Wenn aus einem Ballverlust ein Gegentor resultiert, dann hat es oft mit dem eigenen Umschaltverhalten vom Angriff in die Verteidigung zu tun. Sehr gut war das zu sehen beim ersten Gegentor, das der 1. FC Heidenheim bei der TSG Hoffenheim kassiert hat. Nichts deutete auf den Gegentreffer von Fisnik Asllani in der 18. Minute hin. Nach eigenem Einwurf in der eigenen Hälfte konnte Niklas Dorsch nicht verhindern, dass der Ball ins Aus geht. Was folgte, kann man aus Heidenheimer Sicht eine Fehler-Kette.
„Wir haben gedacht, dass der Ball noch nicht im Aus war. Und dann haben wir alle in diesem einen Moment geschlafen, waren darauf nicht vorbereitet“, sagt Tim Siersleben über den folgenden von Hoffenheim schnell ausgeführten Einwurf. Prompt stimmte beim FCH die Zuordnung nicht mehr. „Hinten sind wir auch nicht wach, um den letzten Schuss entscheidend zu blocken oder zu verhindern. Auf dem Niveau reicht’s dann, wenn man kurz nicht aufmerksam ist“, bemängelt Siersleben, der in einer Zeitlupe des Fernsehsenders „Sky“ die Szene folgendermaßen treffend für sich selbst – aber auch sichtbar für die Zuschauer – kommentierte: „Was machen wir da?“
Ärgerlicher ist es, wenn du kräftig mithilfst, dass du verlierst.
Tim Siersleben, Abwehrspieler des 1. FC Heidenheim, über das Zustandekommen des 1:3 in Hoffenheim
Ärgerlich war das 0:1 auch deswegen, weil sich die Teams bis dahin weitestgehend neutralisierten. „Heute ärgern wir uns in erster Linie über uns selbst. Hoffenheim hat heute keine Topleistung gebraucht, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben den Gegner sowohl beim ersten als auch beim zweiten Gegentor eingeladen“, fasst Siersleben zusammen. Natürlich sei jede Niederlage ärgerlich. Aber: „Ärgerlicher ist es, wenn du kräftig mithilfst, dass du verlierst“, betont Tim Siersleben, bei dem Erinnerungen an die 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am 1. Spieltag wach wurden: „Auch da hat der Gegner keine gute Leistung gebraucht, um gegen uns zu gewinnen.“