Es wird wohl die befürchtete Monstersaison, auf der Homepage der DBL wird der Modus für 2026 bereits verkündet, die Bedenken bei einigen Vereinen bleiben aber.

Heidenheimer Baseballer in Sorge: Es droht ein Terminchaos
Was ist geplant? Nach jetzigem Stand bestreiten Bonn, Paderborn, Hamburg, Köln, Dortmund und Hünstetten im Norden sowie Heidenheim, Regensburg, Mainz, Stuttgart, Gauting und Haar im Süden zunächst eine Doppelrunde, also vier Spiele gegen jeden Gegner.
Daran schließt sich eine Interleague mit den jeweils drei besten Teams aus Nord und Süd an. In dieser werden je vier Partien gegen die Vertreter aus der anderen Gruppe gespielt, die Punkte gegen die ebenfalls qualifizierten Teams aus der eigenen Gruppe werden mitgenommen. Heidenheim würde bei einer Qualifikation also sechs Heim- und sechs Auswärtsspiele gegen drei Mannschaften aus dem Norden austragen. Danach ergibt sich eine Setzliste von Rang eins bis sechs.
Aber auch die Klubs auf den Plätzen vier bis sechs haben über ein Wild-Card-Race noch die Chance, sich für die Play-offs zu qualifizieren. So starten dann acht Mannschaften ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Ab hier geht’s dann darum, wer zuerst drei Siege hat. Die Teams, die die Play-offs erreichen, kommen damit auf mindestens 35, im Extremfall auf 47 Spiele.
Gibt es schon einen Terminplan? Überraschenderweise noch nicht, der wird bei der Sitzung des Ausschusses für Wettkampfsport festgelegt. Theoretisch könnte der Plan dort doch noch gekippt werden, nachdem sich neun der zwölf DBL-Vereine dafür ausgesprochen haben, haben die Heideköpfe aber nur noch eine kleine Resthoffnung.
Auf jeden Fall wird es schwierig, die ganzen Termine in den circa sechs Monaten, in denen gespielt werden kann, unterzubringen. Zumal zwei Wochenenden für den Europapokal reserviert werden müssen. Dazu kommen die U-23-WM in Paderborn und Maßnahmen der Nationalmannschaft. So wird es wohl zahlreiche Spiele an Feier- oder sogar an Wochentagen geben, was dann wieder ein großes Problem für die berufstätigen Spieler ist.
Was sind die Folgen? Durch die Fahrten in den Norden mit mindestens zwei Übernachtungen entstehen hohe Kosten für die Vereine, von denen die meisten ja sehr „auf Kante“ kalkulieren müssen. In den Play-offs folgen dann weitere Fahrt- und Übernachtungskosten, auch wenn durch den neuen Modus hier Süd-Duelle möglich sind.
Sorgen bereitet Heideköpfe-Manager Klaus Eckle ebenso die Ausrichtung der Heimspieltage. Hier kommen ja noch die Partien der zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga und die Spiele der Nachwuchsteams dazu. „Das wird eine extreme Belastung für unsere ehrenamtlichen Helfer“, so Eckle. Und bei allem kann nur bedingt geplant werden, denn wann die Klubs in Interleague und Play-offs Heimrecht haben, wird erst kurzfristig klar.
Wie reagieren die Heideköpfe?
„Wir werden die Saison mit einer sehr jungen Mannschaft beginnen und versuchen, dann zum Europapokal in Bestbesetzung zu sein“, kündigt Eckle an. Einige Leistungsträger werden nicht über die volle Saison zur Verfügung stehen, vermutlich werden einige ältere Spieler ihre Pausen brauchen.
Bei nur einem bundesligagerechten Spielfeld wird es gerade so möglich sein, die Spiele in der DBL und der 2. Liga durchzuführen, aber auch nur, wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. Die U15 wird auf den Rauhbuch-Sportplatz ausweichen müssen, die U18 möglicherweise auch. Das wäre schade, soll sich dieses Team doch auf die deutsche Meisterschaft einspielen. Nachdem die Heideköpfe dort 2025 mit einer ganz jungen Truppe Vierter wurden und fast alle Spieler dabei sind, wollen sie dieses Jahr um den Titel kämpfen.
Neuer Modus im Champions-Cup
Auch im Europapokalwettbewerb ändert sich der Modus, dieser wird 2026 mit je zwei Mannschaften aus Italien, den Niederlanden, Deutschland (Heidenheim und Regensburg) sowie je einem Vertreter aus Spanien und Tschechien ausgespielt. An einem verlängerten Wochenende soll zunächst in zwei Vierergruppen gespielt werden, die je zwei besten bestreiten dann an einem späteren Wochenende Halbfinale und Finale.
Die Heideköpfe treten in diesem Champions-Cup als Titelverteidiger an und hatten ursprünglich Interesse an einer Ausrichtung des Turniers angemeldet, aufgrund des neuen DBL-Spielplans wird dies nun aber schwierig.
