Der Heidenheimer Shawn Larry ist seit vielen Jahren Nationalspieler und einer der besten Schlagleute der HSBler, in der laufenden Saison aber waren seine Leistungen noch etwas schwankend und er versäumte einige Spiele. Dabei spielten sicher auch die persönlichen Umstände eine Rolle: Seine Partnerin erwartete ein Baby, der Geburtstermin verschob sich etwas. Am 10. Mai kam das Töchterlein auf die Welt, Mutter und Kind geht es gut und Shawn Larry scheint wieder ganz der Alte zu sein.
Der dritte Homerun war der schönste
Gegen die Gauting Indians schlug er schon im ersten Spiel zweimal die Kugel aus dem Stadion, beim zweiten Homerun landete das Spielgerät weit auf dem benachbarten Hockeyplatz. Noch mehr freute ihn aber sein dritter Longball des Tages, denn der gelang ihm im zweiten Spiel gegen Werfer Ryan Bollinger, einen der besten Pitcher der Bundesliga. „Ich bin ihm schon so oft gegenübergestanden und jetzt habe ich meinen ersten Homerun gegen ihn geschlagen“, freut sich der 33-Jährige. Zudem wirft Bollinger mit links und Larry schlägt mit links – meistens eine Konstellation, in der die Schlagleute das Nachsehen haben.
Ich bin ihm schon so oft gegenübergestanden und jetzt habe ich meinen ersten Homerun gegen ihn geschlagen.
Shawn Larry
Aber beim Heidenheimer lief es an diesem Tag einfach, alles in allem kam er auf drei Homeruns, ein Double und zwei Walks, ging nur einmal aus und begeisterte in der Defensive noch mit einem Fly-out per Hechtsprung. „Ich sehe den Ball wieder richtig gut und dann kann ich ihn dort hinschlagen, wo er hingehört“, sagt Larry mit einem Schmunzeln, betont dabei, dass diese Leistungen immer nur ein Ergebnis der gesamten Mannschaftsleistung sein können.
Krönender Abschluss durch Nate Thomas
Und die war am Pfingstmontag beeindruckend. Im ersten der beiden auf je sieben Innings angesetzten Spiele punkteten die Heideköpfe in jedem Durchgang gegen den bisher so guten Gautinger Werfer Philipp Kleehaupt. Neben Larry war auch für Phildrick Llewellyn und Gary Owens die Spielfeldbegrenzung kein Hindernis, zum krönenden Abschluss schlug Rückkehrer Nate Thomas einen Grand-Slam-Homerun (bei besetzten Bases).
Das waren die Punkte zum vorzeitigen 16:3-Sieg, der ein bisschen ein falsches Bild widerspiegelt. Die Indians aus dem Süden von München haben eine gute Mannschaft mit vielen deutschen Auswahlspielern und nur zwei Ausländern zusammengestellt und boten keine schlechte Leistung. So sahen die Zuschauer im mal wieder gut gefüllten Hellensteinenergie-Ballpark viele weite Schläge, gute Verteidigungsaktionen und harte Würfe der Pitcher.
Die Offensive kommt ins Rollen
Doch gegen die Heideköpfe war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. „Wir sind die Partien wie Play-off-Spiele angegangen, wir wussten, dass es wichtig ist, Gauting hinter uns zu lassen. Diesmal haben alle Rädchen ineinandergegriffen, Pitching und Fielding war ja schon bisher gut, wenn dann auch noch unsere Offensive ins Rollen kommt, dann sind wir schwer zu schlagen“, erklärt Larry.

Dies noch mehr im zweiten Spiel, in dem sich Heidenheims kanadischer Werfer Logan Hofmann und Gauting Amerikaner Ryan Bollinger ein hochklassiges Pitcherduell lieferten. Zur Mitte des vierten Spielabschnitts noch 1:1, dann schlugen direkt nacheinander Germaine Williams und Shawn Larry Homeruns und stellten wiederum die Weichen auf Sieg. Am Ende hieß es 4:1 für die Heideköpfe, den Schlusspunkt setzte Owens mit einem spektakulären Catch.
Weiter geht’s im Champions Cup
Mit 15:6 Siegen haben die HSBler die Konkurrenz aus Gauting und Stuttgart (je 10:10) nun etwas distanziert und werden wohl als Zweiter hinter Regensburg (17:1) in die Play-offs einziehen. Zunächst einmal gilt die ganze Konzentration den ersten beiden Spielen im europäischen Champions Cup. Dazu erwarten die Heideköpfe am Samstag (19 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) den kroatischen Titelträger Olimpija Karlovac. „Sie sind nicht zu unterschätzen, haben einige starke Spieler aus Venezuela im Team“, weiß Larry und ist dennoch optimistisch: „Wenn wir so spielen wie am Montag, dann sehe ich absolut grünes Licht, auf jeden Fall haben wir richtig Bock auf diese Spiele und wollen unserem Heimpublikum etwas bieten.“
Namen und Zahlen
Heidenheim Heideköpfe – Gauting Indians 16:3 / 4:1
Hits: 11:6 / 8:4, Errors: 0:0 /1:0, Schiedsrichter: Meister/Feuerecker/Federico, Zuschauer: 400
Heideköpfe: Schulz (LF/2B; 0/6 Hits 1 Walk), Llewellyn (C/3B; 5/6, 1 Double, 1 Homerun, 3 RBI, 1 Walk), Owens (CF; 2/6, 1 Triple, 1 Homerun, 2 RBI), Germaine (3B/C; 3/6, 2 Doubles, 1 Homerun, 3 RBI, 1 Walk), Larry (RF/DH; 4/5, 1 Double, 3 Homeruns, 3 RBI, 2 Walks), Gühring (1B; 2/4, 1 RBI, 1 Walk), Redle (DH; 0/2), Liedtke (SS; 0/5, 2 Walks), Thomas (LF/RF; 1/5, 1 Homerun, 4 RBI, 1 Walk), Seyfried (PH; 1/1, 2 RBI), Landwehr (1B; 1/1, 1 RBI) – Pitcher: Schüller (4 Innings, 2 Earned Runs, 4 Strike-outs), Plitz (2 I, 1 ER), Hofmann (5 I, 1 ER, 10 SO), Steigert (2 I, 0 ER, 2 SO)