Sachbeschädigung

Streit um den Namen FCH: Aufkleber von Hansa Rostock und Schweinekopf auf dem Stadiongelände des 1. FC Heidenheim

Oh, Du heiliger Bäbber! Fußball-Bundesligist 1. FC Heidenheim bekam eine klebende Botschaft verpasst. Auf dem Gelände an der Voith-Arena wurden viele Aufkleber des Drittligisten FC Hansa Rostock angebracht. Ein Schweinekopf wurde zudem am Mannschaftsbus platziert. Die Aktion geht wohl auf den Streit um das Kürzel „FCH“ zurück:

Wir kleben denen eins! Oder zwei. Oder drei. Oder… So dachten wohl diejenigen, die das Stadiongelände des 1. FC Heidenheim in der Nacht auf Mittwoch mit „Bäbbern“ des FC Hansa Rostock übersäten. Dabei spielen die beiden Mannschaften nicht einmal gegeneinander, geschweige denn in einer Klasse. In Fankreisen ist es nämlich durchaus üblich, Aufkleber des eigenen Teams bei Auswärtsspielen am und rund um das Stadion des Gegners anzubringen. Dadurch wird eine Botschaft transportiert. Zum einen: Wir waren hier. Und zum anderen: Wir nehmen – im übertragenen Sinn – euer Stadion ein.

Allerdings stehen sich die beiden Vereine auf einer anderen Ebene gegenüber: Zuletzt wurde öffentlich bekannt, dass es Streit um den Namen, oder besser gesagt, um die Abkürzung „FCH“ gibt. Sowohl die Heidenheimer als auch die Rostocker sehen sich als FCH. Über viele Jahre herrschte allerdings Frieden – bis das gute Miteinander im März 2024 endete, als der 1. FC Heidenheim die Wortmarke „FCH Fanshop“ ins europäische Markenregister eintragen ließ.

FCH oder FCH? Der Fanshop des 1. FC Heidenheim an der Voith-Arena war ein Ziel von Unbekannten, die Aufkleber des 1. FC Hansa Rostock anbrachten. Foto: ed

Der Fanshop an der Voith-Arena war in der Nacht zu Mittwoch auch ein Ziel der klebenden Übeltäter, die an die Fenster überdurchschnittlich große Hansa-Rostock-Aufkleber anbrachten. Je nach Durchmesser kosten diese zwischen 18 und 26 Euro. Eine durchaus kostspielige Protestaktion also, die dem ein oder anderen Fußballfans aber womöglich auch ein Schmunzeln entlockt.

Auch das restliche Gelände wurde mit – kleineren – Rostock-Aufkleber verziert. Auf denen ist zu lesen: „Überall ist klar. Es gibt nur einen FCH!“ Die Botschaft ist poetisch sicherlich weniger anspruchsvoll, dafür aber klar: Es geht um Hansa.

Ob und wie wir der Sache noch weiter nachgehen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen.

Der 1. FC Heidenheim auf HZ-Anfrage

Festgestellt wurden die Sachbeschädigungen am Mittwochmorgen, die der 1. FC Heidenheim beseitigen ließ. Eine Anzeige wegen möglicher Sachbeschädigung ging bei der Polizei noch nicht ein. Der 1. FC Heidenheim sagt aber: „Ob und wie wir der Sache noch weiter nachgehen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen.“ Auch gebe es aktuell keinen Kontakt zum FC Hansa Rostock.

Bleibt da noch die Frage nach der kulinarischen Seite der (Protest-)Aktion:  Auch der Heidenheimer Mannschaftsbus war betroffen. Am Bus wurde zudem ein Schweinekopf platziert, bestätigt der Verein auf Nachfrage. Und: Der Bus stand nicht am Stadion. Was wiederum eine sehr gute Ortskenntnis, wo denn der Mannschaftsbus sich befindet, voraussetzt.

Natürlich muss es bei den klebenden Schweineliebhabern nicht zwangsläufig um Rostocker Fans handeln. Auffällig ist allerdings, dass Hansa Rostock am Samstag, 13. Dezember, beim VfB Stuttgart II zu Gast ist – womöglich wollten Anhänger vorher einen Abstecher zum anderen „FCH“ machen. Denn überall ist klar: Hansa mag Hoirna!