Satire

So kurios erklärt „Der Postillon“ die Niederlage des 1. FC Heidenheim gegen Borussia Dortmund

Das lag doch auf der Hand! Die Satire-Website „Der Postillon“ ist der 0:2-Niederlage des 1. FC Heidenheim gegen Borussia Dortmund auf den Grund gegangen. Eins haben die Hobby-Analysten allerdings nicht bedacht:

Das 0:2 des 1. FC Heidenheim in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund war für Fans, Spieler und Verantwortliche frustrierend genug. Auch gab es für die Aufarbeitung der Niederlage verschiedene Ansätze. Der Durchbruch gelang jetzt allerdings ausgerechnet einem fachfremden Analyseteam von „Der Postillon“. Der elfköpfige Arbeitskreis, womöglich elf Freunde, die es sein müssen, wählte bei seiner Analyse einen visuellen Ansatz und stellte fest: „Dortmund gewinnt, weil sich Heidenheimer ständig wegen des neuen BVB-Trikots übergeben mussten.“

Tatsächlich hatten die Dortmunder nur einen Tag zuvor ihr neu designtes Auswärtstrikot vorgestellt: ein markantes Neongelb mit für den BVB ungewohnten Grautönen. Zunächst hatte es eine prägnante Wirkung auf die eigenen Anhänger, die sich durch dieses Trikot in ihrem ästhetischen Empfinden gestört fühlten. Die Kritiker unterschätzen allerdings, wenn man dem „Postillon“ glauben kann, die visuelle Sprengkraft der Stofffetzen. „Der Postillon“ stellte in seiner messerscharfen, satirischen Analyse fest: „Schon wenige Minuten nach dem Anpfiff sah man, wie sich erste Heidenheimer Spieler vor Übelkeit krümmten und nur mit Mühe ihr Spiel aufrechterhalten konnten.“ Die entscheidende Frage erlaubte sich „Der Postillon“ auch zu stellen: „Ist das noch Fair Play?“

Offensichtlich wurde die Analyse-Fachgruppe des „Postillon“ von einem Virologen geleitet, was das Fazit erklären würde: „Kommende Gegner von Borussia Dortmund haben jedenfalls aus der Heidenheimer Niederlage gelernt: Sie zeigen ihren Spielern schon jetzt Bilder des neuen BVB-Trikots, damit sie sich bis zur Begegnung immunisieren können.“

Ei, ei, ei: In der Saison 2016/17 hatte der 1. FC Heidenheim wehtuende Ausweichtrikots (hier beim 1.FC Kaiserslautern). Foto: Eibner/Neis

Langjährige Fans des 1. FC Heidenheim wissen, dass dies durchaus kein schlechter Ansatz ist. Einen Aspekt haben die postillonschen Hobby-Analytiker allerdings übersehen: Gegen solch durchgeknallte Trikots, wie die von Borussia Dortmund, sind die Heidenheimer Kicker bereits immun. In der Saison 2016/17, damals noch in der 2. Liga, hatte der FCH nämlich einen ähnlichen Weg wie der BVB beschritten und ein erschreckend neongelbes Ausweichtrikot präsentiert. Die zuletzt oft zitierte FCH-DNA müsste somit genug Antikörper gegen solch eine Art von Trikots ausgebildet haben.

In den DFB-Statuten findet sich keine konkrete Regulierung, die hässliche Trikots verbietet.

Der Postillon

Es bleibt somit bei einem originellen Ansatz von „Der Postillon“, der jedoch die Geschmacksverirrungen des FCH nicht berücksichtigt. Eines lässt sich allerdings nicht von der Hand weisen, wie auch die postillonschen Fußball-Ästheten korrekt feststellen: „In den DFB-Statuten findet sich keine konkrete Regulierung, die hässliche Trikots verbietet.“