Die Stimmung beim 1. FC Heidenheim war nach den beiden desaströsen Niederlagen bei Bayer Leverkusen (0:6) und zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) vor zwei Wochen am Boden. Sowohl Fans als auch Trainer Frank Schmidt und Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald sparten nicht mit Kritik. Zwei Last-Minute-Siege später (beim 1. FC Union Berlin und gegen den SC Freiburg/jeweils 2:1) blickt man beim FCH in gelöste und erfreute Gesichter.
Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Es macht einfach Spaß, sie so zu sehen.
Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg
Nach dem Heimerfolg gegen Freiburg lobte Schmidt seine Mannschaft: „So wollen wir Fußball spielen“, fasste der FCH-Trainer zusammen und hob „die Energie auf dem Platz“, das Miteinander und dass seine Spieler bis zum Schluss an sich geglaubt haben, hervor. „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Es macht einfach Spaß, sie so zu sehen“, so der 51-Jährige, der die harten Wochen zuvor nicht außer Acht lassen wollte: „Wir hatten viele Stolpersteine, es gab auch ein paar Abreibungen für uns. Für uns ist der Weg zum Klassenerhalt ein Marathon. Da hat sich auch nach zwei Siegen nichts geändert.“
Den einen Schalter gibt’s nicht, um zu sagen: Jetzt läuft’s wieder besser.
Stefan Schimmer, Heidenheimer Torschütze des 2:1 gegen den SC Freiburg
Doch was ist jetzt anders? Den einen Grund gibt es wohl nicht. „Wenn wir das so einfach wüssten, hätten wir es schon früher umgestellt“, sagte Marvin Pieringer. Ähnlich äußerte sich Stefan Schimmer. „Das kann man nicht beschreiben. Den einen Schalter gibt’s nicht, um zu sagen: Jetzt läuft’s wieder besser“, so der Schütze des Siegtreffers gegen Freiburg, der anfügte: „Es werden wieder Spiele kommen, in denen es vielleicht nicht läuft.“ Aber die Auftritte in den letzten beiden Spielen mache Mut: „So wie wir leidenschaftlich als Mannschaft aufgetreten sind.“

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Frank Schmidt seinerseits machte klar: „Fußball ist auch immer Momentum und immer der Glaube an sich selbst. Durch die letzte Woche (in Berlin) haben wir gewusst, dass wenn wir das Tor machen, wir das Spiel (gegen Freiburg) auch gewinnen können." Der FCH-Coach strich heraus: „Auch nach dem Ausgleich haben wir nicht aufgehört und haben uns nicht zurückgezogen. Wir haben nicht gesagt, dass wir den Punkt mitnehmen. Genauso wenig, wie wir es letzte Woche gemacht haben.“
Heute hatten wir wieder einen schönen Schlossberg-Erlebnistag.
Frank Schmidt, FCH-Trainer, im Hinblick auf die Heidenheimer Fans
Dem Heidenheimer Trainer war aber eines auch wichtig: Der FCH habe nicht nur stark gekämpft. „Wir haben auch unsere Torchancen teilweise schön herausgespielt. Auf einem Platz, der extrem schwierig zu bespielen und sehr rutschig war“, so Frank Schmidt, der überschwänglich anfügte: „Wir wollten den Fans wieder etwas zurückgegeben. Nach dem Spiel gegen Gladbach vor zwei Wochen war die Stimmung eine ganz andere. Heute hatten wir wieder einen schönen Schlossberg-Erlebnistag.“
