Eine Sportart, die man liebt, ausüben zu dürfen, ist schon etwas Besonderes. Aber die Leidenschaft dafür mit dem besten Kumpel teilen zu dürfen? Unbezahlbar! Burak Akin ist Fußballer durch und durch. Der Giengener, der in Herbrechtingen lebt, ist Spielertrainer beim TSV Altheim/Alb. In der vergangenen Saison konnte er mit seiner Mannschaft und Co-Trainer Gerhard Rühle den Abstieg in die Kreisliga B2 (Donau/Iller) nicht verhindern. „Die Stimmung war trotzdem gut, auch den Spielern hat’s Spaß gemacht. Obwohl wir einen schwierigen Start gehabt haben“, sagt Akin rückblickend.
Die Verantwortlichen des Vereins bauten auch in der kommenden Saison auf das Trainergespann. Und Akin wurde ein Wunsch erfüllt: Mit Max Dick sollte sein bester Freund, der zugleich Akins Trauzeuge gewesen war, nach Altheim wechseln. Dieser stammt aus Schnaitheim, lebt aber in Bolheim. Nachdem für Dick feststand, dass er bei der SG Herbrechtingen/Bolheim nicht weitermachen wollte, weil sich die Wege der SG und seines langjährigen Trainers Giuseppe Donato trennten (Dick war spielender Co-Trainer), war er auf der Suche nach einer neuen sportlichen Herausforderung: „Für mich war das unglaublich. Kaum stand bei Fupa, dass ich vereinslos bin, fragten mehrere Vereine bei mir an“, erzählt der 36-Jährige, der unter anderem auch mit einer Rückkehr zur TSG Schnaitheim liebäugelte, die frisch in die Bezirksliga aufgestiegen ist.

Und natürlich hatte Kumpel Burak Akin bei ihm angefragt, ob er nicht Lust habe, mit ihm mal wieder in einer Mannschaft zu spielen. „Das ist schon etwas Besonderes. Wir können zusammen fahren und mehr Zeit miteinander verbringen“, warb Akin um die Zusage von Max Dick. Dieser stimmte zu, um einerseits seinen Freund zu unterstützen – und andererseits, weil er auch mal einen anderen Fußballkreis kennenlernen wollte.
Dick war somit als Spieler eingeplant, bis sich eine Änderung ergab: Gerhard Rühle, Burak Akins bisheriger Co-Trainer, äußerte den Wunsch, zur SG Herbrechtingen/Bolheim zurückkehren zu wollen. Also wurde die „Stellenbeschreibung“ von Max Dick erweitert: Jetzt ist er auch hier spielender Co-Trainer. Dabei sagt er: „Ich habe mich selbst nie als Trainer gesehen. Hätte mir das jemand vor zehn Jahren gesagt, hätte ich gesagt: auf keinen Fall“, so Dick.
Ich habe mich selbst nie als Trainer gesehen.
Max Dick
Es sei aber nicht so, dass er sich nie für die Denkweise von Trainern interessiert habe. Vor einigen Jahren lieh er sich zum Beispiel Bücher über Trainingsmethoden von Gerhard Schad, der ihn einst in der A-Jugend und bei den Aktiven trainiert hatte, aus. Auch Walter Karnisky, sein erster Trainer im Jugendbereich bei der TSG Schnaitheim, habe ihn geprägt, sagt Max Dick. Später habe er sich unter Giuseppe Donato immer mehr für die Trainertätigkeit interessiert.
Burak Akin bewies dagegen fast schon hellseherische Fähigkeiten, was seinen Kumpel angeht: „Burak hatte immer die Vision, dass wir beide eines Tages zusammen eine Mannschaft trainieren werden“, erzählt Dick. „Seine Antwort lautete damals: nie“, erinnert sich Akin an Dicks Ablehnung. Privat haben sich die beiden immer „top verstanden“, sagt Burak Akin. „Was den Fußball angeht, waren wir früher aber oft verschiedener Meinung.“ Dies habe sich mit der Zeit gewandelt. „Wir sprechen jetzt auch fußballerisch eine Sprache und verstehen uns blind.“
Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim FV Burgberg, mit dem ihnen 2016 sogar der Aufstieg in die Bezirksliga gelang. Nach einer Saison in der Bezirksliga trennten sich ihre Wege, ehe sie beim SV Mergelstetten wieder zusammenfanden. Unter Cheftrainer Giuseppe Donato war Dick auch beim SVM zwei Saisons lang spielender Co-Trainer. Sein unmittelbarer Vorgänger auf dieser Position: Burak Akin.
Moubarak Kalimou spielt jetzt für den TSV Altheim
Mit Moubarak Kalimou (hat zuletzt pausiert) und Henry Preßmer von der SG Heldenfingen/Heuchlingen sei die Mannschaft jetzt breiter aufgestellt. So könne der Neustart gelingen, ist Burak Akin überzeugt. Das Ziel sei es, unter die ersten drei Teams zu kommen. Warum auch nicht? „Burak ist sehr zielstrebig und mental sehr stark, ein Monster“, fasst Max Dick, der als Fertigungssteuerer/Disponent bei der Firma Schuck in Steinheim arbeitet, die fußballerischen Fähigkeiten seines Kumpels zusammen. „Auch sonst ist er ein top Typ, zuvorkommend und immer hilfsbereit.“
Max nennt das Kind immer beim Namen.
Burak Akin über Max Dick
Akin schätzt an seinem Kumpel besonders, dass er humorvoll, intelligent und empathisch ist. „Max weiß zudem, was er will, und nennt das Kind immer beim Namen.“ Auf dem Fußballplatz sei er sehr leidenschaftlich – teilweise sei allerdings etwas weniger dann doch mehr, erlaubt sich Akin, der in der Vertriebsassistenz für ein Unternehmen in Bopfingen arbeitet (Innen- und Außendienst), sich aber momentan in Elternzeit befindet, einen verbalen Seitenhieb.

„Die beiden werden sich sehr gut ergänzen“, sagt wiederum Giuseppe Donato über seine beiden ehemaligen Schützlinge. Einst hatte Donato Dick und Akin zum FV Burgberg gelotst, später trainierte er sie beim SV Mergelstetten und bei der SG Herbrechtingen/Bolheim. Aktuell betreut Donato keine Mannschaft, trainiert aber beim TSV Altheim mit, um sich fit zu halten – und sieht hautnah, wie sich Akin und Dick als Trainerduo machen. Als Spieler werde er allerdings nicht auflaufen, betont der 45-Jährige, der den Anspruch hat, bald wieder selbst als Trainer zu arbeiten. Und beim neuen Trainergespann Akin/Dick legt er sich fest: „Sie werden ein tolles Team bilden.“