Der Verlauf kam nicht ganz unerwartet, die jeweiligen Pitcher-Stars der beiden Teams setzten sich durch. Am Samstag siegten die Oberpfälzer in der heimischen Armin-Wolf-Arena deutlich mit 6:1. Die Regensburger punkteten früh, während ihr Werfer Christian Pedrol alle Bemühungen der Heidenheimer am Schlagmal zunichtemachte. Sechs Innings lang blieben die Gäste ohne Hit. Erst im siebten Inning verhinderte William Germaine den möglichen „No-Hitter“.
Pedrol war nicht zu bezwingen
Pedrol pitchte ein komplettes Spiel und gab lediglich einen Run sowie vier Hits ab. Sieben Strike-Outs unterstreichen seinen starken Auftritt. Den einzigen Heidenheimer Punkt besorgte Shortstop Simon Liedtke im achten Durchgang mit einem Solo-Homerun. Heideköpfe-Starter Sven Schüller gab in fünf Innings auf dem Mound sieben Hits, vier Walks und fünf Runs ab, Johnaikel Acosta löste ihn ab und musste in den weiteren drei Durchgängen nur einen Punkt zulassen.
Was Christian Pedrol für die Regensburger war, bedeutete Logan Hofmann tags darauf für die Heideköpfe. Der Kanadier legte mit einer gewohnt abgebrühten Vorstellung den Grundstein zum Sieg. In der Offensive legten die Heideköpfe vor 1300 Zuschauern gleich los und holten gegen die Regensburger Pitcher Chikara Igami und Nicolas Antoine eine 7:1-Führung heraus – unter anderem mit Homeruns von Phildrick Llewellyn und Shawn Larry.
Hoffmann und Steigert überzeugen
Regensburg kam nochmals auf 4:7 heran und Heidenheim musste wechseln, ein glänzend werfender Samuel Steigert brachte den Erfolg aber sicher nach Hause. Mit vier Runs im siebten Inning und spektakulären Defensivaktionen – unter anderem von Simon Gühring und Simon Liedtke, die beide per Hechtsprung den Ball stoppen und mit zielgenauem Wurf zum Aus verwandeln konnten – zogen die HSBler den Legionären endgültig den Zahn.
Damit finden am kommenden Wochenende auf jeden Fall zwei Spiele in Heidenheim statt. Sollte eine Mannschaft beide Partien am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) für sich entscheiden, ist sie deutscher Meister, gibt’s wieder eine Siegteilung, fällt die Entscheidung am 13. September in Regensburg.
Nicht so klar, wie es scheint
Dafür scheint einiges zu sprechen, aber ganz so klar wie es auf den ersten Blick scheint, waren die Spiele des vergangenen Wochenendes dann doch nicht. „Am Samstag ist alles gegen uns gelaufen“, sagt Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle. Nicht nur, dass einige Spieler angeschlagen waren und Schüller nicht mit den nassen Bällen zurechtkam, vor allem landeten viele gute Schläge der Heidenheimer direkt im Handschuh eines Verteidigers. Nicht zuletzt kam Pedrol sehr gut mit der Strike-Zone des Schiedsrichters zurecht.
„Deshalb war es doppelt wichtig, dass wir am Sonntag zurückgeschlagen haben. Es ist nicht einfach, wenn du das erste Spiel verlierst. Eine Mannschaft, die nicht so gefestigt ist, wäre da auseinandergefallen und damit wäre die Serie entschieden gewesen“, erklärt Eckle. Auf der anderen Seite zwangen die Legionäre Hoffmann zu vielen Würfen, waren nahe dran, das Spiel zu drehen, ehe die Heideköpfe offensiv nochmals kräftig drauflegten. Die Spiele in Heidenheim können also auch einen anderen Verlauf nehmen. Nach 5:1 Siegen in der Punkterunde und dem Erfolg vom Samstag waren sich die Regensburger schon ziemlich sicher, nun ist die Situation wieder eine ganz andere, zudem gelang es den Heideköpfen, dem Gegner ein Heimspiel abzunehmen.
Modus kommt Regensburg entgegen
Dass in diesem Jahr nach langer Zeit wieder ein drittes Wochenende für die Finalserie zur Verfügung steht, kommt allerdings eher den Legionären entgegen. In diesem Fall müssten die Heideköpfe nochmals in die Oberpfalz und ein drittes Mal gegen den Werfer-Star der Legionäre antreten.
Dennoch wäre natürlich in einem fünften Spiel schon aufgrund der Nervenbelastung alles möglich. Das Ziel ist aber ein anderes. „Wir müssen irgendwie Pedrol schlagen, in Spiel drei zu Hause ist die Chance am größten“, sagt Eckle. Wenn das gelingt, hätten Hoffmann und Kollegen am Sonntag die Chance, „den Sack zuzumachen“. Heidenheims Trainer gibt den Weg vor: „Wenn es uns in der Offensive gelingt, an Spiel zwei anzuknüpfen, dann bin ich optimistisch.“
Namen und Zahlen
Regensburg Legionäre – Heidenheim Heideköpfe 6:1 / 4:12
Hits: 9:4 / 17:10, Errors: 1:1 / 0:0
Heideköpfe: Llewellyn (C/3B; 3/9, 1 Homerun, 5 RBI), Owens (CF; 1/9, 1 Walk), Germaine (3B/C; 4/8, 1 Double), Larry (RF; 2/5, 1 Homerun, 1 Double, 1 RBI, 3 Walks) Gühring (1B; 2/8, 1 RBI, 1 Walk), Montgomery (LF; 1/7, 2 RBI), Landwehr (DH; 2/7, 1 RBI), Liedtke (SS; 3/9, 1 Homerun, 2 RBI), Steigert (2B/P; 1/3), Redle (PH/LF; 2/5, 1 RBI, 1 Walk) Holl (PH/CF; 0/1) - Pitcher: Schüller (5 Innings, 5 Earned Runs, 2 Strike-outs), Acosta (3 I, 0 ER), Hofmann (5.1 I, 4 ER, 7 SO), Steigert (3.2 I, 0 ER)