Heidenheimer 1:3-Niederlage

Was FCH-Trainer Frank Schmidt mit dem legendären Giovanni Trapattoni verbindet

Was war denn das? Der 1. FC Heidenheim zeigte bei seiner 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim eine erschreckend schwache Leistung. Trainer Frank Schmidt sprach Klartext, was den Auftritt seiner Mannschaft angeht und ging auch mit sich selbst hart ins Gericht:

Das Warten nach Niederlagen kann sich mitunter lange hinziehen. Eigentlich wollen Auswärts-Mannschaften, die als Verlierer vom Platz gehen, möglichst schnell den Heimweg antreten. Aus Sicht des 1. FC Heidenheim passte auch das noch ins Bild: Nach dem bitteren 1:3 bei der TSG Hoffenheim gab es bei der Pressekonferenz keinen Ton auf den Mikrofonen. Die beiden Trainer Christian Ilzer und Frank Schmidt waren also zum Warten verdammt. Für den FCH-Trainer sicherlich unangenehmer als für den TSG-Coach, bis dieser nach knapp eineinhalb Minuten mit „Ja, yes!“, Entwarnung gab. Ja, es gab endlich Strom für die Mikrofone der beiden Coaches.

FCH-Trainer Frank Schmidt fast wie Giovanni Trapattoni

„Am Ende war es leider ein Rückschritt für uns im Vergleich zu den letzten Spielen“, stellte ein sichtlich enttäuschter Frank Schmidt fest, der aber gewohnt schnell reagierte und die entstandene Warte-Situation in seine Spielanalyse aufnahm: „So wie die Tonprobleme, so ähnlich haben wir gespielt: Bisschen ohne Strom, vor allem in der ersten Halbzeit“, sagte der FCH-Coach – und bewarb sich damit nicht nur indirekt für den Fußballspruch des Jahres. Auch erinnerte der bildliche Vergleich an Giovanni Trapattoni. 1998 kritisierte der damalige Trainer des FC Bayern München einige seiner Spieler mit dem folgenden legendären Spruch: „In diese Spiel, es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!“, und spielte auf ein Unentschieden bei Borussia Dortmund an.

Wir sind gedanklich viel zu langsam.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, über das Zustandekommen des 0:1

In Hoffenheim wiederum fuhr Frank Schmidt wie folgt fort: Nach den ersten Minuten, die okay gewesen seien, „geht es das erste Mal schnell – und schon liegt der Ball bei uns im Tor“, bemängelte der 51-Jährige das Zustandekommen des 0:1. „Wir wollen den Ball halten, mit zu wenig Ballbehauptung, mit zu wenig Energie. Es kommt zum schnellen Einwurf und wir sind gedanklich viel zu langsam.“

Der Plan des FCH sei „über Bord geworfen“ worden. „Wir standen neben uns, haben in der ersten Halbzeit nicht mehr zu unserem Spiel gefunden, hatten auch nicht die Körpersprache gehabt, wie man hier dann nach einem Rückstand auch auftreten muss. Es gipfelte dann noch in dem 0:2“, so Schmidt, der auch im Hinblick auf das 1:3 durch Stefan Schimmer bemängelte: Der richtige Ruck sei dann nicht durch die Mannschaft gegangen.

Vor allen Dingen überlege ich die ganze Zeit, wo mir da der Fehler passiert ist.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, ist selbstkritisch

In erster Linie enttäusche ihn die erste Halbzeit. Und mehr noch: „Die macht auch sauer“, so der Heidenheimer Trainer, der ausführte: „Vor allen Dingen überlege ich die ganze Zeit, wo mir da der Fehler passiert ist.“ In den vergangenen Wochen habe der FCH ein gutes Gesicht gezeigt. Jetzt habe er aber „keine Energie“ gehabt. Auch habe Schmidt nicht das Gefühl gehabt, „dass da eine Mannschaft ist, die dagegen anarbeitet, die versucht, das 0:1 wieder wettzumachen. Das enttäuscht mich. Fakt ist: Wenn es 0:3 steht, dann können wir in unserer Situation, mit unseren Mitteln kein Spiel gewinnen. Das müssen wir ganz schnell wieder abstellen. Wenn der Zug dann so schnell in die falsche Richtung geht, sind wir nicht in der Lage das aufzuhalten. Wir, auch ich selber, müssen jetzt die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“ Schmidt hatte fertig.

Bereits am Dienstag, 28. Oktober, ist der 1. FC Heidenheim wieder gefordert. In der 2. Runde des DFB-Pokals gastiert der Hamburger SV in der Voith-Arena (18.30 Uhr).