Vier Tage lang hat’s gekracht

Nach der Kreisliga-A-Meisterschaft: Feiermarathon in Schnaitheim

Der letzte Schritt ist bekanntlich der Schwerste. Schnaitheims Fußballer haben diesen im abschließenden Spiel der Kreisliga-A-Saison in Mergelstetten grandios gemeistert und sind nach dem deutlichen 6:1-Sieg wieder zurück in der Bezirksliga. Im Feiern sind die Schnaitheimer Fußballer auf jeden Fall auch Spitze. Ein viertägiger Feiermarathon – inklusive Mallorca-Besuch – schloss sich an und es floss laut den Verantwortlichen sehr viel Bier. 

Vor der Schlussrunde zweifelte eigentlich niemand mehr daran, dass die TSG ein Jahr nach dem bitteren Abstieg in die Kreisliga A sofort wieder in die Bezirksliga zurückkehren würde. Schnaitheim ist seit 20 Jahren Stammgast in der Bezirksliga und spielte auch schon in der Landesliga.

Zum letzten Spiel in Mergelstetten, wo der Aufstieg vollends klargemacht werden sollte, reiste sogar ein Fanbus an und knapp 300 Schnaitheimer aus allen Abteilungen des Vereines machten trotz Regenwetter tolle Stimmung. Das Spiel war zwar in der ersten Halbzeit etwas holprig, aber am Ende war der Sieg mit 6:1 standesgemäß. „Erdal wurde noch mal laut in der Halbzeit in der Kabine“, so Spielführer Hannes Hommel mit einem Lächeln, aber danach gab es für die Spieler und Fans kein Halten mehr. Die Erleichterung war groß, endlich den Meisterwimpel in den Händen halten zu können.

Genugtuung auch für den Trainer

Für Trainer Erdal Kalin war es eine besondere Genugtuung, nach Abstiegen mit Gerstetten und Schnaitheim endlich auch mal einen Aufstieg zu feiern. „Wir haben nach einem Stotterstart in der Liga eine Wahnsinnsserie hingelegt und einen tollen Charakter gezeigt“, so der 53-Jährige, der Mitte der Spielzeit 2023/24 Paul May abgelöst hatte und dann mit der TSG in die Kreisliga abgestiegen war.

Dieses Mal hat alles gepasst. „Wir waren die beste Mannschaft in der Offensive, in der Defensive und wir hatten einen tollen Zusammenhalt innerhalb des Teams und des Vereines. Wir sind eine echte Familie“, schwärmt Kalin, der schon auf die neue Runde blickt. „Die Rahmenbedingungen im Verein sind perfekt und Schnaitheim gehört einfach in die Bezirksliga, wo wir uns erstmal etablieren wollen. Es werden einige Neuzugänge kommen und wir mächtig Gas geben. Ich persönlich freue mich riesig auf die neue Runde mit den Jungs“, sagt Kalin, der zwar die Aufstiegsfeier auf dem Moldenberg mitmachte, aber auf den „Malle-Trip“ verzichtete. „Die Jungs haben bei der Feier richtig Gas gegeben, weil sie es echt verdient haben“, so der TSG-Coach.

„Richtig Bock“ auf die Bezirksliga 

Für Mannschaftskapitän Hannes Hommel, der schon seit zehn Jahren in Schnaitheim spielt, war es der erste Aufstieg. „Ich bin noch nie aufgestiegen, aber wir hatten einfach die geilste Truppe und wurden von den Fans toll unterstützt, auch wenn es mal nicht so gelaufen ist“, sagt der 27-jährige Abwehrchef der Schnaitheimer, der sich gerne an die anschließende Aufstiegsfeier erinnert. „Es war eine mega geile Feier und anschließend ging es noch drei Tage nach Malle. Vielen Dank an die Abteilung, die Fans und das Team vom Moldenberg für die tolle Unterstützung. Alle hatten richtig Bock drauf und es ist auch reichlich flüssiges Gold geflossen“, grinste Hommel und ergänzte im Hinblick auf die nächste Saison: „Wir haben richtig Bock und werden uns den Arsch aufreißen, aber ich sehe uns nicht vorne, sondern es wird erstmal um den Klassenerhalt gehen“.

Der Routinier war wieder einer der Besten

Routinier und Abteilungsleiter Matze Kolb, der wieder einmal mit 33 Scorerpunkten in 29 Spielen glänzte, hat in seiner langen Karriere schon einige Aufstiege mitgemacht, freut sich aber über diesen im stolzen Alten von 39 Jahren natürlich besonders. „Wir sind vor 20 Jahren gemeinsam mit den Handballern aufgestiegen, das wurde schon gebührend auf dem Moldenberg gefeiert und jetzt war es klar, dass man wieder zusammen mit den Handballern feiert. Das war für mich schon besonders“, schwärmt Kolb. Tatsächlich schafften es in diesem Jahr wieder beide TSG-Teams, die Handballer steigen in die Landesliga auf.

Die Meisterschaft der TSG Schnaitheim endete in einen wohlverdienten Feiermarathon. TSG

Zum letzten Schritt zur Meisterschaft sagte Kolb: „Ein gewisser Druck war schon noch da, obwohl es eigentlich gar keinen Grund dazu gab. Der Druck ist dann zusehends abgefallen und ich bin einfach mächtig stolz darauf, ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen.“ Einen großen Dank wollte Kolb an die Fans und speziell an die „Red Boys“ für den tollen Support bei den Heim- und Auswärtsspielen loswerden.

Auf Krücken zur Aufstiegsfeier

Einer, der den Aufstieg aufgrund einer Verletzung nur von Außen beobachten konnte, ist Tiziano Apuzzo. Der 20-Jährige machte 16 Spiele für seine Mannschaft, ehe er sich einen Riss des Meniskus zuzog und mit Krücken nach seiner Operation am Spielfeldrand in Mergelstetten das Spiel und den Aufstieg verfolgte. „Es war richtig schön, weil wir es uns schwer erarbeitet hatten, aber am Ende die beste Mannschaft waren“, so Apuzzo, der natürlich gerne gespielt hätte. „Es ist extrem bitter, man will ja auch spielen und am Aufstieg beteiligt sein, aber das Gefühl war schon da, dazuzugehören und ich habe mich trotzdem riesig gefreut“. Auf seine Zukunft angesprochen meinte das Mittelfeldtalent der TSG: „Ich will schnell wieder fit werden und gut in die Mannschaft reinfinden, dann hoffe ich meinen Teil in der Bezirksliga beitragen zu können.“