Stürmer der Stunde

So scherzt Heidenheims Matchwinner Stefan Schimmer über sein Siegtor gegen den SC Freiburg

Vier Tore in acht Einsätzen! Beim 2:1-Heimsieg des 1. FC Heidenheim gegen den SC Freiburg erzielte Stefan Schimmer den Siegtreffer. Wie der Top-Joker sein goldenes Tor beschreibt, was er über den anschließenden Jubel sagt und wie Kapitän Patrick Mainka den Angreifer adelt:

Natürlich er! Am vergangenen Spieltag traf Stefan Schimmer beim 2:1-Erfolg des 1. FC Heidenheim beim 1. FC Union Berlin zum zwischenzeitlichen 1:1 und wurde vom „Kicker“ als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg erzielte der 31-Jährige in der vierten Minute der Nachspielzeit das 2:1-Siegtor – in der 70. Minute war er eingewechselt worden.

Natürlich gab es für den „Bomber“ viele lobende Worte. Frank Schmidt attestierte Schimmer eine hervorragende Entwicklung. „Es ist schön zu wissen, wenn draußen Spieler sitzen, die das Spiel verändern können, die an sich glauben“, so der FCH-Trainer. Patrick Mainka betonte, dass Schimmer nie aufgegeben habe, obwohl er auch eine Phase ohne viele Einsatzzeit hinter sich hat. „Er ist ein Spieler, der nie viel Zeit braucht als Joker“, so der Kapitän. „Er ist absoluter Strafraumspieler, der dieses Näschen hat, der auf diesen Rückpass spekuliert und den Ball aus spitzem Winkel souverän einschiebt.“

So ein Rückpass passiert nicht oft. Aber wenn, dann musst du halt da sein, um es auszunutzen.

Stefan Schimmer, Stürmer des 1. FC Heidenheim

Schimmer selbst bestätigte, dass er als Stürmer stets auf der Lauer sei, auf Fehler der Gegenspieler warte. „So ein Rückpass passiert nicht oft. Aber wenn, dann musst du halt da sein, um es auszunutzen“, so der gebürtige Bayer, der jetzt vier Saisontore auf dem Konto hat. Bei seinem Treffer habe er aber auch vom Ausrutscher des Freiburger Torhüters Noah Atubolu profitiert, gestand Schimmer und erlaubte sich einen Scherz: „Ich glaube, wenn er nicht ausgerutscht wäre und es zum Sprint gekommen wäre, dann wäre es eng geworden.“

Nur fünf Minuten zuvor blieb Schimmer gegen Atubolu nur zweiter Sieger, weil der SC-Keeper einen Kopfball des Heidenheimers parierte. „Ich war davon überzeugt, dass der reingeht. Aber den hält er gut“, so Schimmer, der gutgelaunt auch einen Interviewmarathon über sich ergehen lassen musste. „Es ist meistens ein gutes Zeichen, wenn man nach dem Spiel zu den Medien muss“, erklärte der Angreifer – und musste lachen. Eine lange Zeit war er kein gefragter Interviewpartner. „Lieber spät als nie, sage ich immer“, scherzte Schimmer.

Sprechchöre für Stefan Schimmer schon vor seiner Einwechslung

Selbstkritisch erklärte er, dass er in den ersten zwei Bundesligajahren die Rolle als Joker noch nicht so annehmen habe können. „Man will ja von Anfang an spielen. Aber wenn es so läuft, nimmt man das auch gerne mit, wenn eine kurze Spielzeit reicht, um der Mannschaft zu helfen“, so der Stürmer, der auch kritische Stimmen seitens der Fans verkraften musste. Bei seiner Einwechselung gegen Freiburg gab es aber sogar Schimmer-Sprechchöre. „Wenn es nicht läuft, erwartet man auch von sich selbst mehr, dass man da mehr helfen kann. Als Stürmer kann man, glaube ich, schon davon reden, dass du vielleicht das eine Ding brauchst, damit der berühmte Knoten platzt. Wenn du das erste Tor geschossen hast, entstehen Situationen, in denen der Ball dir vor die Füße fällt und du nicht lange überlegst.“

Da hat jeder den Sprint noch einmal gerne in Kauf genommen.

Stefan Schimmer, FCH-Angreifer, über die Jubeltraube nach dem 2:1

Wie schon in Berlin bildete sich nach dem Siegtreffer eine riesige Jubeltraube. Von der Auswechselbank kamen alle quer über den Platz gerannt. Und auch die Spieler, die nicht im Kader standen, liefen vom Spieltunnel zu Schimmer & Co. „Das sind Emotionen, die einfach rausmüssen. Da hat jeder den Sprint noch einmal gerne in Kauf genommen“, scherzte Schimmer.

Und was sagen die Mitspieler? Typisch du? „Die letzten Wochen vielleicht ja“, sagte Schimmer und lachte, fügte aber ernst an: „Aber davor war ja eine andere Zeit.“ Ihm sei es eh egal, wer die Tore schießt. „Hauptsache, wir sind erfolgreich als Mannschaft.“

Wobei sein Kapitän dem Matchwinner natürlich weiterhin die Daumen drückt: „Ich wünsche ihm und uns, dass es so weiter geht“, sagte Patrick Mainka über den Lauf von Stefan Schimmer – und den des FCH mit jetzt zwei Siegen in Folge.