Mehr Spitzenspiel geht nicht. Der VfL Gerstetten, der über die Relegation in der vergangenen Saison aufgestiegen ist, spielt eine tolle Saison in der Kreisliga A3 und hat sich das Topspiel gegen Türkspor Heidenheim, der mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen unangefochten an der Tabellenspitze steht, redlich verdient. Gerstettens Trainer Harald Fronmüller sieht nicht nur deshalb auch die Favoritenrolle klar bei den Gastgebern. „Türkspor spielt derzeit in einer anderen Liga und personell sind wir nicht in Bestbesetzung. Deshalb bleibt für mein junges Team nur die Außenseiterrolle übrig", stapelt der 54-Jährige trotz der bisher tollen Saison tief, um auch Druck von seiner jungen Mannschaft zu nehmen.
Türkspors Spielertrainer Denis Werner will das Spitzenspiel im Gegenzug gar nicht allzu hoch hängen. „Wir wissen, dass wir uns auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen dürfen und schauen dabei gar nicht groß auf Gerstetten. Es gibt auch andere Mannschaften und wir unterschätzen niemanden, deshalb sind wir im Moment auch so erfolgreich", freut sich der 32-Jährige über die momentane Dominanz seiner Mannschaft. Ganz der abgeklärte Fußballer sagt Werner auch: „Wir schauen nicht auf die Tabelle und machen unsere Hausaufgaben. Zudem gibt es auch andere Gegner wie Söhnstetten oder Königsbronn/Oberkochen, die hinter uns auf ihre Chance lauern. Wir wollen jeden in der Liga schlagen und nehmen jeden Gegner ernst."
Wir sind trotz der kleinen Durststrecke als Trainerteam mit der bisherigen Saison total zufrieden.
Harald Fronmüller, Trainer des VfL Gerstetten
Gerstetten hatte zuletzt nach zwei Niederlagen mit dem 2:1 Sieg gegen Niederstotzingen/Rammingen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. „Wir sind trotz der kleinen Durststrecke als Trainerteam mit der bisherigen Saison total zufrieden", so Fronmüller, der noch auf wichtige Spieler verzichten muss. „Die Ausfälle kratzen im Moment etwas an unserer Substanz, aber die Stimmung in der Mannschaft ist trotzdem sehr gut und wir vertrauen voll auf unsere Spieler", ist sich Fronmüller sicher, dass sich seine Jungs am Sonntag nicht verstecken und alles geben werden.
Ich habe beim VfL viele tolle Menschen kennengelernt, auch wenn ich mir es anders vorgestellt habe. Auf jeden Fall war die Erfahrung wichtig, um weiter zu lernen.
Denis Werner, Trainer von Türkspor Heidenheim, über seine Zeit beim VfL Gerstetten
Denis Werner freut sich auf den Gegner, schließlich hat er 2022/2023 für den VfL gespielt, aber während der Saison aus diversen Gründen wieder verlassen. Als negative Erfahrung sieht der feine Techniker seine Zeit in Gerstetten aber nicht. „Ich habe beim VfL viele tolle Menschen kennengelernt, auch wenn ich mir es anders vorgestellt habe. Auf jeden Fall war die Erfahrung wichtig, um weiter zu lernen", so Werner, der aus der jetzigen Gerstetter Mannschaft niemanden mehr kennt und deshalb auch keinen Draht zum VfL hat. „Sie spielen auf jeden Fall eine tolle Saison und ich erwarte auch ein tolles Spiel", zollt Werner dem Gegner Respekt und hofft, dass es spannend und fair zugehen wird.
Für Harald Fronmüller ist es in erster Linie wichtig, dass sich seine jungen Kicker weiterentwickeln, auch in solchen Spielen. „Unser Plan war es, erreichbare Ziele zu stecken und diesen sind wir aktuell sogar weit voraus", sagt der erfahrene Trainer angesichts von acht Siegen aus zwölf Spielen. „Wir bereiten die Jungs gut auf Sonntag vor und nehmen das Spitzenspiel als weiteren Schritt in der Entwicklung meiner Jungs gerne mit."