Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Stimmung beim Bezirksligisten FV Sontheim sei ausgezeichnet. Schließlich konnte man durch den wichtigen Auswärtssieg am vergangenen Spieltag beim direkten Verfolger SG Heldenfingen/Heuchlingen den zweiten Tabellenplatz festigen. Damit ist der Aufstieg in die Landesliga, aus der man 2022 abgestiegen war, weiterhin greifbar.
Allerdings trübt eine schwerwiegende Verletzung nun die Sontheimer Gemütslage deutlich. Erneut trifft es Jorgo Kentiridis, den Kapitän und Führungsspieler des FV Sontheim. Der 29-Jährige musste im Spitzenspiel gegen die SG Heldenfingen/Heuchlingen mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden und fällt für den Rest der Saison aus. „Normalerweise schreit Jorgo nicht so laut. Deshalb habe ich gleich geahnt, dass es etwas Schlimmeres ist“, erinnert sich Sontheims Trainer Sebastian Knäulein.
Die Verletzung ist auch deshalb besonders bitter, weil Kentiridis in den letzten Jahren immer wieder aufgrund von Verletzungen ausgefallen war. Bevor ihn in der vergangenen Saison eine komplizierte Ellbogenverletzung außer Gefecht setzte, machte zuvor jahrelang eine hartnäckige Schambeinentzündung Probleme.
„In erster Linie tut es mir für Jorgo leid. Er ist ein unglaublicher Kämpfer auf und neben dem Platz, der uns sehr fehlen wird. Dennoch wird er auch von diesem Rückschlag zurückkommen“, sagt Knäulein. Der Trainer ergänzt: „Wir hätten vor der Saison nicht gedacht, dass er so viele Spiele machen kann, deswegen ist das jetzt umso bitterer.“
Eine beeindruckende Quote von Jorgo Kentiridis
Kentiridis hat in der laufenden Saison 25 von 27 möglichen Spielen absolviert und war an 28 Toren direkt beteiligt (9 Tore, 19 Vorlagen).
Wie kann die Mannschaft von Sebastian Knäulein diesen Ausfall nun kompensieren und die weiterhin sehr gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen nutzen? Knäulein lässt sich dabei nicht in die Karten schauen, ist aber überzeugt davon, dass seine Mannschaft „Wege finden wird, die Saison erfolgreich zu beenden“.
Der Trainer des FV, der neben Kentiridis auch auf weitere wichtige Spieler wie Stürmer Ruben Ertle verzichten muss, hat auch Tabellenführer Neresheim weiterhin im Auge. „Neresheim ist nur ein Punkt vor uns. Sie müssen nur einmal patzen, dann können wir vorbeiziehen“, sagt der 43-Jährige vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Schwabsberg/Buch (15 Uhr). Das würde den direkten Aufstieg für den FV Sontheim bedeuten. Für den Vizemeister geht es in die Relegation.