Deutscher Meister

Unglaublich, Wahnsinn, ein Klassiker: Wie Spieler der Heidenheim Heideköpfe den Finalsieg gegen Regensburg erlebten

Drama pur!  Der Finalsieg bei der Deutschen Meisterschaft im vierten Spiel der Serie gegen die Legionäre Regenburg setzte bei den Spielern der Heidenheim Heideköpfe viele Emotionen frei. Simon Gühring, William Germaine und Gary Owens waren förmlich aus dem Häuschen:

Der Mann konnte einfach nicht anders: Nachdem der erste Jubel über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft verklungen war, schnappte sich Heideköpfe-Legende Gary Owens eine Heideköpfe-Fahne von einem Fan und lief vor den eigenen Anhängern hin und her – mit der wehenden Fahne in der Hand. „Ich wollte den Fans damit zeigen, dass wir sie sehr schätzen. In Deutschland ist es schwierig, solche Fans zu finden“, erklärte der 38-Jährige. Trotz seiner Erfahrung war es auch für ihn ein besonderes Spiel. Wobei Owens auch sagt: „Gegen Regensburg in einem Halbfinale oder Finale zu spielen, ist immer ein Klassiker.“

Legendär: Gary Owens mit der Heideköpfe-Fahne. Foto: Edgar Deibert

Und obwohl er nach dem Spiel mit der Heideköpfe-Fahne in der Hand für Aufsehen sorgte, hält er sich sonst gerne zurück. „Ich mag es, Spaß zu haben. Aber ich mag das Rampenlicht nicht so sehr. Ich bleibe lieber im Hintergrund“, so der Outfielder.

Simon Gühring, eine weitere Heidenheimer Legende, erklärte zum Spielverlauf: „Besser geht’s nicht.“ Es sei ein Auf und Ab der Gefühle gewesen. „Ich muss echt sagen, da waren schon sehr coole Meisterschaften dabei. Aber so ein Spiel, für uns ein entscheidendes, hier heute zu gewinnen, ist schon der Wahnsinn“, so der 42-Jährige.

Trotz eines 6:9-Rückstands kamen die Heideköpfe noch einmal zurück. „So ist es im Baseball: Du kannst keine Führung über die Zeit bringen, es gibt kein Ball halten oder sonst was, sondern du musst den Ball durch die Zone werfen und den anderen die Chance geben, ein Spiel auszugleichen. Da führt kein Weg dran vorbei“, so Gühring. „Wir haben daran geglaubt, dass wir zurückkommen können. Das war unglaublich. Der Druck war natürlich enorm hoch, aber wir haben eine sehr erfahrene Mannschaft.“

Gab Autogramme: Simon Gühring. Foto: Edgar Deibert

Und wie geht’s bei ihm persönlich weiter? Schließlich könnte Gühring nach einer perfekten Saison (spielte zusammen mit seinem Sohn Samuel, Gewinn des Champions Cup und der Deutschen Meisterschaft) durchaus ans Karriereende denken. „Es rattert bei mir“, gibt Simon Gühring zu, sagt aber auch: „Aber irgendwie macht’s zu viel Spaß. Ich weiß nicht, was die Offseason bringt. Es war ein mega Spiel. Entweder, wenn es das letzte war, aber auch so, dass man mehr will. Ich habe mich noch nicht festgelegt.“

Bereits jetzt weiß dafür William Germaine, dass er in der kommenden Saison wieder bei den Heideköpfen dabei sein will. „Ich komme zurück, es ist toll hier“, so der Kanadier, der sichtlich ergriffen wegen des Spielverlaufs war. „Was für ein Wahnsinnsspiel. Es war das verrückteste Spiel meines Lebens. Ich kann es nicht glauben. Wir waren oben, wir waren unten – und dann das Extra-Inning.“

William Germaine (rechts) mit Gary Owen (Mitte) und Logan Hofmann. Foto: Susanne Liedtke

Dabei hatte der 31-Jährige die Heidenheimer erst in die Verlängerung geschlagen. Durch einen Homerun im neunten Inning. „Es ist ein Traum. Ich hatte es mir so vorgenommen und hatte mir gesagt: Jetzt bist du dran, du kannst es, du schaffst es, du musst daran glauben!“

Lange den Gewinn der Meisterschaft konnte Germaine nicht feiern. Schließlich ging es noch zurück nach Tübingen. Und da er in Elternzeit ist, kümmert er sich um Töchterchen Tilda (eineinhalb Jahre alt). Dafür strahlte er übers ganze Gesicht: Was gibt es Schöneres, als frisch gebackener Deutscher Meister „Daddy zu machen“, wie es Germaine ausdrückt?

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