-Wenn es ernst wird in der Saison, dann sind die Heideköpfe da. Mit zwei Siegen zum Beginn der Halbfinal-Serie bei den Bonn Capitals ist den Heidenheimer Baseballern der perfekte Start in die K.-o.-Phase der Deutschen Baseball Liga gelungen. „Wir sind eine Play-off-Mannschaft“, sagt Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle nach dem erfolgreichen Wochenende am Rhein (6:4 und 4:2). Wegen der größeren Auswahl an starken Werfern schätzte Heideköpfe-Trainer Eckle die Bonn Capitals vor dem Start der Halbfinal-Serie in der Deutschen Baseball Liga (DBL) als leichten Favoriten ein.
Doch diesen Vorteil werden die Bonner vielleicht gar nicht ausspielen können. Mit der 2:0-Führung in der Serie im Modus Best-of-five fehlt den Heidenheimern nur noch ein Sieg für den Finaleinzug. Die erste Chance haben Kapitän Simon Gühring und Co. an diesem Samstag, 23. August, um 18.30 Uhr. Sollte danach die Entscheidung noch nicht gefallen sein, würden am Sonntag (ab 12 Uhr) ein viertes und möglicherweise sogar ein fünftes Spiel folgen.
Zuverlässig in der Heideköpfe-Offensive: Shawn Larry gelingt an beiden Tagen ein Homerun
Wie viele Spiele auf die Heidenheimer Baseballfans im Ballpark auf dem Schlossberg zukommen werden, darüber will Eckle nicht spekulieren. Und das aus gutem Grund: In den vergangenen Serien zwischen den beiden Dauerkontrahenten gab es in den Serien bereits zahlreiche spektakuläre Wendungen. „Es ist noch nichts entschieden“, betont Klaus Eckle. Dass sich die Heidenheimer nach den zwei Siegen in eine perfekte Ausgangslage gebracht haben, sei einer „nahezu fehlerfreien Leistung“ zu verdanken gewesen, so Eckle. „Es war aber auch eine ordentliche Portion Glück mit dabei, beide Spiele hätten auch anders ausgehen können“, fügt er an.
Wie erwartet kam es an beiden Tagen zu einem Aufeinandertreffen auf Augenhöhe – und das auf hohem Niveau. Am Samstag konterte Shawn Larry den ersten erfolgreichen Lauf der Bonner im vierten Durchgang mit einem Homerun, der den Gästen zwei Punkte einbrachte. Im darauffolgenden Inning bauten die Heidenheimer ihre Führung auf 4:1 aus. Die nahezu perfekt agierende Defensive um Werfer Sven Schüller sorgte dafür, dass der amtierende Meister aus Bonn trotz einer starken Leistung den Sieg der Heideköpfe nicht mehr gefährden konnte. „Die Pitcher haben an beiden Tagen eine Topleistung gezeigt“, sagt Eckle, dessen Team im achten Durchgang vorentscheidend auf 6:2 davonzog.
Doppelter Sieg übertrifft die Erwartungen von Trainer Klaus Eckle
Wie Schüller, der in sieben Innings nur zwei Runs der Bonner Top-Offensive zuließ, überzeugte am Sonntag Logan Hofmann auf dem Wurfhügel. Bis in den letzten Durchgang hielt der Kanadier die Bonner bei nur einem erfolgreichen Lauf, in der Offensive leisteten erneut Shawn Larry und William Germaine mit je einem Homerun ihren Beitrag zum wichtigen 4:2-Erfolg der Heidenheimer. „Die Vorgabe vor dem Wochenende war es, dass wir ein Spiel gewinnen“, verrät Eckle, „dass es zwei geworden sind, ist überragend.“
Denn: Mit dem 0:2-Rückstand stehen die Bonner in Heidenheim unter Dauerdruck. Dass die Bonner jedes Spiel gewinnen müssen, hat auch Auswirkungen auf die Aufstellung der Werfer. „Wir zwingen sie dazu, ihre Nummer eins schon am Samstag werfen zu lassen“, sagt der Heideköpfe-Trainer, der seinem Top-Werfer, Logan Hofmann, einen Erholungstag mehr gönnen kann und ihn – sofern überhaupt nötig – am Sonntag einsetzen wird. Trotz der positiven Vorzeichen mit Blick auf die Spiele in Heidenheim setzt Eckle in den Trainingstagen auf vollen Fokus und Respekt gegenüber den Bonnern. „Sie sind eine der besten Mannschaften Europas, wir müssen die Spannung weiter hochhalten“, fordert er.
Ein Blick in die Vergangenheit könnte den Heideköpfen aber weiteren Mut machen. In den bisher zwölf spannenden und spektakulären Play-off-Serien zwischen beiden Teams ging es häufig über die volle Distanz von fünf Spielen, eine 2:0-Führung haben die Heidenheimer aber noch nie aus der Hand gegeben.