Bundesliga

Wie FCH-Trainer Frank Schmidt Hoffenheims Shootingstar Fisnik Asllani adelt

Es ist auch ein Wiedersehen! In der vergangenen Saison hatte Fisnik Asllani im Trikot der SV Elversberg dem 1. FC Heidenheim in der Relegation große Problem bereitet. Jetzt tritt der FCH am Samstag bei der TSG Hoffenheim um den kosovarischen NationalstĂŒrmer an. Wie Trainer Frank Schmidt die Ausgangslage einschĂ€tzt, warum Asllani ihn ĂŒberrascht hat und wie es im Heidenheimer Sturm aussieht:

Der Mann ist ein feiner Fußballer, was auch der 1. FC Heidenheim bereits erfahren durfte. In der vergangenen Saison traf Fisnik Asllani fĂŒr die SV Elversberg im Hinspiel in der Voith-Arena. Im RĂŒckspiel wurde sein Treffer zur vermeintlichen Elversberger 2:1-FĂŒhrung wieder aberkannt, am Ende setzte sich der FCH durch. Asllani blieb aber nicht in der 2. Liga, sondern kehrte zur TSG Hoffenheim zurĂŒck, von der er verliehen worden war. In der Bundesliga hat der Nationalspieler Kosovos eingeschlagen (vier Tore, eine Vorlage).

Jetzt kommt es am Samstag (15.30 Uhr) zum Wiedersehen zwischen dem FCH und Asllani, der laut „Sky“ auch mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wird. Frank Schmidt wiederum hĂ€lt den Angreifer fĂŒr einen Topspieler. Er habe Hochachtung vor Asllani und Respekt davor, wie er spiele, sagt der FCH-Trainer. „Ich finde es herausragend, wie er die Zeit in Elversberg genutzt hat. FĂŒr diese Entwicklung kann man ihm nur gratulieren. Da kann man sehen, dass auch mal ein Umweg dazu fĂŒhren kann, Bundesligaspieler zu werden“, so der 51-JĂ€hrige. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich ihm das zu seiner Anfangszeit in Elversberg noch nicht zugetraut. Aber das ging wohl vielen noch so, sonst wĂ€re er kein ausgeliehener Spieler gewesen“, so Schmidt.

Beim FCH wiederum verhĂ€lt es sich anders. Hier hat noch kein Spieler mehr als einen Treffer auf dem Konto. DafĂŒr gibt es aber sechs verschiedene TorschĂŒtzen. So zum Beispiel Mikkel Kaufmann, der sich zuletzt stark entwickelt hatte – aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme gegen Hoffenheim aber ausfallen wird. Eine Chance fĂŒr Stefan Schimmer? Der 31-JĂ€hrige war im Heimspiel gegen Werder Bremen fĂŒr Kaufmann eingewechselt worden – und erzielte sein erstes Bundesligator ĂŒberhaupt. Frank Schmidt lĂ€sst offen, ob Schimmer erstmals von Anfang an beginnen dĂŒrfen wird. „Jeder Spieler ist ein Startelfkandidat. NatĂŒrlich hĂ€ngt es davon ab, wie wir das Spiel taktisch angehen werden“, so der FCH-Coach.

Er ist noch kein Kandidat fĂŒr 90 Minuten.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, ĂŒber StĂŒrmer Marvin Pieringer

Auch fĂŒr Marvin Pieringer, der nach knapp viereinhalb Monaten gegen Bremen sein Comeback feiern durfte, kĂ€me ein Startelf-Einsatz noch zu frĂŒh. Der 26-JĂ€hrige sei zwar gesund und fit, allerdings sei er noch nicht zu einhundert Prozent „spielfit“, wie Schmidt sagt. „Er ist noch kein Kandidat fĂŒr 90 Minuten. Über Schritte, die hoffentlich immer grĂ¶ĂŸer werden, findet er aber wieder zurĂŒck, bis er – das lasse ich offen, wann – der Mannschaft von Anfang an helfen kann.“

Gegen Bremen begann der FCH mit zwei MittelstĂŒrmern, eine Variante, die auswĂ€rts bei der TSG Hoffenheim eher unwahrscheinlich ist. Daher ist es gut möglich, dass die Heidenheimer etwas defensiver mit nur einem MittelstĂŒrmer agieren werden. Schmidt fasst die StĂ€rken der Gastgeber wie folgt zusammen: „Sie stehen sehr hoch, gehen ins Gegenpressing, um Balleroberungen zu erzielen und dann schnell durch die Schnittstelle zu spielen.“ FĂŒr Heidenheim werde es aber auch darauf ankommen, nicht zu tief zu stehen, wie Schmidt betont.

Wir haben uns dahingehend gesteigert, dass die QualitÀt unserer Torchancen von Spiel zu Spiel besser geworden ist.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, sieht eine positive Entwicklung bei seinem Team

Und natĂŒrlich selbst Torchancen zu kreieren. Was das angeht, attestiert Schmidt eine gute Entwicklung. „Wir haben uns dahingehend gesteigert, dass die QualitĂ€t unserer Torchancen von Spiel zu Spiel besser geworden ist“, so der Trainer, der das Spiel in Stuttgart davon ausnimmt. Sein Team arbeite jetzt Tormöglichkeiten nicht nur heraus, sondern spiele sie auch heraus.

Es gelte, so Schmidt, diese Chancen effizienter zu nutzen. „In meiner Anfangszeit war ich StĂŒrmer. Manchmal ist es so, dass du triffst und eigentlich gar nicht weißt, warum. Und dann im nĂ€chsten Spiel wieder. Das hat etwas mit dem Momentum zu tun, dass man Selbstvertrauen in der Situation hat und ohne zu ĂŒberlegen, die richtige Entscheidung trifft.“

Womöglich ist bei seinen SchĂŒtzlingen das Selbstvertrauen gewachsen – und mindestens ein Spieler wird in Hoffenheim den zweiten Saisontreffer erzielen.

SchwÀchste Heimbilanz gegen schwÀchste AuswÀrtsbilanz

Die TSG Hoffenheim hat die ersten Heimspiele der laufenden Saison verloren und belegt in der Heimtabelle den letzten Platz. SaisonĂŒbergreifend sind es sogar fĂŒnf Heimniederlagen in Folge. Der FCH dagegen hat seine ersten AuswĂ€rtsspiele alle verloren und ist Schlusslicht in der AuswĂ€rtstabelle. Mindestens eine der beiden Serie wird am Samstag enden.

Der FCH konnte in dieser Saison noch nie in FĂŒhrung gehen – und blieb in keinem Spiel ohne mindestens ein Gegentor. Ein Schwerpunkt in der Trainingswoche lag auf Standardsituationen, so Frank Schmidt. Zwei, drei der insgesamt zwölf Ecken gegen Bremen seien gefĂ€hrlich gewesen. „Der Rest ist verpufft“, bemĂ€ngelt der FCH-Trainer.

Noch nie konnte der FCH gegen Hoffenheim gewinnen (eine Niederlage, drei Unentschieden).