielen und Tore machen kann“, sagt Benz über Meschke. Dass er die Tore schießen „darf“, wie Benz es ausdrückt, sei einfach top.
Wir sind ein geiler Haufen.
Marco Benz über die Mannschaft des SV Bissingen
Der gemeinschaftliche Jubel nach dem 3:3 zeige, „was für ein geiler Haufen wir sind“, sagt Benz geradezu euphorisch. „Von A bis Z hat da alles super gepasst.“
Mit 32 Jahren gehört er zu den erfahreneren Spielern. Oder wie Marco Benz es ausdrückt: „Ich bin ein alter Mann.“ Und wieder lacht er herzlich. Für ihn heißt das aber auch: „Solange meine Frau und die Knochen ihr Go geben, mache ich weiter.“
Zunächst einmal gibt’s am Sonntag, 1. Juni, das letzte Heimspiel der Saison. Zu Gast ist Tabellennachbar FC Härtsfeld (einen Punkt weniger).