Voith-Arena

So spektakulär waren die Choreografien von Fans des 1. FC Heidenheim und Borussia Dortmund

Was für eine Show! Beim Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen Borussia Dortmund (0:2) beeindruckte organisierte Fanszene des FCH nicht nur mit einer spektakulären Choreografie, sondern hatten auch eine klare Botschaft an alle Heidenheimer Anhänger. Die Dortmunder hingegen übten harsche Kritik am Trikotausrüster ihrer Mannschaft:

Gut muss es aussehen. Und die Farben des jeweiligen Vereins respektieren: Fußballtrikots sind Fans geradezu heilig. Deswegen ist besonders am Saisonanfang Showlaufen angesagt. Beim Spiel des 1. FC Heidenheim gegen Borussia Dortmund liefen die Gäste erstmals in einem neuen Auswärtstrikot auf, das einen Tag zuvor von Ausrüster „Puma“ präsentiert worden war: ein markantes Neongelb mit für den BVB ungewohnten Grautönen.

Was sie davon halten, machten Dortmunder Anhänger in Heidenheim deutlich. Auf der Gästetribüne wurden Banner mit folgernder Aufschrift hochgehalten: „Grau bleibt im Leben alle Theorie.“ Zum einen eine Anspielung an einen berühmten Satz der Teufelsfigur Mephisto aus Goethes Faust. Zum anderen stammt von Dortmund-Legende Adi Preißler der oft zitierte Ausspruch: „Grau ist alle Theorie - entscheidend is auf‘m Platz.“ Und weiter hieß es: „Borussia bleibt schwarzgelb! Das grausamste Trikot der Liga!“

So sehen die neuen Auswärtstrikots von Borussia Dortmund aus. Foto: Dennis Straub

Autsch, zugleich war es eine deutliche Kritik an der Vereinsführung. Was wiederum beim 1. FC Heidenheim nicht unbekannt ist. In der Zweitligasaison 2016/17 hatte der FCH ein neongelbes Ausweichtrikot von „Nike“ präsentiert. Daraufhin gab es öffentliche Proteste der organisierten Heidenheimer Fanszene. Diese zeigten im Hinblick auf die Trikotgestaltung zur Saison 2017/18 Wirkung.

Solche Info-Flyer wurden im Heidenheimer Stadion verteilt. Foto: ed

Womöglich haben Aktionen der Ultras auch einen Einfluss auf die sportliche Entwicklung des Vereins in der aktuellen Spielzeit. Die organisierte Fanszene nutzte die Länderspielpause für einen Appell an alle FCH-Anhänger. Dafür wurden Info-Flyer verteilt, auf denen alle Stadionbesucher um noch mehr Engagement gebeten wurden. In einem Einspieler auf der Stadion-Leinwand kamen auch Vertreter der organisierten Fanszene zu Wort. Der Tenor: Während der FCH von allen anderen bereits „abgeschrieben wird“, sollen alle Heidenheimer Fans eine Kleinigkeit draufsetzen, was die Stimmung in der Voith-Arena angeht.

Ein römischer Feldherr auf der Osttribüne des Heidenheimer Stadions. Foto: ed

Vor der Partie gab es zudem eine große Choreografie zu sehen: Vor dem Hintergrund eines römischen Aquädukts – in Heidenheim war einst römisches Heer stationiert – wurde auf der Osttribüne der Voith-Arena eine Figur hochgezogen, die einem römischen Feldherrn ähnelt. Dieser hatte einen Lorbeerkranz auf dem Kopf, ein Zeichen für besonderen Erfolg. Hinter ihm war eine Fahne mit einem Legionsadler, einem Feldzeichen von römischen Legionen, zu sehen. Auf der Fahne zu sehen waren die Initialen UA mit der Zahl 14. Im Jahr 2014 wurde die „Unitas Aquileiae“ gegründet, ein Zusammenschluss mehrerer Fangruppierungen des FCH. Unitas steht dabei für Einheit, „Aquileiae“ gilt als erster Name Heidenheims.

Nicht unwichtig: Die Figur, die stolz, selbstbewusst und lächelnd nach vorne blickt, hat am rechten Arm blutende Wunden. Womöglich eine bewusste Aussage der Choreo-Macher, dass Niederlagen dazu gehören. Auch im Fußball...