Außenverteidiger kam aus Köln

Wenn’s schnell geht: Wie Leart Paçarada beim FCH landete

Dass es im Fußball nicht nur auf dem Platz, sondern auch bei Personalien sehr schnell gehen kann, zeigt mal wieder das Beispiel der jüngsten Verpflichtung des 1. FC Heidenheim. Vor ein paar Wochen wäre es noch kaum vorstellbar gewesen, dass Leart Paçarada vom 1. FC Köln nun den Dress der Kicker vom Schlossberg trägt.

Paçarada? Die nächste Herausforderung für den schwäbischen Zungenschlag nach Zivzivadze? Eigentlich nicht, der 30-Jährige sieht das ganz locker. Aus ursprünglichen Paçarada wurde in seiner Fußballerlaufbahn zwischenzeitlich ein Paqarada, was für viele wohl leichter auszusprechen ist. Nun hat er aber wieder die korrekte Variante mit dem c mit Hakenstrich auf dem Trikot stehen. Und wie wird das ausgesprochen? „Ganz korrekt wäre Patscharada, aber das verlange ich von keinem, mit Pakarada bin ich auch einverstanden.“

Erst Aufstiegsheld, dann Abstellgleis

In der vergangenen Saison war der 30-jährige Außenverteidiger einer der Helden des Kölner Wiederaufstiegs in die Bundesliga. Doch unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok spielte Paçarada in der Vorbereitung immer weniger eine Rolle, auch die Neuverpflichtungen der Rheinländer sprachen nicht gerade für ihn. So griff der FCH kurz vor Ablauf der Transferphase zu und holte Paçarada für eine aller Wahrscheinlichkeit nach eher geringe Ablösesumme.

Vergangenen Donnerstag wurde der Vertrag unterzeichnet, am Freitag trainierte Paçarada das erste Mal mit der Mannschaft, und am Samstag stand er in Leipzig bereits im Spieltagskader. „Es ging alles relativ schnell, ich habe mich aber auch schnell eingelebt, wurde gut aufgenommen“, sagt der Deutsch-Kosovare, der auch mit keinen Anpassungsschwierigkeiten rechnet. „Zum einen kenne ich viele der Jungs schon über die Jahre, zum anderen haben wir im Fußball wenig Anpassungsbedarf.“ Zum Einsatz kam er im Auswärtsspiel noch nicht, fieberte von der Bank aus mit den neuen Kollegen und ärgerte sich übers Ergebnis: „Ich denke, da wäre mehr drin gewesen, gerade wenn man die Chancen in der ersten Halbzeit sieht.“

In Leipzig schon auf der Bank

Die Heidenheimer kennt Paçarada von Duellen im Dress des SV Sandhausen, FC St. Pauli oder 1. FC Köln. Hätte er sich damals vorstellen können, selbst einmal in Heidenheim zu landen? „Das hätte ich nicht gedacht, aber im Fußball passieren ja meistens Sachen, die man vorher nicht ahnt“, sagt der Spieler auch mit Blick auf die Geschehnisse bei seinem vorigen Verein: „Der Fußball kann sehr schön sein, kann aber auch grässlich sein. Ich bin alt genug, um damit umzugehen. Es war dann unumgänglich, beim FC wegzugehen. Dass alles so schnell geklappt hat, mit so einer guten Lösung – darüber bin ich sehr glücklich.“

Sein Ziel ist es, seinen Anteil zum Klassenerhalt mit dem FCH beizutragen und seine schnelle Identifikation wird schon bei der Wortwahl deutlich: „Ich meine, dass wir im ersten Jahr auch erst am dritten Spieltag den ersten Punkt geholt haben, das war auch gegen Dortmund. Vielleicht ist es ein gutes Omen. Auf jeden Fall bin ich zuversichtlich, dass die Mannschaft so gefestigt ist, auch mit den zwei Niederlagen positiv in die Zukunft blicken zu können“, so Paçarada.

Für den Kosovo im Einsatz

Mit Leart Paçarada, Arijon Ibrahimovic und Diant Ramaj haben in dieser Saison alle drei externen Zugänge des 1. FC Heidenheim kosovarische Wurzeln. Paçarada ist über das nun anstehende Länderspielwochenende auch mit der Nationalmannschaft des Kosovo in Sachen WM-Qualifikation unterwegs.

Die beiden anderen haben sich dagegen für den Deutschen Fußballbund entschieden. Ibrahimovic ist in für den DFB in der U-20-Elite League dabei. Ramaj sammelte in der Jugendzeit insgesamt zehn Spiele für die deutsche U18, U19 und U20.

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