Der Klassiker

Heidenheim und Regensburg kämpfen um die deutsche Baseballkrone

Zum elften Mal stehen die Heideköpfe im Finale um die deutsche Meisterschaft. Gegner ist der Dauerrivale aus Regensburg, der Klassiker des deutschen Baseballsports beginnt heute (14 Uhr) in der Oberpfalz.

Seit dem Aufstieg der Heidenheimer Baseballer in die Bundesliga haben sie sich zahlreiche heiße Spiele mit den Konkurrenten aus Regensburg geliefert, lange Zeit mit dem schlechteren Ende. 2010 unterlagen die Heideköpfe den Legionären im Finale, doch dann änderten sich die Kräfteverhältnisse so langsam.

2015 revanchierten sich die HSBler in einer ebenfalls hochdramatischen Serie über fünf Spiele. Danach gab es einige Duelle im Halbfinale, stets mit dem besseren Ende für Heidenheim. In diesem Jahr gab es ja erstmals nur ein Halbfinale, in diesem gewann Regensburg mit 3:1 Siegen gegen Hamburg, die Heideköpfe besiegten ebenfalls mit 3:1 Titelverteidiger Bonn und sorgten so für ein Süd-Finale um die deutsche Meisterschaft. Wo liegen die Stärken der Teams?

Offense: In der Regular Season hatte Regensburg am Schlag mit 31,3 Prozent die beste Trefferquote aller Mannschaften (Heideköpfe 29,4). Kein Wunder, stehen neben zwei amerikanischen Profis doch fast ausschließlich deutsche, französische und kroatische Nationalspieler in den Reihen der Legionäre. Auch bei den Freiläufen stehen die Oberpfälzer mit 195 (Heideköpfe 173) an erster Stelle.

Eine weitere Stärke: Regensburg holte schon 81 „Stolen Bases“, dieses starke Laufspiel müssen die Heidenheimer, die immerhin 57 „Steals“ verbuchten, unbedingt unterbinden. Dafür hat die Mannschaft von Trainer Klaus Eckle bei den weiten Schlägen die Nase vorn. 31 Homeruns der Heideköpfe stehen nur 22 der Legionäre gegenüber. Alles in allem sind die Teams wohl in der Offensive gleichauf (Zwischenstand 0,5:0,5)

Pitching: Beide Teams haben einen herausragenden Werfer in ihren Reihen, Regensburg den Deutsch-Brasilianer Christian Pedrol, Heidenheim den Kanadier Logan Hoffmann. In der Breite sind die Bayern, die noch Pitcher aus Japan, Frankreich und Spanien sowie zwei deutsche Nationalspieler im Aufgebot haben, etwas stärker einzuschätzen. Über die Saison ließen die Regensburger Werfer im Schnitt nur 1,8 Punkte pro Spiel zu, die HSBler liegen mit 2,4 da schlechter im Rennen (0,5:1,5)

Defense: Auch bei der Feldverteidigung verbucht Regensburg statistisch den Bestwert. Gerade mal 14 Fehler erlaubten sich die Legionäre, bei den Heideköpfen waren es 38. Stark sind dagegen die 82 Double-Plays, mit denen die Heidenheimer zwei Aus in einem Spielzug schafften (Regensburg 68). Die Errors könnten in der Finalserie entscheidend werden. Bei den Heidenheimern war die Tendenz zuletzt steigend und es gelangen auch einige spektakuläre Spielzüge, sodass sich hier noch ein knappes Unentschieden ergibt (1,0:2,0)

Mentalität: Regensburg geht eigentlich seit Jahren mit dem vermeintlich stärksten Kader ins Rennen, scheiterte aber immer wieder in den Entscheidungsspielen – zuletzt meist gegen die schwächer eingeschätzten Paderborner. Der letzte Titel gelang 2013, da war vom aktuellen Kader noch kein Spieler dabei. Ein Großteil der Heidenheimer hat dagegen schon mehrere Titel gewonnen und weiß, wie man in den entscheidenden Spielen zu Werke gehen muss. Damit ergibt sich ein Endstand von 2,0:2,0 und vieles spricht für eine Serie mit knappen Ergebnissen.

Spiel fünf wäre erst in zwei Wochen

Wie immer geht’s in der Endspielserie darum, wer zuerst drei Siege hat. In diesem Jahr konnte der Verband mal wieder drei Wochenenden fürs Finale einplanen. Los geht es am Samstag und Sonntag (jeweils 14 Uhr) in Regensburg.

Die dritte Partie folgt am Samstag, 6. September, ab 17 Uhr im Ballpark der Heideköpfe. Falls ein viertes Spiel nötig wird, findet dieses am Sonntag, 7. September, ab 14 Uhr ebenfalls in Heidenheim statt. Sollte es in der Spielserie danach 2:2 stehen, fällt die Entscheidung am Samstag, 13. September (14 Uhr) in Regensburg.