Baseball

Heideköpfe schreiben Geschichte: Sieg im europäischen Champions Cup

Die Heidenheimer Baseballer gewinnen als erste deutsche Mannschaft den europäischen Champions Cup. Im Finale besiegen die Voith Heideköpfe die Bonn Capitals dank einer grandiosen Leistung der ganzen Mannschaft mit 8:4.

Nachdem zuvor noch nie eine deutsche Mannschaft den A-Pool des Europapokals, also quasi die europäische Baseball-Champions-League gewinnen konnte, war klar, dass es in diesem Jahr so weit ist, denn Bonn und Heidenheim hatten sich ziemlich souverän für das Finale qualifiziert. Und die Ehre gebührt nun den Heideköpfen, die genau auf den Punkt ihre Topleistung abrufen konnten. Obwohl die Capitals bis dahin die besseren Statistikwerte, den Heimvorteil und ihren überragenden Werfer Markus Solbach am Start hatten, gewannen die HSBler verdient und letztlich klar mit 8:4 Punkten.

Werfer Hofmann überragt

Es sind drei Komponenten, die das Baseballspiel ausmachen und in allen dreien waren die HSBler am Mittwochabend vor 1100 Fans in der Bonner Rheinaue stark: Am Schlag gelang es endlich, Solbach „zu knacken“ und die Feldverteidigung blieb fehlerfrei, während sich Bonn zwei folgenschwere Errors leistete. Das größte Lob gebührt aber natürlich Werfer Logan Hofmann, der die kompletten neun Innings bestritt und nur vier gegnerische Punkte zuließ.

Werfer Logan Hofmann zeigte über das komplette Spiel eine starke Leistung, Foto: Susanne Liedtke

Schon der Start war vielversprechend, mit einem Hit von Luca Hörger und einem Homerun des wieder bärenstarken William Germaine gingen die Heideköpfe schon im ersten Inning 2:0 in Führung, bauten diese im dritten Durchgang nach Hits von Simon Liedtke und erneut Germaine sowie einem Bonner Fehler auf 4:0 aus.

Bonns folgenschwere Fehler

Doch Bonn schlug zurück, schaffte im Rückschlag unter anderem mit zwei Homeruns den 4:4-Ausgleich. Umso beeindruckender ist es, dass sich Hofmann nicht beeindrucken ließ und die Gastgeber anschließend wieder weitgehend im Griff hatte. „Sven Schüller und Samuel Steigert haben sich ab dem fünften Inning warm gemacht, aber ich konnte ihn einfach nicht runternehmen“, sagt Trainer Klaus Eckle und zollt dem Kanadier höchsten Respekt.

Und Hofmanns Teamkollegen verschafften ihm sofort wieder etwas Luft: Routinier Simon Gühring eröffnete das vierte Inning mit einem Hit, Philip Schulz war per Bunt erfolgreich, Hörger holte einen Freilauf und Phildrick Llewellyn brachte mit seinem Double zwei Punkte nach Hause. Dann lief in der Verteidigung der Bonner einiges schief und das bescherte zwei weitere Zähler zum 8:4

„Bonn hat in der Nordgruppe klar dominiert, da kamen sie kaum unter Druck, wir wussten, dass sie vielleicht Fehler machen, wenn wir mit Risiko spielen“, erklärt Eckle, der seine Mannschaft entsprechend eingestellt hatte. Bonns Pitcher-Wechsel nach fünf Innings war schon ein kleiner Triumph. In der Folge gelang den Heidenheimern zwar trotz einiger Möglichkeiten nichts mehr, Hofmann und seine Defense ließen aber eben auch nichts mehr zu und standesgemäß beendeten die Heideköpfe das Spiel mit einem Double-Play.

Größter Erfolg der Vereinsgeschichte

„Damit geht ein Traum in Erfüllung, das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und genau darauf haben wir hingearbeitet“, freut sich Eckle. Dem großen Ziel haben er und seine Mannschaft alles untergeordnet, unter anderem auf Spieler gesetzt, die zu Saisonbeginn noch nicht zur Verfügung standen. So kamen die Heideköpfe auch nur holprig in die Saison, hatten in der Bundesliga schnell großen Rückstand auf Regensburg. In den Spielen klappte nicht alles und Eckle erklärt: „Vielleicht muss man vorher einfach mal die Fehler machen. Dieses Mal haben auch alle komplizierten Spielzüge funktioniert.“

Grenzenloser Jubel nach der Triumph in Bonn. Foto: Susanne Liedtke

Nach unter anderem sieben deutschen Meistertiteln und dem Sieg im C.E.B.-Europapokal (B-Pool) fehlte der Champions Cup noch in der Heidenheimer Trophäensammlung. Jetzt wird er einen Ehrenplatz im heimischen Ballpark erhalten. Darauf ausruhen werden sich die Heideköpfe aber nicht, denn sie haben es als Zweiter in der Südgruppe ja auch ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft geschafft. Der Gegner heißt hier wieder Bonn und die Capitals brennen nun natürlich auf Revanche. Doch Eckle macht klar: „Wir werden natürlich auch in der Meisterschaft alles versuchen, um den Titel wieder nach Heidenheim zu holen.“ Im Halbfinale geht es auf drei Siege, die Serie beginnt am 16./17. August in Bonn und wird am 23./24. August in Heidenheim fortgesetzt.

Namen und Zahlen

Bonn Capitals – Heidenheim Heideköpfe 4:8
Hits: 5:10, Errors: 2:0, Schiedsrichter: Edwin Louisa (Niederlande), Zuschauer: 1100

Heideköpfe: Hörger (RF; 1 Hit bei 4 Schlagversuchen, 1 Walk, 2 Runs), Llewellyn (2/4, 1 Double, 2 RBI, 2 Runs), Owens (CF; 0/5), Williams (C; 2/5, 1 Homerun, 3 RBI, 1 Run), Larry (DH; 0/4), Gühring (1B; 1/4), Montgomery (LF; 0/3), Schulz (2B; 2/3, 1 Run), Liedtke (SS; 1/3, 1 Double, 1 Run), Redle (LF; 1/1, 1 Double) – Pitcher: Hofmann (9 Innings, 5 Hits, 3 Walks, 4 Earned Runs, 8 Strike-outs)